Schon wie ich mir meine W6 1235/61 zulegte, wurde mir direkt ein Obertransportfuß empfohlen, damit ich vor allem besser Kleidung nähen kann. Zunächst missachtete ich diesen Rat und nähte einfach drauf los, schließlich sollte die Maschine nicht dumm rumstehen und der Transportfuß war ohnehin vergriffen. Irgendwann nervte mich aber vor allem beim Jersey nähen dieses Gerutsche und die ungleichmäßigen Stiche und ich wagte den Kauf.

Heute möchte ich euch gerne meine Erfahrungen aufzeigen und euch somit die Entscheidung für oder gegen einen Obertransportfuß erleichtern.

Obertransportfuß Must have

Für was braucht man einen Obertransportfuß?

Man kann ihn generell immer dann einsetzen, wenn mehrere Stofflagen miteinander vernäht werden, sei es Jersey, Baumwolle oder Cord. Das bietet sich natürlich besonders beim Nähen von Kleidung oder Wohnaccessoires an, aber auch bei Taschen und Co. kann der Obertransportfuß* durchaus eine sinnvolle Hilfe sein.

Der Fuß besitzt eine spezielle Zahnung, welche beim Nähen auf den Stoff drückt. Durch diese Technik kann wiederum der Stoff nicht verrutschen. Selbst wenn man am Stoff etwas zieht, bliebt die Naht ordentlich und wird sauber genäht. Besonders für Quiltfreunde dürfte dieser Obertransportfuß ein wahres Must-Have sein. Ein Quiltlineal (so eine Art kleiner Hebelmarker) ist übrigens mit enthalten.

 

Wie näht es sich mit dem Transportfuß?

Vor allem Anfängern würde ich diesen Obertransportfuß immer wieder ans Herz legen. Der Stoff rutscht nicht hin und her und wenn man noch nicht ganz so geschickt an der Maschine ist, hilft er prima dabei eine vorgegebene Nahtzugabe möglichst genau einzuhalten. Zudem ist es dank des Fußes auch mal möglich nur mit einer Hand konzentriert bei der Sache zu sein. Die Stiche sehen meines Erachtens nach wesentlich ordentlicher ausund ich habe das Füßchen fast die ganze Zeit an der Maschine (sprich ich nähe fast alles damit) – wo wir auch schon zu den Nachteilen kommen. Der Fuß muss nämlich bei Bedarf an- oder eben abgebaut werden und das ist manchmal schon etwas nervig. Zudem ist er auch etwas lauter, oder besser gesagt macht er die Maschine lauter, aber ansonsten ist er seine 20 Euro (bei W6) wirklich wert. Ich kann sogar sagen, dass ich dank dem Obertransportfuß viel lieber Kleidung nähe.

Obertransportfuß Must have1

Ab- und Anbauen

Beim ersten Anbringen war ich etwas irritiert, also möchte ich hier nochmals darauf eingehen. Zunächst nehmt ihr bei eurer Maschine zum Anbringen des Transportfußes den kompletten Nähfuß (der bisher an der Maschine war ab). Dieser lässt sich entfernen, indem die linke Schraube am Nähfußhalter gelöst wird – schraubt diese ganz heraus und legt sie zur Seite. Nun wird der Obertransportfuß von unten aufgeschoben. Achtet dabei, dass der kleine Hebel an der rechten Seite (so eine Art Schnapper) auf die Schraube drückt, wo die Nadel befestigt ist. Wenn der Obertransportfuß dann auf dem Halter richtig aufsetzt, dreht ihr die Schraube (ist zum Obertranportfuß dazu) wieder fest hinein und schon kann es losgehen. Das Quiltlineal kann übrigens bei Bedarf hinten in die Aussparungen eingesteckt werden. Ich hatte es jedoch bisher nicht in Verwendung.

Ich hoffe, dass ich euch vielleicht mit diesem Post etwas helfen konnte und euch die Entscheidung – für oder gegen den Obertransportfuß etwas leichter fällt.


Nachtrag: Ich habe ein wenig recherchiert – nicht nur für W6 gibt es diese Obertransportfüße, bspw. Singer bietet diese ebenfalls an.

 

Sabrina