Du hast natürlich schon mitbekommen, wie wandelbar eigentlich der Schnitt „Lady Rockers“ tatsächlich ist.
Ob Kleid, ob als Sommertop oder Hoodie. Einen Basisschnitt, den man wirklich unerschöpflich umändern kann. So wird es in deinem Kleiderschrank einfach niemals langweilig.
Heute zeige ich dir wieder, wie du mit nur wenigen Handgriffen, den Schnitt wieder neu vernähst und den Schnitt wieder ganz anders aussehen lassen kannst. Ich zeige dir heute eine
Kellerfalte
Ich habe diesmal auch nicht einfach „nur“ ein Shirt. Sondern ich habe mir ein sommerliches Kleid mit den Flügeln aus diesem Tutorial: https://www.mamahoch2.de/2016/06/fluegelrockers.html, der Kellerfalte und einem Rock unten dran. Ich habe das Kleid komplett aus Jersey genäht. Einmal einen Unifarbenen Stoff und einem bunten Stoff.
Bevor du gleich deine Nähsachen hervor holst, nimm dir die Zeit und lese dir die komplette Anleitung durch. Melde dich ruhig bei uns, wenn noch offene Fragen sind.
Du benötigst heute:
- den Schnitt Lady Rockers, den findest du hier im Shop (*klick*)
- Jersey für das Hauptteil
- Jersey für die Flügel und die „Bündchen“
- Lineal*
- Schere und/oder Rollschneider*
- Nadeln und/oder Stoffklemmen*
- Schneiderkreide *
Zu erst druckst du dir das Schnittmuster, schneidest dir deine Größe aus.
Nimm das Vorderteil. Der Schnitt wird immer im Bruch zugeschnitten. Heute legst du die Bruchkante 8 Zentimeter weg von der Bruchkante.
Schneide nun den Schnitt rundherum wie gewohnt aus. Nur dass du eben dieses Mal den Bruch versetzt hast. Das Rückteil schneidest du normal aus.
Bei der Länge deines Oberteils solltest du vorher überlegen, ob du ein Shirt nähen möchtest. Nähst du dir auch Kleid, reicht es aus, wenn das Oberteil auf der Höhe deiner Hüfte endet.
Die Länge bekommst du am Besten raus, indem du vor dem Zuschneiden die Länge von der Achsel bis zu deiner Wunschhöhe abmisst und dieses Maß vor dem Zuschneiden auf deinem Papierschnitt markierst. Mach dir einen Strich und beschrifte es ruhig für spätere Kleider.
Leg dir das Vorderteil vor dich hin. Du brauchst jetzt noch mal dein Schnittmuster. Leg den Schnitt auf einer Seite an und markiere dir mit Hilfe von Schneiderkreide die eigentliche Bruchkante.
Die Markierung setzt du dir auf beiden Seiten.
Leg nun die beiden Markierungen rechts auf rechts aufeinander. Steck dir eine Nadel genau auf die Striche. Da hast du einen sauberen Zusammenstoß. So hast du „innen im Shirt“ eine Schlaufe.
Indem du den Stoff aufeinander legst, kannst du dir auch gleich die Mitte der Schlaufe mit einer Nadel markieren.
Wenn du jetzt die Nadeln aufeinander legst, hast du schon genau die Mitte von deiner Kellerfalte.
Steck dir deine Kellerfakte gut fest.
Jetzt verändern wir den Ausschnitt noch ein wenig mehr. Indem du den Ausschnitt ein wenig weiter nach unten setzt, sieht es gleich noch mal anders aus.
Falte das Vorderteil einmal Mittig. Markiere dir nach 8 Zentimeter deinen Ausschnitt und zeichne dir deinen Ausschnitt.
Wie du hier auf den Bilder auch sehen kannst, habe ich auch ein wenig probieren, bis ich meinen richtigen Ausschnitt gefunden habe. Trau dich frei Hand zu zeichnen.
Schneide dein gezeichneten Ausschnitt ab. Steck dir die Kellerfalte gut fest.
Jetzt schließt du die Schulternaht und die Seitennaht.
Das Halsbündchen
Wie ich oben schon geschrieben habe, ist dieses Mal das Halsbündchen aus Jersey. Jersey als Bündchen berechnest du anders.
Bei Jersey als Bündchen rechnest du Halsausschnitt mal 0,8
Die Breite vom Bündchen nehme ich gern zwischen 3 und 4 Zentimeter.
Leg das Shirt zusammen. Um genau zu sein kannst du dich an der Schulternaht orientieren. Wenn diese aufeinander liegt, brauchst du jeweils das Vorderteil und das Rückenteil nur glatt streichen.
Miss so die Hälfte von deinem Halsausschnitt. Dann rechnest du. Ich zeige es dir an meinem Halsausschnitt:
Gemessen: 35 cm
35 cm mal 2 ist 70 cm … 70 cm mal 0,8 ist 56
Somit habe ich bei dem Halsbündchen eine Länge von 56 cm mit einer Breite von ca. 4 cm
Schließe deinen Jerseystreifen mit deiner Nähmaschine. Drück das Ende des Streifens auseinander und falte den Streifen links auf links.
Nimm die Naht, die beim Schließen des Streifens entstanden ist als Mitte deines Rückens und stecke den Bündchenstreifen da fest.
Falte den restlichen Streifen zusammen. Indem du den Streifen nach oben zeihst, bekommst du so die Mitte für dein Vorderteil raus. Hier musst du darauf achten, dass sich das Bündchen nicht verdreht.
Stecke die Mitte vom Bündchenstreifen an die Mitte von deinem Vorderteil. Quasi in die Mitte von deiner Kellerfalte.
Bei den Seiten machst du es dir auch einfach. Leg die beiden Nadeln, die du schon festgesteckt hast, aufeinander. So bekommst du die Mitte von der Seite und auch die Mitte vom Bündchen.
Stecke auch hier die zwei Stoffe zusammen.
Auf der anderen Seite machst du das genau so.
Steck dir ruhig die Zwischenräume zwischen den jeweiligen Nadeln auch noch mal fest. So verrutscht beim Nähen garantiert nix.
Beim Abnähen, nähe gerade bei der Kellerfalte ein wenig langsamer und achte darauf, dass die Falten nicht verrutschen. Stepp den Halsausschnitt ruhig noch mal mit einem Gradstich ab. Das sieht immer klasse aus und verhindert gleichzeitig, dass sich das Bündchen eventuell umklappt.
Die Flügelärmel
Statt Ärmel habe ich mich für jeweils 2 Flügel entschieden. Wie du die Flügel nähst, habe ich dir schon gezeigt. Für eine kleine Erinnerung geht es hier lang: Flügelrockers
Ich habe die Flügel in dem gleichen toff genäht, wie das Bündchen.
Leg jeweils 2 Flügel übereinander. Ich habe 8 cm von den beiden Seiten jeweils überlappend. Die Flügel zusammengesteckten Flügel mittig zusammenklappen und markieren. Nimm dein Shirt und markiere dir auch hier die Mitte von deiner oberen Seite. Die Mitte vom Shirt bekommst du raus, indem du die Achselnaht aufeinanderlegst und den Ärmel zusammenlegst.
Steck dir die Flügel als Shirt.
Näh einmal samt der Flügel einmal den Ärmel.
Klapp die Flügel nach außen. Auch die Ärmel steppst du ab. So kannst du auch den Ärmel in der Achsel mit einer schönen Naht versehen, indem du vorher die Naht einmal einklappst. Näh dann alles mit einem Gradstich nach.
Jetzt kannst du entscheiden, ob es ein Kleid wird oder ob es ein Shirt bleibt.
Beim Shirt kannst du den unteren Rad mit einem Bündchen versehen oder du schlägst die untere Kante zwei mal ein und steppst diese ab. Da könnte dann so aussehen.
Nun nähst du dir einen Rock an.
Du könntest zum Beispiel den Rock mit der Kängurutasche ran nähen.
Oder näh dir einen Tellerrock ran.
Ich habe mir einen Streifen von der gesamten Stoffbreite ( hier 160cm) genommen, habe von der Hüfte bis zu den Knien 3 cm Saumzugabe gemessen. Den Streifen habe ich in der Mitte geteilt. Ich habe die Hosentaschen von den lady Relax Rockers benutzt und diese in den Rock verarbeitet. Die Seitennähte geschlossen. Zwischen Oberteil und Rock habe ich noch einen Streifen von dem farbigen Jersey genäht und fertig ist das Kleid.
Die überlappenden Flügel sehen so aus:
So sieht das Shirt aus:
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nähen eures eigenen Kellerfalten- Shirt oder – Kleid. Gerne kannst du dir die Anleitung auch für später merken.
deine Suse
*Trackinglinks
Hallo,
mein Kommentar kommt leider sehr spät, aber vielleicht hilft er in Zukunft noch anderen.
Damit das Vorderteil am Bauch und am Saum nicht zu weit ist, habe ich das Vorderteil einfach schräg zugeschnitten. Ich habe oben die 8cm eingehalten aber habe das SM so an der Bruchkante angelegt das es unten genau auf die Bruchkante trifft ohne die 8cm. Sieht am Anfang komisch aus aber sobald die Falte drin ist sieht’s wieder normal aus. 😉
Probiert es einfach aus. 🙂
Hallo ihr Lieben,
Vielen Dank für die tolle Anleitung ?
Ich habe trotzdem ein Problem mit meiner Kellerfalte. Sie ist zwar verhältnismäßig gelungen, jedoch habe ich am Vorderteil durch die 8 cm im Saumbereich viel Stoff übrig, so dass mein Shirt nun eher wie ein „Umstandstop“ aussieht. Ist das normal oder habe ich was falsch gemacht? Wie kann ich das Problem mit dem Saum am besten lösen? Ich wollte es eigentlich mit einem Bündchen versehen. Ganz liebe Grüße
Hallo ihr Lieben.
Vielen Dank für die tolle Anleitung 🙂
Habe ein Problem mit meiner Kellerfalte. Durch die 8 cm Erweiterung beim Vorderteil fällt der Stoff unschön und ähnelt eher einem „Ballon“-Vorderteil. Hab ich da was falsch gemacht? Es ist halt am Saumabschluss mehr Stoff vorhanden wie beim Rückteil….
Wie kann ich das am besten ausgleichen?
Ganz liebe grüße
Hallo Claudia!
Vielen Dank für deine Frage.
Bei mir ist es noch normal gefallen, weil ich ein weiblicheres Becken habe. So gleicht sich das gut aus.
Doch bei kleines Größen kann es dann schon vorkommen, dass es sich vorne mehr wie ein Ballonoberteil aufbaut. Da hast du Recht!
Wenn du das nicht möchtest, kannst du auch an der unteren Kante eine Kellerfalte einbauen. So hast du die eigentliche Länge des Vorderteils wieder wie im Original. Wenn du deinen unteren Abschluss mit einem Bündchen beenden wolltest, ist das kein Problem.
Möchtest du die Unterkante säumen, benutz lieber Nadeln zum feststecken, damit beim festnähen nichts verrutscht.
Wenn du deinen Abschluss auch mit Kellerfalte genäht hast, dann schick uns doch mal ein Bild. Sehr gern würden wir uns die variante mal anschauen.
Vielen Dank für deine Nachricht. Wir sind schon ganz gespannt, wie du es für dich löst.
Liebe Grüße
Suse
Hey Suse, vielen Dank für den Tipp mit der Kellerfalte. Ich denke ich werde es so lösen müssen da zum säumen zu wenig Stoff vorhanden ist (da ich ja ein Shirt mit Bündchen nähen wollte)
Ich werde auf jeden Fall ein Bild schicken ?
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Das ist klasse! Wir freuen uns auf dein Bild!
Viel Spaß beim Nähen!
Suse
Hallo,
ganz lieben Dank für eure vielen tollen Ideen.Ich freue mich immer über jeden Beitrag den ich bekomme und habe schon vieles ausprobiert für mein Enkelkind.
Dank euch habe ich mich ans Nähen getraut..bei meinen eigenen Kindern gab es euch leider noch nicht…
sodaß jetzt mein Enkelkind davon profitiert.
Ganz liebe Grüße an euch Alle
Hedi
Danke für die tolle Anleitung! Das werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren 🙂
Viele Grüße,
Kathrin
Hallöchen. Ich bin ein riesen Fan eurer Website und möchte mich für die vielen tollen Anleitungen bedanken.
Heute habe ich einen kleinen Hinweis für euch bzgl. dem Thema Kellerfalte. Ich hatte vor kurzem die Bluse mit Kellerfalte nach deiner Anleitung genäht. Leider fällt die Falte bei Größe 34 sehr unschön und sackartig. Die Kellerfalte muss bei kleineren Größen definitiv „schmaler“ vernäht werden. Daher wäre es super, wenn ihr einen Hinweis in eure Beiträge diesbezüglich einfügen könnt 🙂
Alles Liebe
Sindy
Hallo Sindy!
Wir freuen uns, dass dir unsere Anleitung gefallen.
Wie viel Zentimeter in der Falte, waren es denn bei dem Schnitt, den du genäht hast? Ich dachte so acht cm – da sind es in der Falte selber ja nur 4 cm. Ist ja nicht so viel. Oder fällt es dann bei kleineren Größen da auch schon sackig?
Eventuell können wir das auch noch mal bei uns ausprobieren. Danke für den Hinweis. Wir gehen dem mal nach.
Viele Grüße
Suse