Nicht jeder hat und möchte einen Plotter und doch sind die süßen Bildchen ein tolles Highlight, um genähte Sachen aufzupeppen. Zum Glück gibt es Alternativen, um den Plotter zu umgehen und auf diese Weise ebenso tolle Bilder und Motive auf Kleidung aufzubringen. Vor allem für Nähanfänger dürfte dies interessant sein, da die Anschaffungskosten vergleichsweise minimalistisch sind. Wie das geht und was das mit Textilmalerei auf sich hat, möchte ich dir heute zeigen.
Allgemein zum Textilmalen und der Kombination mit Flexfolie
Bevor ich nun zu meinen zwei Varianten komme, wie du dein Plottmotiv auf Textil übertragen kannst, möchte ich kurz allgemein etwas zum Textilmalen sagen. Du benötigst hierfür entweder Textilstifte oder Textilmalfarbe zum Aufpinseln. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Farbe zum Aufpinseln schönere Ergebnisse liefert, mischbar ist, aber auch aufwendiger ist, bzw. man vorsichtiger vorgehen muss, um ein schönes Ergebnis zu erhalten. Mit den Stiften lässt es sich präziser und einfacher arbeiten. Das Ergebnis kann sich ebenfalls sehen lassen und man braucht hierfür auch gar keine Zeichenkünste, sondern lediglich eine Plottervorlage seiner Wahl im PDF oder JPG Format.
Ich selbst nutze folgende Stifte und Textilmalfarben:
- meine Textilmaler, 12 Stifte, 12 Farben *klick*
- meine Textil-Stoffmalfarben 6er Set *klick
- für dunkle Stoffe gibt es spezielle Farben…
- darüber hinaus gibt es sogar noch Neonfarben und andere Highlights
Zusätzlich habe ich festgestellt, dass die Textilstifte nach Fixierung mit dem Bügeleisen sogar auf Flexfolie und Co. halten. Damit lassen sich sich auch wunderbar kombinieren und Details herausarbeiten.
Glaubst du nicht? Dann schau mal hier:
Kommen wir nun zum Eingemachten….
Textilmalen, wenn du einen hellen Stoff als Grundlage hast…
Bei dieser Variante ist es Voraussetzung, dass der Stoff möglichst hell, im besten Falle weiß ist, weil er durchscheinen muss. Es eignen sich dünnere Stoffe, wie Baumwolle oder Jersey. Bei Sweat ist es schon wieder schwierig. Achte darauf, dass du dein Bügeleisen bereit stellst.
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Bei dieser Variante wird nach dem Schema „abpausen“ verfahren. In meinem Beispiel nutze ich den Wuff von Paul&Clara, den ich bereits in einem abgewandelten Tutorial zum Textilmalen dort gezeigt habe.
Los geht´s – Der Ersatz für deine Bügelbilder Variante 1
Drucke dir deine Plotterdatei farbig aus (sofern die sie bunt übernehmen möchtest). Ich passe mir in den Druckeinstellungen ggf. die Größe des Ausdruckes an. So kann ich selbst entscheiden, wie groß das Motiv später werden soll. Reicht die A4 -Größe nicht aus, dann bin ich gezwungen das Motiv zu stückeln. Hierfür drucke ich es einfach auf mehrere Seiten und klebe es anschließend zusammen. Wenn es ganz schnell gehen muss und die Größe mir gerade nicht zusagt, nutze ich auch die Kopierfunktion meines Druckers gerne und kann auf diese Weise im Nu mein Bild verkleinern oder eben vergrößern.
Wichtig für Anfänger: Es ist wesentlich einfacher erst das Motiv auf den Stoff zu bringen und dann dein Kleidungsstück zusammen zu nähen. Es wird also direkt auf den Zuschnitten gemalt im „Rohzustand“
Sind die Linien auf dem Ausdruck noch sehr zart, empfiehlt es sic, diese vorab mit einem dicken, schwarzen Stift nachzuzeichnen. Du kannst dies ganz einfach testen, indem du deinen Stoff über dein Blatt Papier legst. Scheinen die Linien NICHT durch, musst du nachhelfen. Sollten sie durchscheinen, brauchst du nicht nochmals den Stift schwingen.
Lege deinen Stoff über dein Papier und fixiere das Ganze mit Stecknadeln, damit das Motiv später nicht verrutscht. Wie bereits oben erwähnt, eignet sich dünner, heller Stoff.
Jetzt kann es schon losgehen: Nimm dir deine Textilstifte zur Hand. Die Farbwahl bestimmst du natürlich selbst. Entweder du hältst dich an das Original oder du erfindest eben deine eigene Umsetzung. Ich arbeite übrigens zuerst die Konturen und dann die Details.
Tipp: Sollte das Abpausen so nicht möglich sein, kannst du auch deine ausgedruckte Plotterdatei als Schablone verwenden, indem du sie entlang der Konturen ausschneidest. Hier nehme ich zum Umranden jedoch den Trickmarker* und nicht direkt den Textilstift. Erst wenn ich zufrieden bin, zeichne ich mit dem Textilstift nach.
Nachdem die schwarzen Konturen gezeichnet wurden, gehts für mich ans Ausmalen. Hier sieht man schon, wie gut sich solche Projekte auch mit Kindern perfekt umsetzen lassen.
Wenn ich zufrieden bin mit meinem Ergebnis und die Farben genug decken (es kann nötig sein mehrfach mit den Stiften über eine Stelle zu gehen), dann bügel ich mein Werk.
Hierfür wird der Dampf unbedingt ausgestellt und das Motiv mit der linken Stoffseite (die, wo das Motiv nicht aufgezeichnet wurde) nach oben gelegt. Du bügelst nun mit gleichmäßigen Druck über die linke Seite deines Motives. Ich nehme gerne noch zur Sicherheit ein Backpapier drunter. Außerdem lege ich ein Blatt Papier unter meine Textilmalerei, damit diese sich nicht in meinen Möbeln verewigt. Sicher ist sicher!
Wir sind fast fertig: Zum Schluss schneidest du dein Motiv noch aus und nähst es anschließend auf das gewünschte Kleidungsstück. Solltest du dir hier unsicher sein, dann lege ich dir unsere Anleitung zum Applizieren ans Herz.
Ich finde, dass solche Werke dem Kleidungsstück nochmal einen ganz anderen Look verleihen. By the way ist es natürlich auch möglich direkt auf einem fertigen Teil zu malen.
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Textilmalen, wenn du einen dunklen Stoff als Grundlage hast…
Nun sitzt du da und denkst dir, dass du doch so gerne auf eine fertige dunkle Hose oder ein dunkles Oberteil textilmalern wolltest, aber abpausen da ja gar nicht möglich ist. Da hast du Recht, aber – und das ist das Tolle – es gibt kleine nützliche Helfer, die auch hier zum Erfolg führen.
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Das Zauberwort heißt Transferpapier. Vielleicht kennst du von früher noch das so gerne verwendete Kohlepapier? Genauso funktioniert auch das Transferpapier – mit dem Unterschied, dass man auch auf Stoff übertragen kann. Im Paket sind direkt 3 verschiedene Farben, sodass du eben auch auf dunkle Stoffe übertragen kannst.
Nimm dir also wieder deine Plotterdatei. Ich habe im Beispiel aus unserem Shop unsere Tiergesichter genutzt. Wichtig zu wissen: die farbige Seite des Transferpapiers, ist die Seite, die später auf dem Stoff liegen muss. Über die weiße Seite, wird das ausgedruckte Plottmotiv gelegt.
Da das Transferpapier auf die Dauer nicht günstig ist, schneide ich es mir immer entsprechend der Größe des Motives zurecht.
Weiter gehts… Das Motiv wird nun auch grob ausgeschnitten. Wie du auf dem Bild erkennen kannst, wandert dann alles zusammen auf das Außerwählte Kleidungsstück. In meinem Fall war es eine Hose.
Mit Druck wird nun die Kontur des Motives übernommen. Ich nutze dafür einen Kugelschreiber. Auch hier kann man sich mit dem Trickmarker behelfen, wenn es gar nicht geht.
Irgendwann hat sich die Mühe dann ausgezahlt und das Motiv auf der Hose sieht so aus: Jetzt ist der perfekte Moment für die Textilstifte gekommen, denn nun geht es ans Ausmalen.
Auch hier muss das Motiv fertig mit dem Bügeleisen fixiert werden.
Ich habe diese Hose nun mehrfach gewaschen und das Motiv ist bisher unverändert. Für mich zählt Textilmalen schon längst zu einen neuen Hobby, dass ich sehr gerne an meinen Selfmade-Sachen verwende.
Übrigens: Das Transferpapier funktioniert auch auf Porzellan. Warum also nicht die Textilstifte gegen ein paar Porzellanmaler tauschen und anschließend zur Tat schreiten?
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Was hälst du von der Idee? Kanntest du dies schon vorher?
Es grüßt euch Sabrina!
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Hallo ihr Liebe!
Würde mir gerne mal einen Plotter kaufen allerdings weiß ich ncht was für einen bzw. wie das dann funktioniert?!? Könnt ihr da einen raten oder hab ich schon einen entsprechenden Beitrag übersehen? lg
Ja, schau dir mal den Beitrag zu Cameo vs. Portrait gerne an.
ich habe schon einiges mit textilstiften und flüssiger stoffmalfarbe gemacht (auch bevor ich den beitrag fand), jedoch habe ich angst etwas richtig aufwändiges zu zeichnen und es sieht nacher kacke aus. zb einen yoshi oder das master sword und schield von tloz auf einem her dunklen hintergrund 🙂
ich werde es aber jez mal probieren da applizieren noch aufwändiger ist bzgl mehrere schichten. habe ja ne menge kleinkram bei den motiven.
Ich habe mit selbstgemachten freezerpapier schon tolle Sachen gezaubert aber bisher nur einfarbig zum zweifarbigen habe ich mich noch nicht so richtig dran getraut.
Ich finde in diese Rehe passt auch das tolle Freezer Paper, damit bekommt man saubere kanten hin.
Ich finde deine beiden Alternativen sehr interessant. Ich kannte nichts davon. Weder Stifte noch Papier oder ähnliches. Auf jeden Fall eine schöne Sache, wenn man keinen Plotter besitzt. Die Möglichkeiten die Plottermotive zu nutzen werden dadurch viel besser. Danke und schönen abend.
Liebe Grüße von Antonsmuddi Katja
Huhu Katja, ich glaube dazu gibts auch noch keine Anleitung im Netz…Zumindest habe ich nichts gefunden…
Vielen lieben Dank.
Ich habe mir es schon lang gewünscht einmal eine solche Anleitung zu bekommen.
Das Material liegt schon in meinem Warenkorb.
Macht unbedingt weiter so, ich bin immer wieder aufs neue gespannt.
Lg aus Bautzen Von Annett
oh danke
Coole Sache… ich habe schon eine Weile Textilstifte ungenutzt zuhause und hab mich bisher noch nicht getraut. Aber mit dem weißen „Untergrund“ ist ne super Idee. Danke!
😀 Das ist ja witzig! Auf jeden Fall eine Alternative! 🙂
Hallo Sabrina,
Toller Beitrag! Euer Blog ist echt toll. Freu mich jeden Tag auf eure Beiträge!
Was für einen Plotter habt ihr denn und was kostet er?
Ist plotten kompliziert.
Liebe Grüsse Regina
Wir haben den Portrait und Cameo, wobei der Portrait für uns eindeutig ausreicht. Der kostet 199 € und im Angebot manchmal auch nur 175 €. Kompliziert ist nur der Einstieg, aber da haben wir ja hier auch Anleitungen verfasst 😉