Ich habe die ersten warmen Tage genutzt und ein süßes Sommerkleid für mein Mädchen genäht. Als Grundlage hat mir unser Schnittmuster Lovesize Rockers gedient, dass A-linienförmig geschnitten ist. Mit ein paar Handgriffen zauberst du auch als Nähanfänger im Nu daraus ein wunderschönes Sommerkleid mit Teilung. Besonders toll: Ich habe Jersey und Baumwolle kombiniert und so fällt das Rockteil besonders schön. Durch 2 aufgesetzte Taschen passt es perfekt zur kleinen Landräubertochter.
So nähst du dir ein Mädchenkleid
Theoretisch könntest du dir jedes Oberteilschnittmuster so abwandeln, dass es dir als Grundlage für ein Mädchenkleid dient. Wenn du dir die Arbeit nicht machen möchtest, dann empfehle ich dir unser Lovesize Rockers. Das Schnittmuster hat die perfekte Länge und durch die Passform und die A-Linie sieht es getragen frech, verspielt und zugleich niedlich aus. Das Schnittmuster findest du in unserem Shop und die Grundanleitung mit vielen Erweiterungen hier. Du kannst dir somit also immer wieder neue Oberteile und Kleider daraus basteln und die Anleitungen nach dem Baukastensystem verwenden.
MATERIAL, DASS DU BENÖTIGST:
Ich empfehle hier nur Materialien, die ich selbst verwende und als absolut wichtig erachte:
- Stoffschere* oder Rollschneider* und Schneidematte*
- Wonderclips* oder Stecknadeln*
- Lineal*
- Nähmaschine* und falls vorhanden Overlock*
- Garn* und Nadeln*
- Stoff (die im Beispiel sind vom Lieblings-Stoffdealer)*
- Bündchen
- Gummiband*
ALLGEMEINE HINWEISE ZUM AUSDRUCKEN UND ZUSAMMENKLEBEN
Das Schnittmuster Lovesize Rockers hat einen Kleberand. Der im Download enthaltene Klebeplan hilft dir zur Orientierung. Stelle dir vor dem Ausdrucken unbedingt „tatsächliche Größe“ bzw. „100%“ bei Seitenanpassung ein. Das Kontrollkästchen hilft dir, den Ausdruck (und damit die korrekte Größe) zu überprüfen.
STOFFVERBRAUCH UND MASSTABELLE
Diese Stoffverbrauchsangaben dienen als Richtwerte. Bitte beachte, dass du je nach Verschnitt mehr oder weniger benötigst. Wir haben diesen großzügig bemessen.
- 80 – 110: 60 cm auf volle Breite
- 116 – 140: 80 cm auf volle Breite
- 146 – 152: 1 m auf volle Breite
- 158 – 164: 1,1 m auf volle Breite
Hier kannst du die Maßtabelle herunterladen: Maßtabelle-Lovesize-Rockers
ES GEHT LOS – DER ZUSCHNITT:
Du findest die Downloaddatei unter: https://www.einzigartig.shop/products/oversize-pulli-kleid-lovesize-rockers-schnittmuster-ebook
Es handelt sich dabei um ein herunterladbares Schnittmuster im PDF Format. Bitte achte unbedingt beim Zuschnitt auf den Fadenlauf. Im Schnittmuster ist bereits die Nahtzugabe enthalten.
Möchtest du das Kleid ebenfalls mit Teilung nähen, dann musst du das Schnittmuster wie folgt abändern: Miss von der Kante des Vorderteils unterhalb der Achsel 3,5 cm nach unten und ziehe einen geraden Strich. Trenne anschließend das Schnittmuster dort in 2 Teile. Diesen Schritt wiederholst du bei dem Rückteil.
Die Ärmel sind standardmäßig lang im Schnittmuster enthalten. Das ist gar kein Problem. Ich empfehle von deiner zugeschnittenen Größe an 15 cm von oben (es befindet sich dort ein Strichlein) nach unten abzumessen und auch dort eine Markierung zu setzen.
Damit ich die Ärmel nicht immer neu zuschneiden muss, klappe ich sie ein. So kann ich sie immer wieder lang und kurz verwenden.
Das war alles an Vorbereitung. Nun geht es an den Zuschnitt selbst. Schneide folgenden Teile zu:
- Ärmel 2x (gegengleich)
- das obere Vorderteil im Bruch, gib unbedingt unten jetzt eine Nahtzugabe hinzu, da wir hier eine Trennung hinzugefügt haben
- das unter Vorderteil im Bruch, gib hier unbedingt oben die Nahtzugabe hinzu, gib im Bruch 3cm hinzu
- das obere Rückteil im Bruch, gib unbedingt unten jetzt eine Nahtzugabe hinzu, da wir hier eine Trennung hinzugefügt haben
- das unter Rückteil im Bruch, gib hier unbedingt oben die Nahtzugabe hinzu, gib im Bruch 3 cm hinzu
- ein Bündchen für den Hals (Umfang des Ausschnitts x 0,7)
- wenn du magst: 2 Rechtecke je 20×10 cm für Täschlein
Wenn du etwas im Bruch zuschneiden willst, legst du den Stoff, wie auf dem Foto zu sehen doppelt. Du schneidest dann an der Stelle, wo sich die Bruchkante bildet den Stoff nicht durch. Damit vermeidest du, dass sich in der Mitte deines Vorderteils eine riesen Naht später befinden wird.
Denk unbedingt an die Nahtzugabe, wenn du das Oberteil, wie ich mit Teilung nähen willst. Ich habe 1cm an beiden Teilen zugegeben. Später verschwindet diese natürlich wieder, weil wir die beiden Teile verbinden. Durch die Teilungsvariante kannst du übrigens wunderbar mit zwei verschiedenen Stoffarten spielen und für das untere Teil Baumwolle verwenden.
Oben habe ich geschrieben, dass du die unteren Teile im Bruch mit 3cm mehr zuschneiden sollst. Das hat einen einfachen Grund. Auf diese Weise können wir das Kleid später raffen und es fällt schöner. Theoretisch kannst du diesen Schritt aber auch übergehen und auf die Raffung verzichten. Ich verspreche dir aber, dass es kinderleicht ist. Beim Zuschnitt, machst du einfach Folgendes:
Ziehe das Schnittmuster 3 cm vom Bruch weg und schneide es dann zu. Vergiss oben nicht 1cm Nahtzugabe zuzugeben.
Ein Mädchenkleid nähen – So gehts Schritt für Schritt
Nachdem alle Teile zugeschnitten wurden, kann es losgehen. Die Hauptteile sollten in etwa so aussehen. Ich habe mich zusätzlich für Taschen entschieden und empfehle dir, mit diesen zu beginnen.
Taschen nähen:
Du hast deine beiden Rechtecke so vor dir liegen, dass die rechte Stoffseite (die schöne Seite) zu dir zeigt. Klappe nun den Stoff einmal nach unten, sodass sich ein Quadrat ergibt.
Schließe die linke und rechte Kante.
Wende die Tasche. Wenn du magst, kannst du nun ein Zierband aufnähen. Klappe hierfür die offene Kante etwa 1cm nach innen, sodass der Verschluss ordentlich aussieht, lege ein Webband darauf. Ich habe meines einfach hinten etwas überstehen lassen. Fixiere alles.
Nähe es nun mit Geradstich vorsichtig fest.
Bügel nun nochmals deine Tasche. Lege es nun erst einmal beiseite.
Kleid zusammennähen:
Als Erstes verbinden wir wieder das Kleid dort miteinander, wo wir es vorher getrennt haben. Da ich das Unterteil breiter zugeschnitten habe, raffe ich es nun mit einem Gummiband wieder auf die Ursprungsgröße. Das ist kinderleicht nach meiner Methode. Schneide dein Gummiband ohne Spannung auf die Länge des Oberteils zu (untere Kante). Das dient dir als perfektes Maß.
Stecke jetzt das Gummiband zuerst am rechten oberen Rand deines UNTEREN VORDERTEILS fest und dann am linken Rand. Es müsste jetzt natürlich viel zu wenig sein und sich zusammen ziehen. Bringe dein Stoff jetzt mit dem Gummiband so auf Dehnung, dass es anliegt. Fixiere die Mitte zusätzlich auf diese Weise.
Mit der Nähmaschine und dem Zickzackstich nähst du jetzt das Gummiband fest. Es ist übrigens egal, ob von der rechten oder linken Seite. Später siehst du davon nichts mehr. Wichtig ist jetzt beim Annähen von einer Klammer zur nächsten auch wirklich zu dehnen, sodass das Gummiband flach anliegt. Am Schluss bitte ordentlich verriegeln. Wiederhole genau das auch beim Rückteil.
Tada: So sieht das ganze dann aus. Es kullert sich ein. Bevor es nun weiter geht, werden die beiden Taschen aufgesetzt. Ich habe hierfür von unten 10 cm abgemessen und sie etwa jeweils 8 cm vom äußeren Rand entfernt platziert. Im Endeffekt ist das jedoch Geschmacksache.
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Stecke die Taschen so fest, dass sie nicht mehr verrutschen können. Bei meinem rutschigen Stoff war das gar nicht so einfach. Nähe sie rundum fest, aber bitte nicht dort, wo sich der Eingriff später befindet (bei mir dort wo das Zierband sitzt). Ich habe hierfür einen gewöhnlichen Geradstich genommen. Nähe knappkantig und vorsichtig um Beulen zu vermeiden.
Jetzt kann auch das obere Bruststück an das Unterteil genäht werden. Lege es hierzu rechts auf rechts auf das Unterteil. Wenn du das Gummiband richtig eingenäht hast, müsste die Breite jetzt übereinstimmen. Stecke es fest und nähe entlang der Kante. Ich würde hier eine normale Nähmaschine mit Zickzackstich bevorzugen, damit die Raffung nicht zerstört wird.
Schaut doch schon gut aus. Das wiederholst du nun mit dem Rückteil.
Vorder- und Rückteil verbinden:
Jetzt befinden wir uns schon in den letzten Schritten. Lege beide Teile rechts auf rechts, sodass die Schultern übereinander liegen. Nähe diese fest.
Jetzt klappst du es so auf, dass die rechte Seite nach oben zeigt und die Schulter in der Mitte. Lege den Ärmel rechts auf rechts an. Auf dem Schnittmuster befinden sich Knipse, die dir helfen. Stecke den Ärmel von der Mitte an beginnend fest.
Nähe ihn an, indem du die Kurve in einem Rutsch schließt und wiederhole es auf der anderen Seite. Klappe danach das ganze Kleid rechts auf rechts zusammen, sodass es final vor dir liegt und alle Kanten aufeinander liegen. Stecke vom Arm an beginnend nach unten die Seite ab. Nähe diese in einem Rutsch von oben nach unten fest. Wiederhole es auf der anderen Seite.
Säumen und Bündchen:
Jetzt hast du ein fast fertiges Kleid vor dir liegen. Es fehlt die Säumung und Bündchen.
Miss den Halsumfang und multipliziere ihn mit 0,7. Schneide ein Bündchen in dieser Länge und mit einer Höhe von 4 cm zu. Nähe es an den Hals. Wenn du noch nie ein Bündchen angenäht hast, empfehle ich dir einen Blick in die Grundanleitung oder direkt in unseren Bündchenbeitrag. Für die Ärmel habe ich faule Bündchen genäht.
Und das Rockteil gesäumt, indem ich es mit der Saumzugabe nach innen geklappt habe. Diese ist auf dem Schnittmuster ebenfalls markiert. Ich habe sie einfach eingeklappt und mit einem Geradstich angenäht.
Fertig ist das süße Sommerkleid für Mädchen!
Ich würde mich freuen, wenn du diese Anleitung bei Pinterest pinnst. Du findest uns dort unter Mamahoch2 mit vielen vielen Ideen!
Bei Fragen, hinterlasse doch gerne einen Kommentar.
Sabrina
Hallo, was meinen Sie am Anfang das man beim Bruch 3 cm Nahtzugabe hinzugeben muss?
Die zusätzliche Nahtzugabe haben wir mit rein genommen, weil wir das Kleid aus Baumwolle genäht haben. Baumwolle ist doch nicht dehnbar und deswegen gehen wir auf Nummer sicher, dass das Kleid nicht zu eng sitzt. Damit die Proportionen am Ende aber noch stimmen, geben wir die großzügige Nahtzugabe im Bruch zu.
Wir hoffe wir konnten dir helfen.
Viele Grüße
Suse
aus dem Mamahoch2 Team