Fotolia Herz
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…Es kann ein Autounfall oder eine Fahrradtour sein,

… es kann ein Streit oder ein unentdeckte Krankheit sein,
… es kann Unglück oder Schicksal sein,
… es kann auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit sein,
… es kann schon morgen sein!
Gerade jetzt, wo mein Leben oft so erfüllt und perfekt erscheint und ich mich jeden Tag mit Stolz an meinen beiden Jungs erfreue, muss ich hin- und wieder darüber nachdenken was ist, wenn das Alles plötzlich vorbei ist? Was ist, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert und unser Glück vollkommen auseinander reißt? Im ersten Moment mag das vielleicht paranoid klingen, doch wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, ist es doch wirklich so: Von der einen Sekunde in der wir atmen, hin zu anderen – kann sich theoretisch das ganze Leben ändern.
Das Kuriose daran: Niemand, nicht einmal wir selbst, kennen den Plan – der für uns vorgesehen ist. Wir können nur das nehmen, was das Leben uns eben gerade gibt und damit zurecht kommen. So sitze ich oft da und spiele in meinem Kopf Szenarien ab. Was ist, wenn meinem Paul irgendwann auf dem Schulweg etwas passiert? Was ist, wenn mein Theo eines Tages nicht aufwacht? Was ist, wenn unsere Kinder sich einmal so verletzen, dass sie ins Krankenhaus müssen? Was ist, wenn sich mein Mann plötzlich von mir trennen würde? Was ist, wenn bei einem von uns eine furchtbare Erkrankung festgestellt werden würde? Was ist, wenn ich meinen Beruf verlieren würde oder ich aus anderen Gründen nicht mehr arbeiten könnte? Egal was davon eintreten würde – es würde mir bzw. uns das Herz brechen und wir hätten schwer daran zu knabbern, ja unser ganzes Leben stünde auf dem Kopf und niemals nie möchte ich, dass nur ein Punkt davon eintritt…
… aber schützen davor kann ich mich und meine Familie nicht, keiner kann uns davor bewahren. Ich kann nur da sein, der Fels in der Brandung sein, glückliche Momente so intensiv es nur geht genießen, bewusst leben, mich an den schönen Dingen im Leben klammern und zufrieden sein – und das ist wohl das Wichtigste: Man sollte viel mehr zufrieden sein, nicht ständig nach mehr geiern und immer danach suchen, dass der eine Moment vom Nächsten getoppt wird.
Und wenn ich ein bisschen darüber nachdenke, so kann ich heute behaupten: auch wenn wir nicht auf dem Geld schwimmen und  auch, wenn wir uns den Familienurlaub Deluxe eben nicht leisten können, auch wenn wir gerade nicht das Haus mit Garten haben und auch wenn wir in vielen anderen Punkten vielleicht anderen Familien hinten an stehen, so haben wir eins: Das größte Glück im Leben – denn wir haben uns und jeder Tag ist einzigartig davon, wenngleich es auch Tage gibt, die unserer Meinung nach schlimm sind.
Relativiert man den Familienkrach oder die nörgelnden Kinder, das schreiende Baby, den zu lang arbeitenden Mann oder die schmutzig aussehende Wohnung nämlich im Vergleich zu dem von mir angeschnittenen Thema, so ist das nicht einmal ein bisschen schlimm, nahezu gar nicht schlimm.
Ich danke jeden einzelnen Tag wem auch immer dafür, dass einfach alles so ist, wie es ist. Und wenn ich doch in vielerlei Hinsicht für Veränderungen und für Neues Feuer und Flamme bin, so finde ich diese Art von Beständigkeit doch wirklich beruhigend und sehr angenehm und wünsche mir, dass es noch lange so bleibt, vielleicht auch bis man mich Oma nennt…
Geht es euch auch so?
Viele Grüße