Jede Mehrfachmami weiß, wie schwierig es ist, sich aktiv Zeit für ein Kind allein zu nehmen und diesem bewusst ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. In unserem Familienalltag ist einfach irgendwo immer noch jemand, der Ansprüche und Erwartungen an uns als Eltern stellt. Mit der Geburt unserer kleinen Tochter erreichte dieser Zustand ein neues Ausmaß, denn schließlich möchte ein Baby die 24 h Versorgung All Inklusive. Es ist nicht so, als hätten wir es nicht gewusst, aber die Geschwister können es dann schon einmal schwierig haben. Was Familienzuwachs schlussendlich dann auch für sie bedeutet – sowohl positiv als auch negativ – können sie vorher gar nicht abschätzen.
Mir als Mutter fällt in letzter Zeit besonders auf, dass vor Allem der Erstgeborene häufig zurückstecken muss. Er ist der Große, der Verantwortungsbewusste und bald Schüler, und hat weit mehr Verständnis als die zwei kleineren Kids. Natürlich ist mir bewusst, dass er versucht meine alleinige Aufmerksamkeit zu erlangen – es aber dann doch nicht schafft, weil zu viele Faktoren um uns herum eine Rolle spielen. Mir tut es im Nachhinein oft sehr leid, weil ich merke, wie sehr er darum buhlt „wahrgenommen zu werden“ und auch wenn ich meiner Meinung nach mein Möglichstes tue, kommt es bei ihm vielleicht nicht so an. Oft muss ich dabei an die Vorhersagen denken, dass bei 3en eben immer einer „kurz warten muss“ und ja, ich kann dem zustimmen. Okay ist es für mich aber nicht, wenn immer der Gleiche warten muss, nur weil das Schicksal ihm zum Erstgeborenen erkoren hat. Deshalb versuche ich durch festgelegte Mutter-Kind-Zeiten jeden seine alleinige Mamazeit zu schenken.
Vor allem bei dem Großen ist mir dies ein besonderes Anliegen, weil ich mit dem Schulanfang und den damit verbundenen neuen Aufgaben und Anforderungen noch mehr gemeinsame Zeit verstreichen sehe. Wir selbst wissen es ja noch zu gut: neben Hausaufgaben, Elternabenden, Klassenfahrten und neuen Freunden kommt auch hinzu, dass Eltern nach und nach nicht mehr als Spielkamerad gesehen werden. Damit mindern sich die Kontaktpunkte im Alltag und werden zunehmend weniger. Oftmals sieht man die Kinder dann häufig nur noch morgens, wenn sie das Haus verlassen und am späten Nachmittag, wenn sie von ihren Freunden oder den Freizeitaktivitäten zurück kehren. Mir als Mutter ist es jedoch wichtig, dass ich eine Bezugsperson für meine Kinder bleibe und sie bei Problemen gern auf mich zu kommen.
Gemeinsame Zeiten nutzen, solange es geht…
Deshalb ist es mir so wichtig, dass ich die mit ihm „verbleibende Zeit“ besonders nutze. Mein großer Sohn genießt diese absolut. Vielleicht ist dies auch dem geschuldet, dass er ein Leben ohne Geschwister kennt. Er könnte mit mir stundenlang am Tisch sitzen und Bilder malen – ohne Große Worte. Ihm genügt es, dass wir beide gemeinsam zusammen sitzen und Zeit verbringen, ohne weinende Schwester und dem ständig fragenden Bruder. Erst am letzten Wochenende haben wir uns wieder die Zeit genommen und zusammen gemalt.
Er bestand darauf, dass ich ihm die Eier als Vorlage vormale, damit er diese dann bunt ausmalen konnte. Es war sogar auch für mich eine neue Erfahrung mit solchen Stiften zu arbeiten, die eine ganz eigene Deckkraft haben. So entstand in der gemeinsamen Zeit auch noch ein Mama-Sohn-Bild, welches uns an diesen Tag erinnern wird.
Ich weiß, dass ich viel mehr solcher Premiumzeiten jedem Kind widmen sollte. Dies gestaltet sich im Alltag „einer ganz normalen Mutti“ nicht so einfach. Aber vielleicht sind gerade deshalb diese zweisamen Momente für mich und das jeweilige Kind so besonders und heilsam.
Geht es dir genauso? Wie machst du das mit der besonderen Mama-Kind-Zeit?
Liebe Grüße Sabrina
Hi,
toller Beitrag. Das mit dem Warten kenne ich gut. Selbst habe ich auch zwei Kinder und die Große wird oftmals auch von seinen Eltern darauf hingewiesen, dass sie vernünftiger und Geduldiger sein muss. Jetzt ist die Scheidung im Gange und wir sind mit dem Familienrecht beschäftigt. Aber das ändert sich sicher wieder alles, wenn man weniger Zeit für den Papierkram aufwendet.
Ich habe unserer kleinen von Anfang an bei gebracht,dass sie sich keinen Zacken aus der Krone bricht,wenn SIE mal wartet,denn ich habe es nicht eingesehen,dass der große automatisch in die „Warteschlange“ rutscht,nur weil ein Baby da ist
sicher,stillen,Windeln wechseln,etc hat Vorrang,aber grundsätzlich muss auch ein kleines Kind mal abwarten können. Wenn der große aus der schule kommt,hat er eben erst mal Vorrang,dafür hat die kleine mindestens einen vormittag pro Woche kitafrei und somit Mama und Papa für sich.
Hallo!
Uns ging und geht es sehr oft genauso. Meine großen sind 6 und kommen diesen Sommer in die Schule, ich habe Angst noch mehr von ihnen zu verpassen. Denn seit unsere kleine Raupe Nimmersatt da ist, ist die aktive Zeit die ich für die Zwillinge habe eher begrenzt. Mittlerweile ist es einfacher, die kleinste ist jetzt 1,5 und ein absolutes Papakind, was mir natürlich mehr und mehr Freiraum für selbst aber auch für die beiden älteren einräumt. Ich plane auch direkt die Zeit. Mit einem mal ins Museum, mit der anderen eine kleine shoppingtour, oder aber einfach mal in Ruhe spielen. Leider gelingt mir diese wichtige Zeit nicht sehr regelmäßig, weil Papa und ich beide in Schichten gehen und uns oft bloß die Klinke in die Hand drücken.
Liebe grüße, Heike
Ach und zu meiner Schande muss ich gestehen, während des Stillens mit dem grossen Brettspiele gespielt zu haben…..
Bei uns geht jedes Kind einmal die Woche einen Nachmittag zu Oma und Opa. Dort hat es exklusive Grosselternzeit, das Geschwisterchen exklusive Mamazeit. Ich genieße die beiden Einzelkindnachmittage, an denen man bewusst und ausschließlich auf die Bedürfnisse des einen eingehen kann. Gleichzeitig finde ich die GroßelternZeit fantastisch, weil Ona und Opa deutlich relaxter als Mama und Papa sind. Und ich hätte einen fünfjährigen nicht auf Inlinks gestellt. Aber ohne Oma und Opa könnte er jetzt noch nicht fahren ??
Manchmal teilen auch mein Mann und ich die Kinder, das tut auch jedem gut, schon allein was den Geräuschpegel angeht.
Lieben Gruß
Mona
Ich kenn das nur zu gut . Habe ein fast 3 jähriges Zwillingspärchen. Ich würde mich so gerne in zwei Teilen können, aber leider geht das nicht. Es ist fast unmöglich Aktivitäten zu finden die wir ohne Streitereien zu dritt machen können. Seid einiger Zeit trenne ich die Kinder ab und zu Montags wenn meine Mama frei hat und hab dann jede Zweite Woche mal ein Einzelkind, ihr könnt euch nicht vorstellen wie Easy es ist NUR 1 Kind zu haben. Und die Kinder genießen es natürlich auch diesen einen Tag meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Leider sind diese Moment viel zu selten.
Ich nutze Momente so wie sie sich ergeben. Meine sind jetzt 3,5 und 6 und 8. Der älteste wacht oft früher auf und dann kuscheln nur iwr zeei. Aber auch die anderen bekommen manchmal morgen eine halbe Stunde Mama-Zeit je nachdem wer der frühaufsteher ist. Wenn der große aus der Schule kommt und die Mädels noch im KiGa sind, hat er auch Kuschelzeit. Gerne kuscheln wir auch zwischendurch oder machen gemeinsam was in der Küche oder im Garten, je nach dem wer gerade wozu Lust hat. Spielen tun sie meistens miteinander, aber kommen auch gezielt und fragen nach Geselchaftsspielen oder Bastelzeit… Wir machen es eher nicht geplant sondern spontan wie es sich am Tag ergibt.
Huhu Diana, ja ich hoffe, dass das hier auch irgendwann so wird. Mit dem Baby ist es leider meist so, dass dieses tagsüber immer „da ist“ und wir deshalb aktiv irgendwie planen müssen, wann Papa die Kleine mal nimmt und ich dafür mit den Großen was mache oder ähnliches.