Wir haben dir nun schon ein paar Anleitungen mit auf den Weg gegeben, um die Küche der Kleinsten mit DIY Leckereien aufzustocken. Eine Übersicht findest du hier. Und doch kommen mir immer wieder Sachen in den Sinn, die eigentlich noch dazu gehören. Die Weihnachtszeit naht und mit ihr wieder die Lust aufs Plätzchenbacken. Und natürlich nicht nur bei uns großen Leuten. Die Tochter möchte auch mit ihren Puppenkindern den Duft von Weihnachtskeksen in der Kinderküche verströmen. Bisher hat sie zum Backen immer Knetmasse benutzt. Allerdings gab es da immer Theater, weil entweder die Kekse nicht wieder zerstört werden durften- die Knete also trocknen sollte oder es wurde gejammert, dass die Knete immer weniger wird, weil wir irgendwann zerbröselnde Knetkekse entsorgen mussten. Heute gibt es nun also die Anleitung für ewig haltbare Plätzchen aus Filz samt Teig zum Ausrollen. Und um das Ganze etwas abzurunden, nähen wir noch gemeinsam niedliche Lebkuchenmänner/frauen, die nicht nur in der Kinderküche eine gute Figur machen.
Material
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Zusätzlich:
Plätzchenteig roh und knusprig braun
Nimm dir zuerst braunes Filz zur Hand. Damit der Teig wie bei mir 2farbig wird, benötigst du natürlich 2 Brauntöne. Idealerweise eine helle Seite für den rohen Teig und eine dunklere für Schokoteig bzw die gebackenen Plätzchen. Da das braune Filz recht weich ist, habe ich noch eine Zwischenschicht aus einem anderen, stabileren Filz eingelegt. Schöner wäre dafür natürlich ebenfalls ein Braunton, ist aber, wie du bei mir siehst, nicht zwingend notwendig. Es ist auch nicht wichtig, dass die Zwischenschicht über die gesamte Breite des Teiges geht. Ich wollte es nur etwas griffiger, damit auch die Plätzchen später schöner zu handhaben sind. Schneide nun mit dem Rollschneider eine typische Teigform aus. Das kannst du frei Nase machen oder, wenn du dir unsicher bist, vorher eine Schablone anfertigen und diese dann zur Hilfe nehmen.
Anschließend fixierst du die 3 Schichten mit Wonderclips um ein Verrutschen der Lagen beim Nähen zu vermeiden.
Kein Muss, aber dennoch optisch ganz schön, sind 2 passende Garnfarben für die beiden Filzfarben. Eine schöne Auswahl an verschiedenen Farben beinhaltet dieser Garnkoffer von Ackermann*. Vielleicht ein neuer Weihnachtswunsch?.
Umrunde nun den gesamten Außenrand mit der Nähmaschine. Am besten eignet sich hierfür ein recht breiter und langer Zickzackstich. Und behalte immer im Hinterkopf, dass es ein handgemachtes Spielzeug wird- es sollte kein Anspruch an Perfektion bestehen.
Plätzchen
Wenn du deinen Teig vor dir liegen hast, suchst du dir deine Ausstechformen. Vielleicht hat dein Kind schon Förmchen in der Küche. Dann kannst du diese natürlich super nutzen. Unsere sind leider irgendwo in den Tiefen der Sandkiste verschwunden und so gab es aus dem Küchenschrank 2 Stück. Bedenke, dass du die Formen ausschneiden musst, sie also nicht zu filigran oder verspielt sein sollen. Herz, Stern, Mond oder Pilz eignen sich aber hervorragend. Wenn man die Formen mit etwas Druck auf den Filzteig presst, hinterlassen sie schon die Umrandungen wie du siehst.
Ich empfehle dir mit dem Rollschneider einen Anfangsschlitz zu setzen und anschließend mit der Bastelschere die Form auszuschneiden.
Ich empfehle dir jedes Plätzchenloch erst komplett fertig zu nähen, bevor du das nächste ausschneidest. So bleibt der Teig stabiler und die Stofflagen verrutschen nicht so schnell.
Damit zum Schluss die Zwischenschicht nicht hervorschaut, schneide ich sie etwas kleiner. Ebenso verfahre ich auch am Teig selbst. Auch dort kürze ich die mittlere Lage etwas mit der Schere ein. Dieser Schritt ist natürlich nur notwendig wenn du keinen Braunton verwendest.
Und nun werden Ausstechloch und Keks ebenfalls mit Zickzackstich- diesmal etwas schmaler und kürzer- umrundet und die Kanten somit verschlossen.
Glasur und Streusel
Auf jedes gute Plätzchen gehören Glasur und bunte Streusel. Zumindest in Kinderaugen erfüllt wohl erst dann ein Keks perfekt seinen Sinn, wenn er fast überquillt vor Zuckerdekor. Und auch bei den fleißigen Minibäckern soll es daran nicht scheitern. Also nehmen wir uns nun das bunte Filz zur Hand, ebenfalls wieder die zuvor verwendeten Förmchen. Nutze diese als Schablone und schneide das entsprechende Motiv aus. Damit die Glasur später nicht vorm Plätzchen läuft, verkleinern wir die Form ein wenig und schneiden den Rand ab.
Aus übrigen Reststücken von bunten Filz schneidest du kleine Schnippsel, die anschließend per Hand als Streusel auf die Glasur genäht werden.
Kein Angst, wenn du völlig ungeübt im Nähen mit der Hand bist. Nutze einen ganz einfachen Stich und hefte jeden Streusel nur mit einem Stich von unten und wieder einem von oben fest und gehe danach direkt mit der Nadel in den nächsten Streusel. Die Glasur soll von oben, nicht zwingend auch von unten, hübsch aussehen ;).
Durch die raue und flauschige Beschaffenheit von Filz ist ein Annähen nicht notwendig. Die Glasur bleibt auch so einfach hängen und kann prima von den Kindern beim Backen selbst aufgebracht und ausgetauscht werden.
Lebkuchen
Für unsere Lebkuchenfiguren fertigst du am besten erst einmal eine Schablone an. Wenn du dich schwer tust einen typischen Lebkuchenmann zu zeichnen, kannst du auch im Internet nach kostenfreien Malvorlagen schauen. Die gibt es zu Hauf und zeigen immer wieder die klassische Form des Naschwerkes.
Lebkuchen ist bekanntlich etwas derber oder dicker in seiner Form. Deshalb darf der Teig nun auch aus 4 Schichten Filz geschnitten werden. Falte den dunkelbraunen Filzbogen also nun 2 mal zusammen sodass 4 Lagen übereinander liegen und lege deine Schablone auf. Anschließend schneidest du das Männlein mit der Schere aus. Sei nicht zu enttäuscht, wenn nicht alle Lagen perfekt übereinander liegen. Durch das Zusammennähen am Ende kann man einige Fehler ausmerzen.
Der Lebkuchenmann wäre kein Lebkuchenmann ohne Zuckerdekor. Auch hier reichen kleinste Reste an rotem, grünem und weißem Filz aus, um ihm sein typsches Äußeres zu verleihen.
Schneide also Augen, Mund und Glasur für Arme und Beine, sowie Schleife und Knöpfe aus und nimm nur die oberste Schicht der 4 Lagen Filz vor dich. Hier legst du dir alles zurecht und greifst zu Nadel und Faden. Mit ihnen nähst du nun wieder per Hand die Details fest. Nutze dafür immer die passende Garnfarbe.
Bist du fertig, legst du die Schicht wieder auf die restlichen 3 und nähst den gesamten Lebkuchen einmal rundherum mit einem einfachen Stich zusammen. Nutze einen Stich, bei dem das Garn sich über die Kante legt. Also z.B. immer von unten einstechen.
Diese kleinen Lebkuchenfiguren finde ich auch zauberhaft als Baumbehang oder Geschenkanhänger. Hierfür benötigt man natürlich auch nicht 4 Lagen.
Fertig
Absoluter CD- Tipp an dieser Stelle von mir für die Vorweihnachtszeit: Rolf Zuckowskis „In der Weihnachtsbäckerei“*.
Ich hoffe du kannst deinem Kind mit dieser Anleitung eine Freude machen und wünsche euch beim gemeinsamen Backen viel Spaß. Ein tolles Zubehör für die Backstube der kleinen ist die selbstgemachte Mehltüte. Und natürlich sollte auch eine Schürze für unsere kleinen Bäcker nicht fehlen. Wir wäre es mit einer selbstgenähten Schürze im Partnerlook mit Mama (oder Papa)? Sollte die Zeit zum Nachmachen momentan fehlen, kannst du dir den Beitrag sehr gerne auf Pinterest pinnen.
Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht dir
Sandra
Super schöne Idee. Habe ich heute in 2 Stunden genäht. Hätte ich allerdings gewusst was für ein gepfrimel es ist die Löcher und die Plätzchen zu umnähen …. ? … ich hoffe mein Sohn weiß es zu schätzen.
Aber ganz ehrlich… ich würde es glaub trotz dem gefummel wieder machen.
Vielen Dank für eure tollen Ideen immer. Ohne diese Seite geht beim nähen nichts. Es wird so toll beschrieben. Perfekt für eine 08/15 Hobbynäherin wie mich.
Ganz lieben Dank für deine Nachricht! Jaaa, es ist schon ein bisschen frimelig, hihi! Da weiß man jedes Plätzchen zu würdigen 😀 Aber es freut mich dass du mit der Anleitung und den weiteren hier auf dem Blog so gut zurecht kommst! Das ist uns das wichtigste, dass es gut umsetzbar und verstöndlich ist! Liebe Grüße und eine schöne Weihnachtszeit! Sandra vom mamahoch2-team
Eine tolle Idee! Hier wartet noch das Backset vom Möbelschweden auf den Nikolaustag – jetzt mit passenden Plätzchen!
Aber es ist immer das gleiche – bei Herzen und Sternen (hier bei den Plätzchen, aber auch bei Applikationen) überlege ich immer aufs Neue, an welcher Stelle man anfängt zu nähen und wo man das ganze drehen muss, damit es schön aussieht. Besonders problematisch finde ich das bei den Sternen und hier muss man ja sogar den Umriss und den Stern selbst versäubern (also Teig und Plätzchen). Könntet ihr dazu vielleicht mal bitte ein Tutorial machen? Liebe Grüße!
Hallo Hanna! Ich muss gestehen, vor den Sternen graute es mir anfangs an 😀 Aber Filz ist ein sehr freundliches Material. Durch die wuschlige Beschaffenheit verzeiht es auch kleine Fehler. Ich beginne nie an einem bestimmten Punkt mit Nähen. Beim Herz bietet sich meist eine gerade Stelle an, also nicht unbedingt direkt auf einem Herzbogen. Beim Stern auch einfach an irgend einer Zacke. und dann langsam rundherum, bis du wieder über den Anfang drüber nähst. Und wie im Beitrag schon erwähnt- sei nicht ängstlich, dass es nicht perfet werden könnte. Die Kinder lieben es auch mit kleinen Fehlern- es ist ja schließlich auch handmade 😉 liebe Grüße Sandra
Ach und ich muss noch dazu sagen, dass auch ich immer wieder Fehler mache, von der Kante beim Nähen abkomme oder schief werde- aber dann nähe ich einfach nochmal ein STück rückwärts und wieder von vorn! Oder du testest einfach ein wenig aus mit Probestoff!
Einfach super schön für kleine Kinder?