…ja, wann ist der eigentlich? Diese Frage habe ich mir damals, als unser Erstgeborener noch nicht einmal spruchreif war, häufig gestellt.

Ich war mit 20 zugegeben ziemlich jung, bin es auch heute noch und doch verspürte ich diesen unstillbaren Wunsch nach einem Kind. Woher es kam, weiß ich nicht. Von einem Tag auf den anderen war es plötzlich da, dieses Gefühl erst mit einem Kind „vollständig“ zu sein. Ich weiß noch, dass ich überall nur noch schwangere Frauen sah oder glückliche Mütter mit zuckersüßen Kindern. Überhaupt schien die ganze Welt nur noch aus Babys, den hübschesten Kindersachen, Spielzeug und Kinderzimmerdeko zu bestehen. Zugegeben meine rosarote Brille stand mir ziemlich gut 😉

Je mehr Zeit verging desto intensiver war dieser Wunsch und doch übte ich mich in Geduld, denn für mich stand fest, dass ich erst die Ausbildung abschließen, Berufserfahrung sammeln und vor allem einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche haben wollte. Es dauerte nicht lange, bis ich meine von mir auferlegten Voraussetzungen erfüllt hatte und doch schreckte ich zurück.

Wie konnte ich wissen, dass es wirklich der richtige Zeitpunkt war? 

Sollte ich vielleicht erst einmal berufliche Sprünge wagen?

 Sollte ich zunächst die Welt bereisen? 

Sollte ich nicht das unbeschwerte Leben als kinderloses Paar genießen und „mitnehmen was geht“?

Macht nicht ein Kind alles komplizierter?

Ist man Anfang 20 bereit für das Kind?

Wird man doof angschaut als so junge Mutter oder vielleicht abgestempelt?

Kann man die Verantwortung überhaupt übernehmen?

Passt ein Kind in den finanziellen Rahmen?

Gibt es vielleicht den besseren Zeitpunkt?

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Ich erinnere mich heute noch gut an ein Gespräch mit meiner Mutter, dass sich genau um das Thema „perfekter Zeitpunkt, um ein Kind zu bekommen“ drehte. Sie sagte damals zu mir, dass es keinen perfekten Zeitpunkt im Leben geben wird. Es wird immer irgendwas geben, dass für oder gegen ein Kind spricht. Und wenn man es genau betrachtet, dann hat sie vollkommen Recht damit: Man wird immer irgendetwas finden, dass es rechtfertigt gerade kein Kind zu bekommen und den perfekten Zeitpunkt zum unperfekten Zeitpunkt zu machen. Sei es die berufliche Laufbahn, der geplante Hausbau, die Reisen, von denen man träumt oder der Tatbestand, dass man den Partner erst x Jahre kennt. Genauso wird man aber auch Gründe finden, die den akutellen Zeitpunkt besser machen, als der Zukunftsblick. Dies könnte zum Beispiel das aktuelle Alter sein oder die derzeitig günstige berufliche Situation oder oder oder….

Meiner Meinung nach ist es also total schwachsinnig zu pauschalisieren, dass der ideale Zeitpunkt für ein Kind das Alter zwischen 25 und 30 ist, oder wenn man Karriere gemacht hat. Zu oft habe ich schon diese Argumente gehört oder Aussagen, wie: „Erst muss man verheiratet sein“, „Mit 20 ist man noch grün hinter den Ohren“. In meinen Augen sind diese Aspekte sogar etwas oberflächlich.

Der richtige Zeitpunkt ist vielmehr dann gekommen, wenn das eigene Bauchgefühl stimmt und Herz und Verstand im Einklang mit diesem Gefühl sind. Welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssen, ist eine ganz individuelle Sache und rein gar nicht an Zahlen oder bestimmten Faktoren festzumachen. Zudem spielt auch der eigene Charakter und die persönlichen Lebensumstände eine entscheidene Rolle.

Ich kann daher allen nur den Tipp geben: Wartet nicht auf den perfekten Zeitpunkt, um ein Kind zu bekommen – nicht, dass ihr vor lauter Warten EUREN Zeiptunkt, um ein Kind zu bekommen, verpasst. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass ihr beim ersten Anblick eures Wunders denken werdet: Genau so war und ist es richtig (gewesen).