Ich habe hier zu Hause eine Räuberprinzessin. Der Papa war sofort Feuer und Flamme als die Tochter verkündete, dass sie auch einmal eine Schatzsuche wie die Piraten machen möchte. Sofort saß er am PC und wollte einen Bundeswehrkompass bestellen. Er sah sich wahrscheinlich in Gedanken schon mit dem Kind durch Matsch robben, wilde Tiere erlegen und Feuer mit Steinen machen… Väter halt 😀 Als wir dann kurz die Alterszielgruppe klärten und ich den Papa leider auf den Boden der Tatsachen holen musste, fanden wir alle dennoch die Idee sehr cool und beschlossen mit der Tochter und Sabrinas Kindern bei nächster Gelegenheit eine Schatzsuche aufzuziehen.
Die nächste Gelegenheit lies nicht lange auf sich warten. Wir verbrachten gemeinsam den Vatertag und nutzten diesen Tag gleich für das Piratenabenteuer. Eines sei gesagt: eine schöne Schatzsuche ist nicht in 5 Minuten geplant und schon gar nicht vorbereitet. Es benötigt etwas Vorarbeit und einige Überlegungen ehe man starten kann.
Die Vorbereitungen
Die Route bestimmen
Zu Beginn haben wir überlegt ob wir den Kindern von Anfang an eine Schatzkarte geben, nach der sie gehen müssen oder eine Art Schnitzeljagd gemacht werden soll. Es wurde zu guter Letzt eine Mischung aus Beidem. Dann sind die beiden Papas zusammen losgezogen und haben die Route bestimmt und sich markante Stellen notiert und fotografiert.
Die Kinder sind 4, 5 und 6 Jahre. Die Schatzsuche sollte zeitlich also nicht zu lang sein, aber auch dennoch passend zum Alter etwas anspruchsvoll. Ebenso wie die Aufgaben, die von Etappe zu Etappe – natürlich mit Hilfe – bewältigt werden sollten.
Die Schatzkarte vorbereiten
Ich wollte, dass die Schatzkarte ein wenig rustikal und alt aussieht. Dafür habe ich einfach einen Kaffeerest mit Wasser verdünnt und in eine Schüssel geschüttet. Nun nimmst du am besten weißen Zeichenkarton und zerknüllerst ihn mehrfach. Wenn du das Papier in den Kaffee legst und nach kurzer Zeit wieder heraus holst, siehst du schon, wie die Knitterstellen den Braunton schön annehmen. Das Ganze wurde nun zum Trocknen aufgehangen.
Hinweise überlegen
Als der Liebste mir die ausgesuchte Route präsentierte, überlegten wir uns die entsprechenden Hinweise zu jedem Punkt. Mir war wichtig, dass Ganze nicht nur schnöde hinzukritzeln, sondern die Schatzsuche ein wenig in Geschichten zu verpacken. Und so haben wir uns von Hinweis zu Hinweis kleine Rätsel und Aufgaben überlegt und versucht kindgerecht und spannend zu formulieren. Ebenso mussten wir überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, die Hinweise zu platzieren. Bei uns kamen dabei z.B. eine leere Dose, Flaschen und Gläser zum Einsatz. Ebenso wurde ein Hinweis um einen Ast gebunden und ein weiterer unter einem Stein versteckt. Die Väter sind dann an Himmelfahrt nachmittags losgezogen und haben alles verteilt entlang der Schatzroute. Und auch den Schatz selber haben sie noch vergraben.
Der Schatz
Natürlich hätte ich sehr gern eine richtige Schatztruhe verbuddelt – aber ganz ehrlich – die sind einfach für den Zweck viel zu preisintensiv. Aber Not macht erfinderisch und so haben wir einen passenden Karton gepackt und anschließend mit einer Rettungsdecke eingewickelt. Das Gold ist super toll und leuchtete wunderbar beim Buddeln durch die Erde. Das hat für die ersten Kreischer gesorgt. Ich finde für solche Füllungen eignen sich besonders gut die „Pfennig-Geschäfte“. So wanderten in die Schatzkiste natürlich die obligatorischen Schokogoldtaler und ein paar weitere Naschereien, Murmeln, Seifenblasen, Wasserspritzen, 2 Kronen für die Tochter und die Minischwester der Jungs, Stickerbögen und Würfel. Wichtig ist, dass der Karton gut eingepackt wird, damit er nicht der Nässe zum Opfer fällt.
Die Durchführung
Und dann ging es los- die Kinder waren sehr aufgeregt und voller Ungeduld. Jedes Kind bekam eines der Utensilien, die sie unbedingt brauchten- ein Taschenmesser, einen Strick und einen Bleistift. Ebenso wurde ein Rucksack und 2 Schaufeln geschnappt und los ging es. Zu Beginn haben wir eine Flasche mit der Grund-Schatzkarte relativ gut sichtbar plaziert, um dem Ganzen einen Startschuss zu geben. Die Kinder sahen nun das Terrain, in dem die Schatzsuche stattfinden wird und zusätzlich eine kurze Geschichte um sich auf die Suche einzustimmen.
Dann mussten sie anhand dieser Geschichte den nächsten Punkt finden, an dem wiederum ein Glas mit Magnet und dem nächsten Hinweis wartete. So arbeiteten sich die 3 wilden Piraten von Station zu Station und ihre Gehilfen folgten gehorsam :D. Es wurde aus einem Stock, der Schnur und dem Magnet eine Angel gebaut und eine Blechdose aus dem gefährlichen Gestrüpp geangelt, es musste eine Flasche an einem Strick abgeseilt werden. Mit Hilfe der Karte haben die Mini-Piraten die Himmelsrichtung zum nächsten Punkt erkannt und viele kleine Hinweise entdeckt.
ACHTUNG Bilderflut 😀
Und dann hatten sie- nach etwa einer dreiviertel Stunde, ihr Ziel erreicht. Die Kinder haben so super zusammen gearbeitet. Alle hatten Spaß und ich war total glücklich, dass alle 3 voller Elan bis zum Schluss durchgezogen haben. Und der Schatz war dann ein super Abschluss und wurde, wie für Piraten üblich, gleich wild auseinander gepflückt.
Wenn du auch einen kleinen Piraten zu Hause hast, und die Idee vielleicht beim nächsten Geburtstag umsetzen möchtest, kannst du dir den Beitrag gerne für später pinnen.
Wenn du noch mehr Tipps für eine Piratenparty suchst, dann schau dir diese süßen Flaschenpost-Einladungen* an, die Sabrina zum Geburtstag ihres Sohnes gebastelt hat und
Hier* zeigt sie dir z.B. auch das passende Futter für eine Piratenmeute.
Ganz viel Spaß bei der Umsetzung
deine Sandra
Mich würde die Geschichte und die einzelnen Aufgaben interessieren. Verschickst du die auch? Die Schatzsuche klingt nämlich wirklich super!
Hallo Saskia. Tatsächlich war die Suche ei voller Erfolg. Alle Kinder waren durchgehend motiviert und es gab keine Tränen oder Zickereien. Leider abe ich die ausgedachten Texte nicht mehr gespeichert. Sie waren einfach zu individuell auf die Rute angepasst, dass ich sie hätte nicht nochmal verwenden können. Ich kann dir noch grob aufzählen, was es für Aufgaben waren. Zuerst mussten die Kinder das versunkende Schiff im Moor finden- ( auf dem Feld war so ein Eisending- das war die Spitze vom Schiff :D) da lag ein HInweis und ein Magnet. Dann mussten die Kinder im Gestrüpp eine Dose finden- an die kamen sie nur ran, wenn sie aus der mitgenommenen Schnur, einem Zweig und dem Magnet eine Angel gebaut haben um die Blechdose zu erhaschen. Dann mussten sie einen Baum suchen, an dem eine Bank stand, dort haben die Männer eine Flasche an einen Strick gebunden und an der anderen SEite einen Stein befestigt, sodass die Flasche oben im baum hin und der STein es unten festhielt. Da mussten die Kinder quasi die Flasche abseilen. Dann war auf dem Feld ein Haufen Stöcker, dort haben die Männer aus 2 Ästen ein Kreuz gebunden und so wurde der Haufen ein Piratengrab. Das mussten die Kinder finden und den festgebunden Zettel abmachen. Dann mussten sie die HImmelsrichtung erkennen und so den weg weiter gehen, einen aufgemalten Pfeil finden und dann weiterlaufen bis am Zaun ein HInweis hing. Es ist halt immer sehr speziell welche Hinweise man nutzt! Wie gesagt, sucht eine Route, merkt euch markante Stellen und baut darauf die Geschichte auf! Bei uns basierte es darauf, dass ein alter Pirat die Hinweise geschrieben hat, damit die Kinder seinen Schatz finden und vor einem bösen Piratenfeind retten, der sich den Schatz ebenfalls holen will! Ich hoffe ich konnte helfen! Liebe Grüße Sandra 😀