Heute folgt wieder ein neuer Betrag für unsere Stoffkunde. Dieses mal haben wir dabei Unterstützung von Fragolinchen, die ihr Wissen für euch in einem Gastbeitrag bei uns preisgibt.

Stoffkunde Cord Bild

Hallöchen erstmal ich freue mich sehr, dass ich heute für Mamahoch2 diesen Beitrag schreiben durfte. Es ist mir eine mega Ehre! DANKE DANKE DANKE!! Ich bin schon sehr lange Leser und liebe die Beiträge hier!

Ich bin Christina (kurz Stina) 28 Jahre alt, Mama von einem kleinen Mann und habe vor über einem Jahr selbst mit einem DIY Blog angefangen. Dort habe ich für euch fleißig Freebooks gesammelt und kategorisiert. Vielleicht kennt mich ja schon der ein oder andere?

Cord ein alter Hut? Nein bestimmt nicht!

Cord wurde schon vor langer Zeit benutzt, denn er ist sehr robust und hält somit Einiges aus. Er war schon damals die perfekte Kleidung für Handwerker aller Art. Heute bekommt Cord einen neuen Aufschwung, besonders in der High Fashion Mode wird er wieder mehr und mehr verwendet.

Nicht nur bekannte Modemarken und Designer können damit tolle Outfits schneidern sondern auch du! Hier im Beitrag habe ich viel Hintergrundwissen, Tipps, Tricks und Pflegehinweise rund um den neuen/alten Modestoff Cord für dich im Gepäck.

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Ein wenig Hintergrundwissen

Cord wird auch Schnürlsamt, Kord, Manchester oder Corduroy genannt. Charakteristisch machen ihn seine samtartigen Längsrippen, die durch eine ganz spezielle Webart hergestellt wird.

Meist aus Baumwolle oder einem Baumwollgemisch wird dieser tolle kuschelige Stoff gewebt. Mit Hilfe eines Schussfadens der nach dem Weben aufgeschnitten wird, entstehen der Flor und damit die Streifenwirkung.

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Welche Cord Arten gibt es?

Weitere Unterteilungen oder Bezeichnungen für den Stoff entstammen des verwendeten Rohstoffes wie zum Beispiel: Baumwoll-, Halbwoll-, oder Wollcord, oder der Garnart (Zwirncord) oder einer speziellen Verwendungsart (Reitcord).

Cord besteht meist aus 80-90 % Baumwolle und zu 20-10 % aus Polyester. Der Stretchcord der super für Kleidungsstücke geeignet ist besteht meist aus 95 % Baumwolle und zu 5 % aus Elasthan.

Der Cord wird durch die Anzahl der Rippen auf 10 cm pro Meter Stoff eingeteilt und du kannst diese Arten kaufen für deine unterschiedlichen Nähprojekte.

  • Kabelcord hat 10 Rippen pro 10 cm Stoff
  • Trenkercord oder Breitcord hat 10-25 Rippen pro 10 cm Stoff
  • Genuacord oder Manchester 25-40 Rippen
  • Feincord oder Babycord mit mehr als 40 Rippen
  • beim Antikcord erscheint das Gewebe im „used look“
  • Längscord und Quercord beschreibt eine unterschiedliche Webart, was aber für uns als Hobbyschneider nicht so wichtig ist.

Eine große Auswahl an Cordstoffen findest du hier*

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Welchen Cord nehme ich jetzt für was?

Kabelcord, Breitcord, Trenkercord werden oft für Möbel verwendet. Cord mit einer feineren Rippenstruktur wird dagegen oft für Bekleidung verwendet.

Genuacord oder Manchester wird unter anderem für die Herstellung von Zunftskleidung genutzt, hierbei zeigen die Farben zu welchem Handwerksbereich der Träger gehört, bei Steinberufen ist die Tracht weiß oder braun, bei Metallberufen blau und bei Holzberufen schwarz.

 

Einige tolle Anleitungen findest du auch auf dem Mamahoch2 Blog.

Zum Beispiel diese Jacke hier aus Cord, den Beitrag dazu samt Anleitung findest du HIER.

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Oder wie wäre es mit einem Turnbeutel?

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Eine ähnlich Anleitung mit zusätzlichem Reißverschlussfach gibt es auch als Freebook bei Fragolinchen: Tasche Damaris

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Babycord nur für Babys?

Natürlich ist der herrlich weiche Babycord besonders gut für Baby- und Kinderkleidung geeignet, aber auch für Kostüme, Damenjacken kuschelweiche Schals, Hosen und Blusen. Der Feincord mit seinen mehr als 40 Rippen pro 10 cm, trägt nicht sehr auf und wirkt sehr edel und ist dabei noch super weich. Nach häufigem Tragen und Waschen bekommt er einen super glänzenden „used-look“ was gerade in der Mode Hochkonjunktur total angesagt ist.

Eine hohe Strapazierfähigkeit und eine geringe Schmutzempfindlichkeit machen den Stoff zum idealen Freizeit und Bekleidungsstoff. Super streichelzart und mega unkompliziert, das ist Cord!

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Was solltest du beim Zuschneiden und bügeln beachten

Da der Cord eine Strichrichtung hat ist es besonders wichtig alle Schnittteile in der gleichen Richtung auf den Stoff zu legen. Wenn du mit den Fingerspitzen über den Stoff streichst, dann werden sich in der einen Richtung die Härchen widerstandslos hinlegen, in der anderen Richtung aber aufstellen und sträuben. Bei sehr feinen Cordstoffen allerdings kann es etwas schwer werden es zu erfühlen. Hier einfach die Schnittteile so auflegen, dass die untersten Kanten alle in die gleiche Richtung zeigen, dann kann eigentlich nichts mehr passieren.

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Bitte den Cord nur von links bügeln oder wenn von der rechten Seite, dann lege bitte immer ein Tuch dazwischen, sonst könnte das Bügeleisen einen Abdruck hinterlassen oder der Flor wird zusammengedrückt und es bilden sich Glanzstellen. Wenn du natürlich einen „used-look“ produzieren willst, dann kannst du es mal so probieren.

 

Wie solltest du den Cord Nähen

Du kannst einfach eine 70 er oder 80 er Universalnadel verwenden mit einer Stichlänge von etwa 2-2,5 mm und deinem Universalnähgarn.

 

Die richtige Pflege für den Samtgefährten

Den samtigen Cordstoff kannst du problemlos in der Waschmaschine bei bis zu 40 ° C, am besten mit einem Feinwaschmittel und auf links gewendet waschen. Den Trockner solltest du aber unbedingt vermeiden, da dort der zarte Flor verletzt wird. Cord kann natürlich wie alle Baumwollstoffe etwas einlaufen und sollte vor dem vernähen unbedingt einmal gewaschen werden.

 

Tipps und Tricks

Beim Nähen immer genug Nahtzugabe geben, da Cord leicht ausfranst, am besten die Stoffenden immer gleich versäubern, damit dir die Naht nicht wieder auf geht.

Wenn du den Cord besticken möchtest, dann verwendest du am besten auch von oben, auswasch- oder ausreisbares Stickflies, so kommt dir der Flor beim Sticken nicht in die Quere. Allerdings könnten je nach Stickbild am Ende, die unterschiedlichen Höhen des Cord noch zu sehen sein. Also einfach mal auf einem Stück Stoff ausprobieren.

Du kannst Cord auch super gut mit einer Flex- oder Flockfolie „be-plotten“. Dafür nehme aber lieber einen Cord mit einer sehr feinen Struktur wie zum Beispiel Babycord, so sieht man später die Höhenunterschiede nicht so sehr. Beim Aufbügeln der Folie sehr aufpassen und vorsichtig mit einem Handtuch dazwischen arbeiten, da Cord sehr hitzeempfindlich ist.

 

Viele liebe Grüße Stina von fragolinchen.de

 

Wir danken Stina für den ausführlichen Beitrag und hoffen euch wieder etwas mehr Durchblick im Stoffchaos gegeben zu haben! 

 

Diese und weitere Stoffinfos bekommt ihr bei uns im Blog oder auch bei Pinterest:

Stoffkunde – Alles über Cord