Auf Facebook gab es bereits einen Aufschrei!  Mamahoch2 hat sich von W6 verabschiedet und auf andere Maschinen umgerüstet. Hier erfahrt ihr, wie es dazu kam und natürlich, welche Erfahrungen wir mit unserer „Neuen“ – der Overlock Bernina 1150MDA bisher sammeln konnten.

Bernina Overlock titel

*Dieser Beitrag kann Empfehlungen enthalten, jedoch keine gekaufte Meinung*

Es war einmal…

Man könnte anfangen, wie bei einem Märchen. Es waren einmal zwei Mädels, die das Nähen lernen wollten (es aus unserer Sicht auch mittlerweile geschafft haben) und nach dem Einstieg über einfache W6 Nähmaschine – nämlich die W6 1235/61 – dazu entschieden haben eine Overlock anzuschaffen. Da wir damals uns noch nicht sicher waren, wo dieses Hobby irgendwann hinführt und von den guten Bewertungen der Maschinen überzeugt waren (und auch noch sind), kauften wir uns die W6 Overlock N 454D. Mit dieser nähten wir bis vor circa einem Monat – ganze 2,5 Jahre lang. Sie war ein treuer Begleiter, ist nie kaputt gewesen, näht souverän weiter.

Wir möchten also nichts Negatives über die W6 Maschine an sich verlieren und doch gibt es bei Nähmaschinen enorme Unterschiede, wie wir feststellen mussten. Diese sind zunächst vor allem am Preis erkennbar. Es ist dabei ähnlich, wie bei einem Auto – Du kannst einen alten Opel Corsa fahren, oder du fährst den Porsche. Der Porsche kostet dann aber eben auch etwas mehr. Mit zunehmender Näherfahrung wachsen irgendwann auch ganz automatisch die Ansprüche und dann kommt der Punkt, an dem man sich gerne nach oben hin verbessern möchte.

Bernina Overlock (2)

 

Was unterscheidet die Bernina 1150MDA von der W6 N 454D?

Einige Leser haben schon gemeint, dass das jetzt ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich wird. Es ist in der Tat so.

Die Bernina 1150MDA:

  • ist leiser
  • hat ein sauberes Stichbild
  • hat mehr Einstellungsmöglichkeiten
  • arbeitet „sanfter“
  • lässt sich leichter bedienen
  • läuft irgendwie „flüssiger“
  • ist hochwertiger verarbeitet
  • bringt mehr Zubehör mit
  • verschiedene Näharten lassen sich leichter einstellen (Rollsaum, Kräuseln..)
  • hat nicht so viel Stoffverschnitt

Und doch möchten wir hier ganz laut betonen, dass wir die W6 für den Einstieg absolut okay finden und es immer wieder so machen würden. Für den Anfang – wenn ihr noch nie zuvor eine Overlock hattet – reicht dieses Einsteigergerät einfach aus. Ihr könnt euch ausprobieren, könnt mal patzen, könnt auch mal das Messer zerhauen, Nadeln zerhumsen, all das tut euch bei einer W6 nicht so weh, denn der Preis war einfach wesentlich geringer.

Im Vergleich: W6 N 454D für 239 € und die Bernina Ovi f 849 € bei Amazon.de (Trackinglink)

Habt ihr jedoch ein wenig Übung mit der Overlock, so werden euch irgendwann ein paar Kleinigkeiten stören oder ihr kommt irgendwann zu der Erkenntnis, dass es bei anderen Nähmaschinen einfach besser aussieht oder besser läuft.

Die Bernina 1150MDA hat zum Beispiel einen tollen Auffangbehälter. Nicht, dass das ein unverzichtbares Extra wäre, aber wir freuen uns fast jeden Tag darüber, dass die Stoffreste direkt in den Behälter fallen und nicht auf dem Boden verstreut liegen. Jeder kennt sicher die verketteten Fädchenreste, die sich an die Socken heften und durch die Wohnung getragen werden 😀

Bernina Overlock (6)

Der Behälter lässt sich natürlich auch entfernen – so dass er nicht im Weg ist. Der Verschnitt, landet dann natürlich wieder im „Irgendwo“.

Bernina Overlock (3)

Was wir euch hier leider nicht demonstrieren können, ist die Lautstärke. Die Bernina ist wirklich leise, es ist ein angenehmes „Summen“, welches man nicht einmal als „Rattern“ bezeichnen könnte.

Bernina Overlock (4)

Am Meisten überzeugt uns aber das Stichbild. Es wird so ordentlich und einheitlich, dass man die Pullover am liebsten linksherum tragen würde, um der ganzen Welt seine tolle Naht zu präsentieren. Zudem nimmt sie verschiedene Stoffe nicht dramatisch übel. Bei der Overlock von W6 haben wir beide schon ein Messer stumpf genäht  und das in weniger als 2 Jahren. Auch positiv ist das Einfädeln – dieses geht besser und schneller als bei der Vorgängermaschine.

Bernina Overlock (5)

Minuspunkte

Auch hier möchten wir ehrlich sein. Wir sehen bei der Bernina kleine Minuspunkte. Zum Beispiel finden wir, dass der Hebel für den Nähfuß wirklich schwer geht und dann nach einem bestimmten Druckpunkt plötzlich nach unten schnalzt. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig am Anfang. Zudem ist die Messerposition zwar für das Nähen sehr schön, aber für den Daumen gefährlich. Wir können uns vorstellen, dass Anfängern in einem unvorsichtigen Moment da schnell mal den Finger drin haben können. Auch die Position des Fadenschneider, sitzt ziemlich weit hinten und ist schwer zu erreichen, deshalb schneiden wir die Naht nach wie vor mit der Schere ab.