Auf meinen Beitrag hin, zu 9 Tipps, wie man ein bisschen mehr Montessori ins Kinderzimmer bringen kann, erreichten mich einige Nachfrage. Besonders interessiert hat dich die Themenwahl.
Heute möchte ich dir eine erste Spielidee zeigen, die man im Nu selbst für die Kids kreieren kann. Sie ist seit der letzten Woche im Einsatz – das große Wochenthema war übrigens „Frühling“ – die Zeit, in der Vögel Eier legen 😉
Bei uns zählt dieses Spiel zu den Lieblingen. Mit dem Spiel ist er in der Lage Tiere nach ihrer Art zu unterscheiden, wie sie ihre Kinder gebären – leben oder als Ei, welches im späteren Verlauf schlüpfen wird. Beim Ausdenken des Spieles wollte ich erreichen, dass er die Tiere unterteilt und im weiteren Schritt Gemeinsamkeiten festmacht. Ich selbst greife dabei nur auf Nachfrage ein – er beschäftigt sich still damit und blättert auch in Tierbüchern nach, die ebenfalls im Regal stehen. Manchmal spielt er mit seinem Bruder auch einfach vor sich her…
Du brauchst dafür:
- 3 Körbe (die für die Unterteilung sollten die gleiche Größe haben, um nicht eine „Vormeinung“ entstehen zu lassen ( z.B. „ah, der ist ja viel größer, da müssen bestimmt mehr rein“)
- Tiere (natürlich für beide Körbe eine Auswahl) – ich verwende hier Ostheimertiere, genauso geht Schleich, Playmobil oder Ähnliche
- Ein ausgeschnittenes Ei, um den Korb zu markieren – man kann auch ein echtes Ei reinlegen oder ein Keramik-Ei (Das Kind sollte es verstehen ohne große Erklärung)
Altersempfehlung:
Je nach Entwicklung natürlich, aber ich denke ab 3 Jahre ist es möglich (Verständnis für Tiere und Zusammenhänge zwischen diesen)
So geht´s:
Bei uns stehen die Körbe im Regalfach wie auf dem Foto zu sehen. Der Sohn fragte dann, was das Ei da heißt. Ich erklärte ihn, dass er zwei Körbe hat, in eines kann er die Tiere legen, die keine Eier legen und in den anderen sucht er sich die Tiere aus, die Eier legen.
Ganz automatisch benennt er dann die Tiere: „Das Zebra legt kein Ei.“ „Ein Huhn legt Eier.“ Das sind so Dinge, die mir beim Beobachten erst in letzter Zeit aufgefallen sind. Die Jungs sprechen laut vor sich hin, was sie gerade sozusagen zu ihrer Bestätigung denken.
Der Große fiel dann der Pelikan von Ostheimer ins Auge: „Das Tier Mama, ist das ein Storch?“. In diesem Moment antwortete ich ihm, dass das ein Pelikan sein soll und er fragte weiter: „Hat der Federn?“. „Ja!“ Er legte ihn zum Ei. Nach ein paar Sicherheitsfragen war er fertig und hat alle Tiere bis auf den Papagei richtig zugeordnet.
Ich fragte ihn dann, was ihn an den Tieren auffällt, die bei den Eiern liegen. Er meinte dann: „Die haben Federn.“ Auf weitere Nachfrage meinte er noch: „Und einen Schnabel.“ In dem Moment fiel ihm auf, dass der Papagei auch zu den Eiertieren gehört und legte ihn in den Eierkorb. Hier kann man gut sehen, wie er selbst den Fehler gemerkt hat, korrigieren konnte und sich darüber freute, dass er die Zusammenhänge erkannt hat.
Da er die Tiere nach dem ersten Spiel natürlich dann sehr schnell zuzuordnen wusste, kann man es weiter ausbauen, bzw. abändern.
Mögliche Variationen:
- Tiere auswechseln
- Buch dazulegen, wo weitere Tiere gesucht werden können
- statt Ei bspw. das Bild eines Vierbeiners hineinlegen oder Schnabel usw.
Wie gefällt dir die Spielidee? Mögen deine Kinder auch Zuordnungsspiele?
Sabrina
Hallo, ich bin so begeistert von euren tollen Spielideen und auch von den Ostheimer Tieren 🙂 Woher habt ihr denn so schöne Körbe? Die kleinen gefallen mir richtig gut und ich hab bisher solche noch nicht gesehen.
Liebe Grüße und macht weiter so! 🙂
Hallo Nadine, die sind von FrankFlechtwaren.de (gibt es einen ganz tollen Dekokatalog) – er ist auch bei Amazon vertreten 😉
Wir haben diese Spielidee abgewandelt vor einiger Zeit bei einer Wanderung gemacht, als wir eine brütende Gans gesehen haben.
Allerdings hat meine Tochter (6 Jahre, noch nicht in der Schule) mich dann noch darauf aufmerksam gemacht, dass da ja noch viele Tiere fehlen, die Reptilien. Die im übrigen, so meine Tochter, weder Schnäbel noch Gefieder haben. 😀 So kann es einem dann auch gehen.
Sehr schöne Idee, um Kindern solche Dinge beizubringen! Viele Kinder können solche Zuordnungen selbst zum Ende der Grundschule noch niht vernünftig, weil sich dahingehend einfach keiner mit dem Kind beschäftigt hat und die es nunmal nicht von alleine lernen ohne richtige Unterstützung. Und wie man sieht muss Unterstützung nicht immer so aussehen, dass man dem Kind immer alles vorbetet und die Kinder einfach nur uswendig lernen und es nachmachen, sondern dass man den Kindern durch eigentlich einfache Sachen auf spielerische Weise vermitteln dabei helfen kann den richtigen Weg zu finden! Super!