Ja, ist ja schon gut! Auf unseren Beitrag zu „ein bisschen mehr Montessori im Kinderzimmer“ erreichte uns eine Flut an Anfragen zu den Themenwochen. Die Idee scheint viele Mamis zu interessieren und so möchte ich nicht länger auf die Folter spannen und endlich meine montessori-inspirierten Themenwochen im Kinderzimmer regelmäßig präsentieren.
Den Anfang soll dieser Basisbeitrag bilden. Hierfür habe ich als Beispiel das Thema Frühling herangezogen. Er ist gerade hochakutell, es gibt viel zu entdecken und es gibt eine Menge Ideen, Produkte und Projekte, die man im Rahmen dessen dazu erstellen, anschaffen oder umsetzen kann.
feste Bereiche und Themenbereiche
Natürlich räume ich nicht jede Woche das komplette Zimmer um. Wir haben feste Bereiche und wir haben variable Bereiche. Wer einen Blick in das Kinderzimmer werfen möchte, kann das gerne *hier* noch einmal tun.
Zu den festen Bereichen zählen die Regale mit Einschüben in denen sich beispielsweise Autos, Lego oder eine Auswahl an Vorlesebüchern befinden. Genauso steht immer Kreativ- und Bastelmaterial zur freien Verfügung.
Variabel sind hingegen immer der Spielbogen und der Bereich auf dem Regal. Der Spielbogen, oder auch Waldorf-Spielständer genannt, steht derzeit in unserem Wohnzimmer, da wir uns hier oft gemeinsam aufhalten. Die Kinder wissen, dass das Material und Angebot hier durchgewechselt wird und man regelmäßig Neues von Mama findet. Wenn du also diese Idee übernehmen willst, empfehle ich dir einen Tisch, ein Regal oder eben auch einen Spielbogen einzuführen, wobei letzteres natürlich die kostenintensivste Alternative ist.
Ein paar Produkte, die sich dafür eignen, habe ich dir hier zusammengestellt. Wie du siehst, gibt es sogar recht günstige Lösungen:
Indem du mit dem Mauszeiger über die Punkte fährst, erhälst du mehr Informationen. Zudem hast du die Möglichkeit direkt nachzushoppen.
Wichtig ist mir persönlich, dass alle Angebote direkt ersichtlich sind und nicht durch Schranktüren „versteckt“. Hierzu greife ich auch den Ansatz aus dem Montessori-Bereich auf und biete meinen Jungs somit eine sogenannte vorbereitete Umgebung. Warum uns das so wichtig ist, kannst du *hier* nochmal nachlesen.
Aufwand – ist das nicht anstrengend?
Ich möchte auch gerne noch etwas zum Aufwand schreiben. Ich werde so oft gefragt, ob das nicht ein unendlicher Aufwand ist diese Themenwochen sich auszudenken, Materialien herauszusuchen, gegebenenfalls noch etwas selbst zu basteln und dann „anzurichten“. Hier muss ich ganz klar sagen, dass mir das sogar Spaß macht und sich der Aufwand natürlich danach richtet, wie viel man bieten möchte und wie oft.
Keiner zwingt dich dazu ständig Materialien zu basteln und keiner zwingt dich jede Woche durchzuwechseln. Es ist aber natürlich kein Geheimnis, dass man sich ein paar Gedanken zu Themen machen muss. Diese fallen mir aber oft nebenbei ein. Dafür nehme ich mir ein Notizbuch zur Hand und schreibe als Überschrift die Themenwoche an sich + als Unterpunkte was mir dazu einfällt. So habe ich immer einen Fundus parat und kann gegebenenfalls Ideen später noch einmal aufgreifen.
Materialien – was braucht man und wo bekommt man es her?
Hier möchte ich gerne mein Beispiel „Themenwoche Frühling“ einbringen. Ich kombiniere hierfür Materialien, die ich selbst austüftle mit gekauften Materialien. Genauso gerne lasse ich Ideen von Pinterest einfließen. Hier verlinke ich dir einmal unsere Pinnwand zu Montessori und Waldorf. Viele von uns gestaltete Ideen findest du natürlich auch hier auf dem Blog, wie zum Beispiel die Lernkarten mit den Frühblühern.
Zu meinen wichtigsten Materialien zählen zudem:
- Sachbücher*
- Wimmelbücher*
- Buchstaben*und Zahlen*zum Legen
- Puzzle*
- Schleichtiere*
- Tier- oder Pflanzenkarten*
- Bastelbögen und Stifte*
Themenideen – Was kann man machen und wie?
In meinem Beispiel habe ich wie beschrieben den Frühling für die Kinder verarbeitet. Auf dem Spielständer finden sich thematisch passende Bücher zum Frühling. Wir haben uns dabei besonders mit den Vogelarten beschäftigt und dem Garten. Ich achte darauf, dass es nicht zu viele Bücher sind und dass diese so gestellt werden, dass die Kinder direkt sehen können, was sie im Buch erwartet.
Gerne verlinke ich hier noch die Titel, die man sehen kann:
- Unser Garten*
- Was machen wir im Frühling*
- Vögel*
- Lernkarten Vögel*
- mein großes Bauernhof Wörterbuch*
Zudem finden sich hier, wie oben schon beschrieben die Lernkarten mit den Frühblühern. Auch war ein Bestandteil die Holzvogelhäuser samt Farbe, welche wir gemeinsam angemalt haben.
Zudem bereite ich immer einen Stapel Ausmalbilder oder Rästelblätter vor, die in dem Fall thematisch zum Frühling passten. Ich weiß, dass Ausmalbilder umstritten sind, aufgrund der „Eindämmung der Fantasie“ und doch haben wir sie hier alle gerne und ich selbst kann nicht belegen, dass meine Kreativität als Kind darunter gelitten hat, weil ich Malbücher liebte.
In einer weiteren Box hatten die Jungs Saatgut, dass wir gemeinsam ausgesät haben. Inzwischen ist schon ordentlich etwas aus unserem „Projekt“ gewachsen und wir beobachten den Fortschritt täglich. Das Gießen wird dabei gerne übernommen. In der nächsten Woche wird der Große dann mittels von mir vorgelegten Buchstaben die Pflanzschilder beschriften dürfen. Er liebt solche „Spiele“ und ganz nebenbei prägen sich Buchstaben ein und die Namen des jeweiligen Gemüses.
Neben diesen aufgeführten Punkten stand das Thema Jahreszeiten und die Monate zuordnen noch an. Zudem üben wir fortlaufend die Wochentage, weshalb unsere Kalender-Uhr* häufig neben dem Spielbogen steht.
Wichtiges zum Schluss
Ich möchte abschließend unbedingt noch erwähnen, dass ich zu keiner Zeit meine Kinder zwinge die Materialien zu nutzen. Ich habe mir schon Sachen ausgedacht, die ein Schuss in den Ofen waren und nicht angeguckt wurden, aber in der Regel freuen sie sich darüber, wenn sie merken, dass ein neues Thema ansteht. Ich wechsel derzeit wie gesagt auch nicht jede Woche und manchmal bleiben Sachen, die lange begeistern auch einfach übergreifend liegen.
Mein Ziel ist es auch nicht aus meinen Kindern kleine Professoren zu machen, sondern die vorhandenen Interessen zu nutzen. Für mich bietet diese Möglichkeit den wundervollen Effekt, dass ich bestimmte Themen in den Fokus rücken kann, das Kinderzimmer etwas ordentlicher ausschaut und ich direkt merke, welche Spielsachen gar nicht vermisst werden und somit verschwinden können. Wichtig ist in meinen Augen, dass man das Kind nicht überfordert und eine Übersichtlichkeit in Sachen Angebote bestehen bleibt und damit war meine Themenwochenidee geboren.
Für die nächste Zeit plane ich noch folgende Projekte:
- Spielzeug selber machen – Wir basteln und werkeln mit Pappe, Flaschen leeren Joghurtbechern
- Wo unsere Tiere leben, Kontinente
- Urzeit und Dinos – Was vor uns los war…
- Verkehrsregeln, Schilder usw.
Das sind natürlich nur Beispiele, die in meinem Kopf schwirren. Wie beschrieben: Man kann so vieles daraus machen.
Dir gefällt das? Dann pinn dir das Foto!
Solltest du Fragen haben, so beantworte ich diese natürlich gerne!
Sabrina
Hallo,
Wow, bei Dir ist es ja fast wie im Kindergarten.
Durchaus wertvolle Tips, es wirkt so durchorganisiert und pädagogisch wertvoll wie im Kindergarten. Da muss ich mir mal ein bisschen was abgucken 😉
Liebe Sabrina,
ich finde deine Ideen zu Montessori im Kinderzimmer super interessant. Und die Themenwochen haben es mir ganz besonders angetan.
Mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt. Meinst du, da lässt sich so was auch schon umsetzen?
Mir fehlen gerade ein bischen die Ideen, was in dem Alter schon Sinn machen würde.
Viele Grüße
Andrea
Hallo Andrea, natürlich, aber dann eben in den Ansprüchen eines 15 Monate altem Kindes
Vielen Dank für die Anregungen. Wir wollen Ende März das Kinderzimmer durchlüften und weg von einem übervollen „Warenlager“.
Unser Problem ist nur, das unsere Tochter (7) gerne alles anmalt (Möbel, Wände, Fußboden, Bettwäsche etc.) – gerne abends oder nachts. Wir wussten uns nicht anders zu helfen, als alle Stifte und Farben aus ihrem Zimmer zu verbannen.
Jetzt darf sie nur unter Aufsicht malen und basteln. 🙁
Hey Gundra, vlt klappts mit einer Tafel? Ich hab mal gelesen,das manche Kinder lieber stehend malen und deshalb Wände bevorzugen 😀
Hallo, super tolle Inspiration hier auf deinem Blog. Danke dafür 🙂
Ich möchte demnächst auch so Themenregale gestalten und gleichzeitig den Überfluss am Spielsachen eindämmen, aber nicht weggeben, da doch das meiste bei uns bespielt wird. Wenn ich jetzt aber Spielsachen wegräume und die Kids gerade dann danach fragen wenn sie weg sind, räume ich die sachen dann alle wieder hervor, oder eines muss weg eines darf kommen? Oder wie handhabst du das?
Ich hoffe ich bekomme eine Antwort, danke und lg julia
Hallo Julia, wir sprechen das natürlich mit den Kids ab und Sachen, mit denen sie sehr oft spielen sind immer zugänglich. Wir haben die „Tauschware“ dann immer auf dem Dachboden und das passt ganz gut für uns. Derzeit haben wir zum Beispiel das Puppenhaus im Zimmer, aber dafür das Playmobil weggeräumt.
Hallo Sabrina, ich finde das Thema Montessori sehr interessant, habe es aber noch nicht in unseren Alltag integriert. ‚Meine Tochter ist jetzt 2,5 Jahre. Hast du vielleicht einen Buchtipp für mich, wo der Ansatz gut erklärt ist und ich es so in unsere Erziehung einbauen kann? Vielen Dank schon mal 🙂 Lg Jana
Hallo erziehungstechnisch gibt es das Buch: http://amzn.to/2y8QAeG (Affilatelink zu Amazon)