Du hast vielleicht auch schon einige Male die Schnitte von mamahoch2 genäht. Es ist schon irre welche Vielfalt da in den letzten Jahren zusammen gekommen ist. Und immer noch fällt einem eine Abwandlung ein, mit der man altbewährte Schnitte noch einmal ganz neu erstrahlen lassen kann. Heute nähe ich mit dir eine Abwandlung des NewBasicRockers. Wir zaubern gemeinsam aus diesem Grundschnitt ein süßes Zipfelkleidchen oder -shirt, dass sich durch die ausgestellte Form und vor allem durch seinen gezackten Saum auszeichnet. Sehr gut kann ich mir diese Form auch als Grundlage für einige Faschingskostüme vorstellen. Hast du Lust? Dann lass uns los legen.
Material
Das Material für dieses Projekt ist überschaubar. Wenn du mit deiner Maus über das Bild fährst, wirst du entdecken, dass sich hinter den Punkten unsere Produktempfehlungen verstecken. Über die Links* gelangst du direkt zu Ihnen.
Du kannst später die Bögen per Hand zeichnen oder nutzt, wie ich, ein Hilfsmittel in Form eines Deckel, Tellers oder ähnlichem. Zusätzlich solltest du natürlich noch den Rollschneider* oder die Stoffschere* griffbereit halten.
Grundlegend brauchst du natürlich erst einmal den Schnitt NewBasicRockers. Allerdings geht auch, dass du dir diese Abwandlung an einem anderen einfachen Schnitt anpasst. Wenn du mir Schritt für Schritt genau folgen möchtest, bekommst du den gleichen Schnitt für Größe 56-104 hier und für Größe 110-164 hier. Drucke dir das Schnittmuster aus und klebe es einmal komplett zusammen. Die komplette Nähanleitung zum NewBasicRockers findest du hier.
Den Schnitt abändern zum Zipfelshirt
Schneide dir nun das Schnittteil für die Ärmel ohne Abänderung aus. Beim Vorder- und Rückteil musst du nun entscheiden, welche Länge dein Zipfelshirt haben soll. Ein Kleid, ein Longshirt oder einfach ein Oberteil? Du kannst dich nach deinem Geschmack auslassen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst du bei deinem Kind von der Achsel abmessen, wie weit das fertige Kleidungsstück nach unten hängen soll. Beginne also mit dem Vorderteil und verlängere dir den Schnitt für dich passend oder lass ihn einfach wie er ist. Am Halsausschnitt, den Schultern, der Armkugel und der Seitenkante schneiden wir ganz normal an der aktuell passenden Größe zu. Nach unten hängst du die entsprechende Länge einfach an.
Wie du auf dem Bild oben sehen kannst, habe ich in der Breite Größe 116, in der Länge dagegen 164 zugeschnitten. Später wirst du sehen, dass es noch ein wenig länger wird.
Nun nimmst du dir einfache A4 Blätter zur Hand und klebst sie übereinander. Dies wird die Erweiterung, um das Schnittteil breiter zu gestalten. Bei meiner 116 haben 2 Blätter genau gereicht. Solltest du eine größere Größe nähen wollen, musst du für die Kleidchen-Länge 3 Blätter nutzen oder die Blätter nicht quer, sondern hochkant zusammen kleben.
Du legst die zusammen geklebten Blätter unter das Schnittteil und positionierst es dir so, dass dir die Breite gefällt. Bei Größe 116 hat es genau gepasst, dass ich die Blätter bis zur Bruchkante vorschieben konnte. (Du erkennst es, an der hochgeklappten Ecke unten rechts). In der Höhe sollte das Papier genau an der Achselkante anliegen. (Die Schere zeigt auf die Ecke). Bei kleinen Größen kann es sein, dass du die Blätter weiter nach rechts schiebst, sodass sie unter der Bruchkante herausstehen. Dann schneidest du den Überstand einfach ab.
Wie du siehst, schauen die A4- Blätter unten ein wenig heraus- ich habe dieses Stück nicht abgeschnitten, sondern einfach in der Länge dazu genommen.
Im Grunde kann man sagen, dass ich das Schnittteil etwa um 1/3 verbreitert habe! Ich habe also aus etwa 20cm Breite eine 30cm Breite gemacht. Weiter geht es mit dem Abmessen für die Bögen. Du kannst natürlich auch mehr Zipfel einarbeiten. Dafür würde das Schnittmuster wesentlich breiter zeichnen, z.B. doppelt so breit wie der Grundschnitt.
Ich denke auf der Collage erkennt man den Vorgang schon recht deutlich. Ich rate dir dazu die Bögen nicht zu rund zu zeichnen, da das später beim Umlegen zum Säumen schwieriger wird. Sollte etwas unklar sein, dann stell bitte immer deine Fragen. Wir versuchen sie nach bestem Wissen und Gewissen und schnellstmöglich zu beantworten.
Nach dem Ausschneiden deiner angezeichneten Bögen, sieht das Ganze dann so aus:
Beim Rückteil ist es jetzt ziemlich einfach. Du klebst wieder weißes Papier von hinten an das Schnittmuster und legst nun das fertige Vorderteil darauf, sodass die Spitze des Armausschnittes und die Bruchkante bündig übereinander liegen und zeichnest den Rest des angepassten Musters direkt nach.
Hier habe ich beide Teile nach dem Ausschneiden einmal so nebeneinander gelegt, dass man schon gut erkennt, wie der Schnitt werden wird.
Zuschnitt
Die genaue Anleitung für den Schnitt New Basic Rockers findest du hier. Die Schritte bleiben im Grunde immer die Selben.
Lege deinen Stoff in den Bruch und schneide dir Vorder- und Rückteil zu. Für die Ärmel legst du den Stoff abermals in den Bruch und schneidest so gleich 2 gegengleiche Ärmel zurecht.
Du hast also nach dem Zuschnitt 4 Teile vor dir liegen- Vorderteil, Rückteil und 2 Ärmel
Nun legst du die beiden Hauptteile rechts auf rechts aufeinander und fixierst die Schulterkanten mit Wonderclips oder alternativ mit Stecknadeln.
Einmal mit der Overlock über diese beiden Kanten und schon sind wir dem Kleid wieder ein Stück näher. Wie du siehst, habe ich noch eine Applikation angebracht. Solltest du dies auch vorhaben, dann wäre spätestens jetzt die beste Zeit, damit man den Stoff noch gut unter der Nähmaschine bewegen kann.
Du klappst nun die beiden Teile so auf, dass die schönen Seiten dich anschauen und nimmst den ersten Ärmel zu dir. Die Ärmel haben ein „Vorne“ und „Hinten“- das heißt, der Ausschnitt der am Rückteil angesteckt wird, ist der größere, da dieser noch über das Schulterblatt reichen muss. Auch das wird in der genauen Anleitung vom New Basic Rockers noch einmal detailliert erklärt. Lege nun also deinen Ärmel mit der schönen Seite nach unten und fange an, ihn am Ärmelausschnitt festzustecken. Wenn du das ganze ohne Zug machst, reicht der Ärmel ganz genau von einer Seite zur anderen und du musst dir im Grunde nichts markieren.
Auch diese Kante wird nun mit der Overlock genäht.
Jetzt kommen die Seitennähte dran. Hierfür fixierst du dir die komplette Länge und verschließt anschließend mit der Overlock Ärmel- und Seitennaht in einem Rutsch.
Gewendet sieht es dann so aus:
Säumen
Es gibt mehrere Möglichkeiten die Zipfel unten zu säumen. Ich persönlich mag die Optik der Overlocknaht recht gerne und finde diese schon als Abschluss sehr dekorativ. Dafür wandert der Saum Bogen für Bogen unter die Nähmaschine. Die überstehenden Raupen werden dann nach innen in die Nähte gezogen und man könnte das Kleid so lassen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Säumen, indem du die Kante, je ne nach Geschmack, ein paar Zentimeter nach innen umschlägst und mit einem Geradstich oder- im besten Fall- einem schönen Zierstich feststeppst. Ich habe einen einfachen Geradstich verwendet. Damit die Spitzen schön erhalten bleiben, solltest du hier Bogen für Bogen einschlagen und abnähen.
Der fertige Zipfelsaum sieht dann so aus:
Eine sehr schöne Variante ist auch das Anbringen einer Spitzen- oder Bommelborte. Leider warte ich noch auf meine bestellte Bommelborte für dieses Kleid… Aber ich finde es auch jetzt schon wundervoll.
Zum Schluss bringst du noch deine Bündchen an Halsauschnitt und Ärmeln an und…
Fertig! Tadaa!
Verzeiht die Bilderflut 😀
Wenn du auch in Nähstimmung bist und deiner Tochter unbedingt für den nahenden Frühling ein Zipfelkleid nähen möchtest, dann merk dir doch über Pinterest diese Anleitung.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Nachnähen und wir würden uns freuen, wenn du dein Zipfelkleid mit uns bei Facebook teilst.
Sandra
Schon wieder so eine schöne Idee! Dein Blog ist wirklich inspirierend. Und die Bilderflut mit dem Mini-Model wahnsinnig liebenswert! Danke!