Veganes Leder, das sich anfühlt wie fester Karton? Genau so kann man SnapPap kurz und knapp erklären.
Doch es steckt noch viel mehr in diesem vielseitigen Material. Ich zeige dir heute, welche Eigenschaften SnapPap hat, wie du es behandeln kannst und es sich verarbeiten lässt.
Sicher sind dir auf vielen Bildern von genähten Sachen schon diese kleinen braune Label am Saum oder Ärmel aufgefallen. Das ist der einfachste Weg, SnapPap zu benutzen. Ich selber nähe im Augenblick diese kleinen Highlights unheimlich gerne an meine Sachen.
Es gibt schon viele Ebooks mit Labelmotiven zum Plotten. Doch auch ohne Vorlagen und Plotter kannst du zu Hause mit wenigen Handgriffen ein Label zum Annähen herstellen. Schneide ein Rechteck aus dem SnapPap zu und stanze dein Motiv aus. Die Größe deines Labels richtet sich am Ende nach deinem Motiv.
Durch die Stabilität und die reißfeste Eigenschaft, ist das vegane Leder auch eine gute für eine metallische Öse als Lochverstärker. Der Vorteil liegt hier ganz klar beim SnapPap. Durch die vielen Farbvarianten, kannst du die Verstärkung deinem Projekt anpassen.
Kann ich es einfach annähen?
Ja, du kannst das SnapPap mit der Nadel annähen, die du gerade in deiner Nähmaschine hast. Du benötigst keine Extranadel. Auch an Versäumen oder Ähnliches brauchst du bei diesem Material nicht denken. Es franst nicht aus und bildet keine Knötchen. Beim Nähen solltest du jedoch aufpassen, dass du dich nicht vernähst. Denn die Löcher, die einmal im SnapPap sind, lassen sich nicht rückgängig machen.
Kleine Waschanleitung
Aufgenähte oder angenähte Stücke des SnapPaps wäschst du einfach ganz normal mit deinen Sachen mit. Dieses Material ist bis 60° Grad waschbar. Du kannst es mit in den Trockner werfen und auch bügeln. Das alles zerstört es nicht.
Wäschst du jetzt das SnapPap als unverarbeitetes Papier, bekommst du die Lederoptik. Wirf es einfach mit in die Waschmaschine und wasche es mit deinen Sachen durch. Ist die Wäsche durchgelaufen, nimmst du deinen gewaschenen Bogen und knüllst ihn noch mal richtig fest zusammen. Streiche es dann ein bisschen mit den Fingern glatt und lasse es an der Luft trocken. Getrocknet erinnert das Material dann an Leder und hat eine tolle Vintageoptik. Es ist wirklich nur eine Lederoptik und kein echtes Leder. Das Material ist 100% vegan und besteht aus Zellulose und Latex.
Sollten dir die Falten nach dem Waschen dann doch nicht so gefallen, wie du es dir erhofft hast, bekommst du diese durch richtig heißes bügeln mit Dampft wieder raus. Jedoch ist die Lederoptik dann auch wieder verschwunden und es fühlt sich auch wieder an wie fester Pappkarton.
Noch immer nicht überzeigt?
Dann fasse ich alle Eigenschaften für dich noch mal zusammen:
- SnapPap ist reißfest, franst nicht aus und bildet keine Knoten.
- Es ist Waschmaschinen waschbar bis 60°, Trocknergeeignet und bügelbar.
- Nach dem Waschen fühlt es sich an wie Leder, ist dabei aber 100% vegan.
- SnapPap lässt sich mit jeder beliebigen Nadel nähen.
- Es kann mit der Schere geschnitten werden, aber auch mit dem Plotter ( Einstellung: Messer auf 10, Dicke auf 33, Geschwindigkeit 1 und Doppelschnitt).
- Sollten Knicke entstehen, die nicht gewollt sind, verschwinden diese durch heißes Bügeln.
Ich habe bisher nur einen Nachteil entdeckt beim Nähen: Wenn man sich vernäht hat, sieht man die Einstiche von der Nadel. Wenn du schon mal Leder oder Wachstuch genäht hast, kennst du dieses Problem schon. Nähe SnapPap langsam und mit nicht zu engem Stichbild. Auch wenn das Material reißfest ist, kann es dann schon passieren, dass es raus reißt.
Auch zum Basteln super geeignet
Dieses kleine Wunder an Material ist auch fern vom Nähtisch verwendbar. SnapPap kannst du mit normalen Bastelleim zusammen kleben.
Das Material kannst du nicht nur mit Plotterfolien verschönern, sondern das SnapPap auch bemalen. Für Motive, die später mal gewaschen werden sollen, empfehle ich dir diese Textilstifte: http://amzn.to/2ysxDjx*
Mittlerweile gibt es auch Stempelfarbe, die bis 30° waschbar ist. So könntest du das Leder auch bestempeln. Du kannst dir so zum Beispiel Kofferanhänger basteln, deinen Namen drauf stempeln und diese später nach der Reise auch waschen.
Die Möglichkeiten sind unzählig
Wie du siehst, ist SnapPap so vielseitig einsetzbar. Wir stellen dir in den kommenden Wochen ein paar Möglichkeiten der Verarbeitung vor.
5 Farben im Set bekommst du hier: http://amzn.to/2jrbf7v*
Bei alles für Selbermacher erhältst du weitere Farben hier: https://goo.gl/WTj6dz *
Damit du dir die tollen Eigenschaften immer wieder anschauen kannst, pinn dir jetzt den Beitrag auf Pinterest
Welches Projekt möchtest du als Erstes aus SnapPap anpacken? Oder hast du schon mal mit SnapPap gearbeitet?
Viele Grüße
Suse
Hallo,
kann ich mit Bastelleim verklebte Stücke auch Aufnähen und dann mitwaschen?
Danke für deinen Beitrag.
Liebe Grüße,
Hannes
Bastelleim ist nicht der beste Freund der Nadeln, theoretisch dürfte es aber gehen. Es gibt auch Fixierkleber für Stoff (wasserlöslich)
Hallo liebe Suse. Danke für diesen sehr überzeugenden Beitrag…es gibt noch einen kleinen Hacken, man soll es nicht mit Weichspüler waschen. Da ich aber so ziemlich alles mit einem kleinen Schlückchen Weichspüler wasche….ist das leider der für mich entscheidende Hacken.
Liebe Grüße Maren
Hallo Maren!
Ich selber wasche alles mit Weichspüler, somit auch das SnapPap. Aus welchem Grund soll es nicht mit Weichspüler gewaschen werden? Ich habe am Freitag, nach deinem Kommentar, gleich noch mal ein großes Stück SnapPap mit in die normale Wäsche geworfen. Es ist alles gut gegangen. Das SnapPap sieht toll aus, wie Leder und hat an keinen Eigenschaften eingebüßt. Ich habe versucht, es zu zerreißen – das hat auch nicht funktioniert.
Aber ich bin neugierig, auf den Grund, warum gesagt wird, dass man es nicht mit Weichspüler waschen darf. Schließlich lernt man nie aus 😉
Viele Grüße
Suse