Hand aufs Herz! Wie sieht es im Kleiderschrank deiner Kinder aus? Du musst jetzt nicht extra nachsehen, es reicht mir, wenn du gedanklich kurz durchcheckst und folgende Fragen innerlich beantwortest:
- Beherbergt der Kleiderschränken Dinge, die gar nicht mehr passen?
- Ist darin vielleicht Kleidung, die das Kind gar nicht anzieht oder vielleicht noch nie an hatte?
- Sind die Stapel so hoch, dass sie umkippen?
- Würde dein Kind genau wissen, wo der Pullover XY im Schrank liegt?
Wenn du bei einer dieser Fragen zweifelst, dann solltest du unbedingt weiterlesen, denn so war es bei uns bis vor Kurzem. Die Betonung liegt dabei eindeutig auf WAR, denn ich habe den Kinderkleiderschränken System verpasst und das nicht nur für mich, sondern vor allem den Kindern und der lieben Selbständigkeit zu Liebe. Es ist wirklich viel wert, wenn ein Kind die Möglichkeit hat sich alleine im Schrank zurecht zu finden und selbst bedienen kann.
So war es einmal – unser Kleiderschrank:
Wie du auf den Fotos gleich erkennen wirst, bin ich eine ganz normale Mutti. Ich nähe gerne und man merkt wohl, dass ich mehrere Kinder habe und Nummer 2 die Sachen von Nummer 1 zum Teil aufträgt. Im Kleiderschrank lagen mitunter für den Mittleren 24 Oberteile, ja wieso eigentlich? Gute Frage, denn getragen hätte er diese in Größe 104 niemals alle. Zudem hatte ich das Stappelprinzip. An sich ist es keine schlechte Sache, wenn die Kinder jedoch zu Selbständigkeit animiert werden sollen, dann kann ich bis 3 zählen und der Stapel fällt um. Grund ist, dass sich nicht von oben an bedient wird, sondern der Klein T. das Shirt mit dem supertollen Feuerwehrauto drauf nach Möglichkeit 7 Tage pro Woche tragen möchte.
Irgendwann kam der Punkt an dem ich keine Lust mehr hatte. Ich gebe es zu: Ich HASSE Wäsche einräumen wirklich, aber wie sagt man so schön: wat muss dat muss und so nervte mich es schon beim Gedanken daran die Schranktür zu öffnen und doch nichts finden zu können. Blöd!!! Es musste sich was ändern und das nicht nur im Kleiderschrank, sondern auch in mir drinnen und überhaupt und sowieso.
Nicht der Kleiderschrank oder die Wäsche ist das Problem – wir sind es!
Schritt 1 AUSMISTEN
Für mich hieß es also Ausmisten, aber so richtig. Kein Kind der Welt benötigt in einer Größe 30 Paar Socken und auch wenn alle 24 Oberteile wirklich süß ausschauen, so trägt er sie niemals alle. Ich raffte mich also auf und mistete so gut es geht aus. Dabei ging ich wie folgt vor:
- Alles, was zu klein ist und die Madame auftragen könnte, wanderte auf einen Stapel A.
- Alles, was wir NIE anhatten oder nicht mehr anhaben werden, wanderte auf einen Stapel B.
- Alles, was meiner Meinung nicht mehr schön aussah, wanderte auf einen Stapel C und damit dann direkt in den blauen Sack.
Es war beachtlich, wie viel allein durch diese drei Stapel zu Stande kam.
Im Schrank war es beachtlich luftig und es wirkte direkt ordentlicher und sortierter.
Schritt 2 – System überlegen und umsetzen
Damit es nun nicht direkt nach einer Woche wieder zur Unordnung kommt, änderte ich das bisherige System. Das Stapelprinzip hat lange genug bewiesen, dass es bei Kindern vollkommen ungeeignet ist. Deshalb entschieden wir uns für das Schubkastenprinzip. Für mich ist dabei besonders positiv, dass die Kids direkt sehen, welche Oberteile im Fach liegen und eines herausziehen können, ohne dass der Stapel zusammenfällt. Wer sich nun fragt, wie man dem Umfallen des Stapels Abhilfe schaffen kann. Es gibt inzwischen Raster für Schubkästen*.
Für Unterwäsche und Strümpfe wählte ich Boxen und alles wurde beschriftet bzw bebildert, sodass sich die Kinder direkt zurecht finden können. Die Sticker kann man sich entweder plotten, sofern man einen Plotter besitzt oder beispielsweise auch bei Amazon fertig kaufen: Klick!*
Zudem geht natürlich auch aufmalen super. Für Spielsachen haben wir im Shop auch eine kostenfreie Plottdatei: Klick!
Schritt 3 – am Ball bleiben
Die letzte Maßnahme ergibt sich eigentlich von selbst. Ich habe mir in meinem Kalender nun alle 3 Monate eingetragen „Schrank durchsortieren“. Den Rhythmus kann man natürlich selbst festlegen. Damit möchte ich verhindern, dass sich wieder zu viel ansammelt und zu kleine Kleidungsstücke im Schrank gehortet werden. Zudem werde ich nun geplanter Kinderkleidung nähen. Ich sehe anhand der Fächer jetzt super, woran es mangelt und welche Kleidungsstücke benötigt werden. Dass sich Oberteile samt Preisschild im Schrank verstecken, soll auf jeden Fall zur Vergangenheit gehören.
Wenn dir der Beitrag gefallen hat, dann könnte für dich sicherlich auch unser Beitrag zu mehr Ordnung im Kinderzimmer interessant sein.
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Nun bin ich aber gespannt: Wie machst du das mit dem Kleiderschrank? Willst du mehr zum Thema Ordnung schaffen und Minimalismus lesen? Dann hinterlasse unbedingt einen Kommentar!
Sabrina
Meine Jüngste ist jetzt 8 Jahre alt, da klappt das mit den gestapelten Sachen sehr gut. Sie mistet sogar selber aus, was ihr zu klein ist. Wir haben im Kleiderschrank unten ein Fach, in das sie die zu klein gewordenen Sachen reinlegt. Wenn das voll ist, gibt sie Bescheid und ich packe es weg.
In einer Kommode hat sie eine Schublade, in der drei Boxen stehen, in denen sich Kniestrümpfe, normale Socken und dicke Socken befinden. Auch da packt sie weg, was ihr zu klein ist.
Wäre sie noch kleiner, wären Deine Vorschläge auch für uns sicher eine gute Idee gewesen!
Liebe Grüße, Nadine
Hey Nadine, der Vorschlag mit der Kiste ist top! –> aussortieren
Tolle Idee, das werde ich gleich morgen mal umsetzen ?
Ich miste die Schubladen meiner Jungs zwar regelmäßig aus aber bisher ist es immer bei den altbekannten Stapeln geblieben – praktisch ist anders! Morgen wird dann also ausgemistet und neu sortiert, danke für die Anregung!
Hallo,
das Problem ist bei uns zum Glück überhaupt nicht erst aufgekommen, da wir im Kleiderschrank nur eine Kleiderstange für Jacken, Overalls, etc haben. Sämtliche andere Kleidung haben wir in einer Kommode mit drei großen Schubladen verstaut, in die wir die weißen Kästen von Ikea (die bei dir ja auch auf einem der Bilder zu sehen sind)gestellt haben (geht von den Maßen her genau auf, obwohl die Kommode nicht von Ikea stammt). In jeden Kasten haben wir dann jeweils T-shirts, Pullis, Hosen, Strümpfe, etc einsortiert. Bislang stapel ich noch alles und es wird zum Glück bisher auch nicht großartig auseinandergepflückt. Meine Frage zum Prinzip die Stapel nicht hochkant, sondern quasi quer einzuräumen: Wenn die Hälfte des Stapels bereits nicht mehr im Schrank ist (z.B. weil getragen und in der Wäsche), fallen die gefalteten Sachen dann nicht auseinander und fliegen auch in der Schublade rum?
LG Melanie
Huhu Melanie, sie rutchen leicht nach unten, aber fallen hier nicht um. Wir haben allerdings so ein langsam schließendes System, damit es vorsichtig zurollt. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Zuschlagen schon umfällt. Bei Amazon gibt es solche Rahmen zum Einsortieren habe ich gesehen.
Wieder ein schöner Beitrag! Ich bin euch diesen Schritt bereits voraus gewesen, denn nachdem ich den Artikel zu Montessouri gelesen hatte, habe ich das gesamte Kinderzimmer sortiert, aussortiert, entsorgt und neu eingerichtet. Es fällt ihnen jetzt so viel leichter Ordnung zu halten! Es ist wundervoll. Danke für all eure Anstöße!
BITTE soooooooo lieb von dir!
Ach wir sind im übrigen vom Kleiderschrank auf eine Kommode mit 4 Schubladen umgestiegen, in der unteren sind jeweils die Jacken und Matschhosen.
Ganz oben dank I**a eine ordentliche Einteilung mit Hemden, Slips, Socken, Gürtel, Schnuffels und Schlafanzüge
Nette Anregungen…gerne mehr davon!
Oh jeh ja so sieht es bei meinen Kids auch noch aus ?. Änderung kommt aber sobald die neuen Zimmer fertig sind und jeder sein eigenes Reich hat ( mit eigenem Schrank ?) . Ich werde jetzt allerdings bewusst auf einen Schrank mit mehr Schubladen achten! Vielen vielen Dank für diesen tollen Bericht ???.
Vielen Dank für die Tipps. Ich bin hier auch schwer dabei, allerdings schiebe ich die Kinderschränke vor mir her. Meiner ist dafür schon top!
Mit dem „Nicht-stapeln“ hab ich ein Problem, da unser Kinderschrank zwar auch ein paar Schubladen und auch eine Kleiderstange hat, sonst aber hauptsächlich aus Regal besteht….. Mal sehen, wie ich das löse.
Liebe Grüße, Katha
vielleicht mit Boxen in die du es hinein sortierst?
Klasse Ideen!
Ich bin inzwischen rigoros mit kaputten Kleidungsstücken. Als Näherin blutet einem ja bekanntlich jedem Stück Stoff, das im Müll landet das Herz. Ich habe mir jetzt angewöhnt kaputte Sachen, aus denen man bestimmt irgendwann noch mal was machen könnte bewusst in die Hand zu nehmen, zu hinterfragen, was genau ich damit machen will, bzw. wie Ich es reparieren will. Fällt mir dazu spontan nichts ein, kommt es in den Müll. Punkt, weg damit! Bisher habe ich das nicht ein einziges Mal bereut.
Ring andere Sache, die ich sehr nützlich finde, Ist eine Schublade (oder Kiste) für „Saisonware“. Also kurze Hosen, Sonnenhüte und T-Shirts Fürsten Sommer und dicke Pullis, Thermoleggings und Co. für den Winter. Ich habe je nach Saison die richtigen Kleider in der Kommode einsortiert und in der untersten Schublade eben die Saisonware, die gerade nicht wirklich gebraucht wird. So ist sie nicht gänzlich weg im Keller oder auf dem Dachboden und man hat im Winter schnell mal ein T-Shirt zur Hand falls doch eins gebraucht wird, muss es aber nicht täglich im Kleiderschrank hin- und herschieben. Wenn dann „Saisonwechsel“ ansteht, ist das eine gute Gelegenheit jedes Teil einzeln nochmal zu betrachten und zu überlegen, ob es noch passt, gefällt und gebraucht wird. Und wenn nicht – weg damit! ?
Juhuu..Dein neues System finde ich super ! Ich selber stapele noch was sich allerdings aus der Situation heraus ergibt. .Die beiden Schubladen sind belegt mit Unterwäsche ..schlafsachen und Tshirts…und Sportsachen. Der Rest muss halt entweder auf den Bügel oder auf die Boden darunter. Ausmisten tue ich zu jedem Saisonwechseln also Herbst/Winter/Frühjahr/Sommer und natürlich dazwischen falls die Grösse wechselt und wenn man das regelmäßig macht hat man das Chaos leidlich im Griff ?lg und danke für eure immer interessanten Beiträge
Hallo Sabrina,
mich würde interessieren, welchen Kleiderschrank ihr benutzt. Müssen sich mehrere Kinder einen teilen?
Unsere Tochter ist 2,5 Jahre alt und das zweite Kind ist unterwegs. Aus diesem Grund sind wir auf der Suche nach einer geeigneten neuen Lösung. Bisher hatten wir nur eine Wickelkommode.
Viele Grüße
Moni
Wir haben einen von Ikea für die Jungs (auf den Bildern zu sehen) und dazu eine Kommode. Beides wird geteilt. Die Kleine hat einen eigenen Kleiderschrank als Baby. Da sind jedoch auch Windeln und Badewanne usw. untergebracht.
Die Idee die Oberteile zu rollen und dann in den Schubkasten einzusortieren finde ich super. Werde ich umsetzen.
Ja, gern mehr zum Thema Minimalismus. Das beschäftigt mich nun mit Kindern noch viel mehr, weil sich so schnell so viel ansammelt…
Hallo Sabrina!
Danke für den schönen Beitrag!
Unsere Kleidung für 3 Kinder (3 Jahre, 22 Monate, 1 Monat) befindet sich in der Wickelkommode, wir haben also gar keinen Schrank im klassischen Sinn. Jedes Kind nimmt mit seiner gesamten Kleidung etwa eine halbe Schublade in Anspruch. Eine Schublade ist für die Stoffwindeln und eine halbe für Tücher, Waschlappen und Badetücher.
Jedes Kind hat 7-10 Teile von den Sachen die täglich gewechselt werden, also zB Shirts mit langem Ärmel, Socken, Unterwäsche oder lange Hosen, Schlafanzüge nur 2-3 Stück. Das Baby hat ein paar Teile mehr, wegen spucken und so, braucht aber noch weniger Platz da die einzelnen Kleidungsstücke ja noch so winzig sind. Da wir mit 5 Personen eh mindestens alle 2 Tage waschen reicht das auch.
Wir haben alles so gefaltet wie ihr und bewahren die Kleidung aufgestellt in kleinen Schubladenkästen auf.
Bisher funktioniert das sehr gut und auch mein Mann findet sofort alles wenn er die Kinder anzieht 🙂
Da ich fast alle Kleidungsstücke selbst nähe kommt bei einem Wachstumsschub auch nicht so viel Stress auf – es werden ja nicht so viele Teile benötigt 🙂
Ich finde euere Nachhaltigkeits- und Minimalismus-Serie übrigens sehr schön. Leider kann ich nicht mehr so viele Anregungen übernehmen, da wir das meiste schon längst umgesetzt haben.
LG Petra
Och danke Petra, ja wir haben wohl zu spät damit angefangen, aber vielleicht sind wir für andere nun Anregung…
Ich finde eure Minimalismusserie auch sehr schön, kann aber auch nicht mehr viel umsetzen, da ich scheinbar schon viel minimalistischer lebe als ihr.
Unsere Kinder haben sehr wenige Klamotten, deshalb funktioniert das Stapelprinzip sehr gut. Wir haben so wenig, das wir im Kleiderschrank alle Kleider für alle Jahreszeiten aufbewahren und im unteren Fach sind dann noch Spielsachen.
Kinder brauchen auch nicht viele Klamotten, sie wachsen doch so schnell wieder raus.
Auch wenn ich gerne Kinderklamotten nähe, habe ich noch nie im Überfluss genäht, sondern nur was wirklich gebraucht wird.
Kinder lernen so auch viel mehr ihre Kleider schätzen.
Der zweite trägt alle Teile vom ersten auf. Kleidung, die ich für ihn geschenkt bekommen habe, habe ich komplett verkauft, da wir sie ja nicht benötigen.