In den letzten Tagen erreichten mich mehrere Zuschriften und Mails. Oftmals sind es Eltern, die mir schreiben und aufgrund des gerade angelaufenen „Elternfilms“ verunsichert sind. Im Film werden unter anderem „Schlafprobleme therapiert“. Ich möchte die Inhalte des Films hier ungern ausgedehnt aufgreifen, da ich mir selbst noch kein eigenes Bild vom Film machen konnte und bisher nur die Berichte und einige Ausschnitte kenne. Das, was ich bisher gesehen und gelesen habe, wühlt mich auf und stimmt mich nachdenklich. Ich habe etwas Angst, dass die dort gezeigten Therapieverfahren von Eltern als „alltagstauglicher Umgang mit Kindern“ umgelagert werden könnten, weil vielleicht der Filmtitel ein wenig unglücklich gewählt wurde. Ich möchte gerne heute ein wenig über das Thema Durchschlafen schreiben und wie wir mit einem nicht durchschlafenden Kleinkind gewaltfreie Lösungen gefunden haben.
Am letzten Wochenende saß ich mit meinem Mann beim Frühstück und wir haben versucht zusammen zu rechnen, wie viele Tage wir in den letzten Monaten – zugegeben müsste ich Jahren schreiben – eigentlich durchgeschlafen haben. Unter Durchschlafen verstehe ich das Einschlafen am Abend und Erwachen in den Morgenstunden (nach 5:00 Uhr). Wir kamen noch kurzer Überlegung, seit der Geburt meines Mädchens (22 Monate) auf rund 5 Tage. 5 Tage ist wahrlich nicht viel und doch habe ich – und darum drehte sich ein größerer Teil der Zuschriften – NICHT das Gefühl, dass hier Handlungsbedarf vorliegt.
Wieso ich grundsätzlich erst einmal keinen Handlungsbedarf bei nicht durchschlafenden Babys und Kleinkindern sehe
Ich gehe heute von dem Standpunkt aus, dass Kinder mitunter ihren Schlafrhythmus erst finden müssen und stelle bei allen 3 meiner Kinder fest, dass sie einen recht leichten Schlaf haben und – egal wie alt sie sind – stets jede Nacht kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Oftmals ist es nur ein ganz kurzer Wachmoment, wo eines der Kinder nach meiner Hand sucht oder näher an mich heran rutscht, manchmal ertönt auch ein kurzes „Mama, bist du da?“ und dann schläft es direkt wieder ein. Dieses „Prüfen“ empfinde ich alles andere als merkwürdig, denn aus rein evolutionärer Sicht gibt es dem Kind Sicherheit und wäre früher mitunter sogar überlebensnotwendig gewesen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Sicherheit holen mit zunehmenden Alter abnimmt.
Ein weiterer Punkt ist der, dass in meinem Umfeld bei genauem Nachhaken ziemlich viele Mütter berichten, dass ihre Kleinkinder ebenfalls des Öfteren nachts aufwachen. Ich selbst kann mich an meine eigene Kindheit noch gut erinnern und auch da war es so, dass ich selbst im Grundschulalter nachts noch das Bett in Richtung Eltern gewechselt habe. Das Problem sehe ich in der Gesellschaft, die uns unterschwellig vermitteln möchte, dass ein Kind nicht normal sei, wenn es nicht in der Lage ist, nach ein paar Monaten auf Erden, fest durchzuschlafen.
Dabei sind die Empfindungen, wann ein Kind eigentlich durchschlafen müsste, recht unterschiedlich. Von 6 Monaten bis zu 1 Jahr ist alles dabei. Besonders bei der älteren Generation stelle ich oft dieses bohrende Nachfragen fest: „Und, schläft es schon durch?“ oder: „In dem Alter könnte das Kind schon langsam in seinem Bett die Nacht durchschlafen.“
Für mich steht fest, dass das Durchschlafen nichts ist, dass Kinder lernen könnten. Zu dieser Überzeugung komme ich allein aus der Tatsache heraus, dass niemand grundlos und mutwillig, um bspw. seine Eltern zu ärgern aus der Schlafphase erwacht. Es handelt sich dabei um einen individuellen Reifeprozess, der sich auf keinen Tag festnageln lässt. Wir können meiner Meinung nach allenfalls Bedingungen schaffen, die das Durch- bzw. schnelle Wiedereinschlafen begünstigen. Das ist mein Standpunkt.
Da liegt der Hase im Pfeffer: Nicht durchschlafen normal finden
Für mich liegt ein großer, ja vielleicht sogar der größte Schlüssel darin der Situation des Nicht-Durchschlafens gelassener zu begegnen. Wenn wir uns als Eltern bewusst machen, dass es nicht schlimm ist und auch nichts mit Versagen zu tun hat, nur weil das Baby mit 12 Monaten immer noch all 4 h aufwacht, fällt es uns leichter. Wir sind keine schlechten Eltern, nur weil im Umkreis alle anderen augenscheinlich keine Probleme haben mit Babys Schlaf. Natürlich habe ich Nächte, wo es unglaublich zehrt wieder einmal aufzuwachen und im Halbschlaf zu versuchen das Kind zu beruhigen. Dennoch fällt es bedeutend leichter, wenn man die Situation zunächst einmal als „ist so“ verbucht und sich damit arrangiert. Das ist meine wichtigste Erfahrung bei der Sache. Es hilft weder mir noch dem Kind, wenn ich mich da reinsteigere. Ich reagiere dann unentspannt, frustriert und übertrage meine schlechten Gefühle auf das Kind. Mein Kind wiederum versteht gar nicht, warum Mama jetzt sauer ist und weint daraufhin nochmal mehr. Schlechte Idee. Auch, wenn es schwer fällt ruhig zu bleiben. Diese Zeit, in der Kinder nicht durchschlafen, ist auf das Leben gesehen recht kurz und damit haben wir noch viele, viele Jahre mit mehr Schlaf vor uns.
Atmosphäre, die das Einschlafen begünstigt.
Wir sind im Schlafzimmer auf eine dimmbare Lampe umgestiegen. Seitdem ich nicht mehr stille, ist alles für die Flasche nachts vorbereitet. Ja, sie ist fast 2 und doch bekommt sie nachts noch ihr kleines Fläschchen, wenn sie danach Bedarf hat. Würde ich noch stillen, hätte ich sie also einfach an die Brust gelegt und müsste nichts vorbereiten. Sie liegt dann bei mir, an mich gekuschelt oder wahlweise bei meinem Mann. Wir lassen das helle Licht aus, versuchen eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und verhalten uns leise, sodass sie im besten Falle gar nicht erst aufwacht. Nachdem die Flasche geleert ist, wird das Licht wieder gänzlich ausgeschaltet und noch ein wenig gekuschelt. Sie bekommt von uns einen Nuckel, wenn sie danach nachts verlangt und kann damit ihr Saugbedürfnis stillen.
All das würde vielleicht in den Augen anderer Menschen nicht gut für das Kind sein oder unter die Rubrik „zu sehr verwöhnen“ fallen. Für mich ist es unsere Bedürfnisse vereinen. Ich bin mir nicht sicher, ob sie nachts wirklich „Hunger“ hat und deshalb ihre Flasche trinkt. Ich denke es ist für sie vielmehr ein vertrautes Ritual geworden, dass ihr Sicherheit und Nähe gibt und ihr sagt: „Es ist alles in Ordnung, ich bin sicher und kann weiter schlafen.“ Würde ich jedoch, das Licht einschalten, ihr meine Nähe entziehen oder auch nur den Nuckel wegnehmen, wäre ich mir sicher, dass wir alle bedeutend weniger nächtliche Ruhe hätten zu Lasten aller.
Familienbett, weil es besser klappt
Wir haben uns beim 2. Kind (auch aus der Erfahrung beim ersten Kind heraus) für das „Kann-Familienbett“ entschieden. Jedes Mitglied der Familie darf dabei entscheiden, ob es zusammen mit einem Elternteil (manchmal auch beiden) in einem Bett gemeinsam schlafen möchte. Jedem steht es frei auch im Einzelbett zu schlafen (im eigenen Zimmer). Zudem steht es auch den Partnern bei uns frei sich im Einzelbett Schlaf zu gönnen. Allein diese Änderung sorgte bei uns allen für mehr Schlaf, ich weiß aber gleichzeitig, dass es nicht jedermanns Sache ist. Es muss zur Familie passen.
Wer sich für ein Familienbett entscheidet, dem empfehle ich über die 2,20 m hinaus das Bett auf jeden Fall zu verbreitern. Bei kleineren Kindern reicht meist auch erst einmal ein Beistellbett aus. Wir haben anfangs einfach 2 Erwachsenenbetten aneinander gestellt.
Zu zweit ist man weniger allein
In den „Hochzeiten“ mit mehreren aufeinanderfolgenden Nächten des Nicht-Durchschalfens haben wir als Partner zusammen gehalten und uns abwechselnd um die Kleine gekümmert. So konnte zumindest jeder der Elternteile jede 2. Nacht durchschlafen.
Uns hat es auch sehr geholfen hin und wieder die Hilfe der Großeltern in Anspruch zu nehmen. Auch heute schläft machmal die Oma bei uns und unterstützt uns mit den Kindern abends. Diese Momente helfen Kraft zu tanken.
Manchmal hilft es schon, sich einfach bei einer lieben Freundin oder Freund ausheulen zu können über den Ist-Zustand und dabei wertefrei angehört zu werden.
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Habe ich Angst, vor den Konsequenzen meines Verwöhnens?
Auch das werde ich so oft mittlerweile gefragt. Ich würde die Kinder verwöhnen und damit betuddeln und bemutteln und irgendwann rächt sich das doch sicher. Ich habe davor keine Angst, vielleicht auch daraus resultierend, dass ich am Großen mit 7 sehe, wie er selbständig sich von Nuckel, Flasche und Co. gelöst hat, wenn es für ihn an der Zeit war. Ich bin mir sicher, dass sie irgendwann mit zunehmender Reife durchschlafen wird und so auch nicht mehr nach der Flasche verlangt. Sie wird den Nuckel irgendwann ablegen und auch wird eines Tages, der Tag kommen, an dem unser Bett für sie nicht mehr die 1. Wahl sein wird. Diesen Moment kann sie selbst wählen. Das hat für mich nichts mit „keine Grenzen“ zu tun, sondern mit der Vereinigung der Bedürfnisse aller. Ich habe dieses Kind geboren und sehe meine Verantwortung unter anderem darin, ihm die Sicherheit zu geben, die es braucht. Ich sehe meine Verantwortung darin, die Bedürfnisse aller wahrzunehmen und ich sehe meine Aufgabe nicht darin, sie abzuhärten für eine „schlechte Welt da draußen“, wie es so oft gesagt wird. Ich sehe darin Nestwärme, die sie ein Leben lang unterbewusst mit sich tragen wird und immer wieder kann ich Kritikern nur antworten: Ich kenne kein Kind, dass mit 18 im Bett der Eltern schläft, die Brust / Flasche verlangt und einen Nuckel im Mund hat. Dieses von den Eltern lösen ist genauso evolutionär vorgesehen, wie das an sie binden in den ersten Jahren.
Hier hilft alles nichts, ich bin müde und am Ende meiner Kräfte
Gleichzeitig möchte ich betonen, dass es hier um die Bedürfnisse ALLER geht. Wenn alles versucht wurde und beide Partner einfach keine Lösung sehen und es schwer fällt Gefühle wie Wut, Traurigkeit und Verzweiflung beiseite zu schieben, rate ich unbedingt dazu sich professionelle Hilfe zu suchen, die die Familie und Situation im gesamten beleuchtet. In meinen Augen macht es keinen Sinn, an einem Part (Kinder, Mutter oder Vater) in Selbstversuchen „herzumzudoktern“, da ich eine Familie als eine Art Planetensystem sehe, bei dem alle „Planeten“ in Abhängigkeit zueinander stehen.
Von Programmen, wie „das Kind einfach mal schreien lassen“ kann ich nur abraten, da meiner Meinung nach dabei allenfalls die Symptome behandelt, aber nicht die Ursachen behoben werden. Zudem würde in diesem Fall das Kind die 100% Schuld tragen. Wir zeigen meiner Meinung nach damit, dass sie alleine gelassen werden in ihrer Angst/Not. Auch wenn diese Programme funktionieren, so hören die Kinder nicht mit schreien auf, weil sie es verstanden, sondern weil sie aufgegeben haben.
Professionelle Anlaufstellen findet man z.B. unter:
- Beratungsstellen und Krisendienst der Jugendämter
- Kinder- und jugendpsychiatrische Dienste (KJPD)
- SOS-Erziehungs- und Familienberatung
- Erziehunsgberatungsstellen der Caritas
- Familienschule Dortmund (und auch in einigen anderen Städten)
- Kummertelefon- Elterntelefon 0800 1110550 (anonym und kostenfrei)
- Hebammen und Geburtshäusern
- Schreiambulanzen
Zudem kann ich diese Bücher sehr empfehlen:
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P.S. Das Einschlafen werde ich vielleicht in einem gesonderten Beitrag noch einmal beleuchten.
Vielen Dank für den tollen Artikel.
Das das durchschlafen nur bei alleinigem Einschlafen klappt, kann ich nicht bestätigen. Aktuell bringen wir beide Kinder (1,5 und 3,5) im Elternbett ins Bett. Hier wird gelesen, gekuschelt und dann im Beisein eines Elternteils eingeschlafen. Danach werden die Kinder schlafend in ihre Zimmer gelegt. Die meisten Nächten wird dort bis morgens durchgeschlafen. Wenn ein Kind Nachts wach wird holen wir es aber gerne auch zu uns ins Bett wo dann sofort unkompliziert weiter geschlafen wird.
Auch ich fände es teilweise schön, wenn die zwei Abends einfach alleine einschlafen würden. Sie weinen zu lassen kommt für uns aber definitiv nicht in Frage. Ich denke die Zeit in der sie uns nicht mehr so intensiv brauchen wird irgendwann kommen, bis dahin werden wir einfach den Weg gehen der für uns als Familie am entspanntesten ist.
Ich bin sonst eher stille Mitleserin- daher an dieser Stelle vielen Dank für die tolle Arbeit und die vielen tollen Schnittmuster!!
Schöner Artikel. Vor allem auch die Betonung darauf, dass jede Familie für sich selbst einen Weg finden muss.
Wir haben ein 2,40m breites Familienbett, seitdem wir in unserem Haus wohnen. Hat mein Mann selbst gebaut, da diese Übergrößen einfach katastrophal teuer sind. Da können unsere beiden Mäuse (bald 3+5) mitschlafen. Eigentlich haben sie ein gemeinsames Futon, aber da sie sich vor allem nachts gegenseitig wecken und nicht sich gegenseitig beruhigen, bekommen sie bald jeder ein eigenes Bett im eigenen Zimmer. Ausziehbar für Freunde, Gäste oder auch uns bei Bedarf. Derzeit noch kommt meist gegen Mitternacht die Große zu uns und irgendwann danach wandere ich zur Kleinen, wenn sie ruft. Für mich ist es einfacher, mich einfach da ins Bett zu schmeißen als alles andere, da die Große sowieso meist schon bei uns liegt. Das passt für uns nachts sehr gut. Maximale Schlafausnutzung sozusagen. Und grundsätzlich wird sich dadurch auch durch getrennte Kinderbetten nichts ändern. Wenn es nur nach mir ginge, würde ich allein in einem Zimmer schlafen. Ich bräuchte nicht mal meinen Mann im selben Bett, solange ich sicher weiß, dass alle im Haus sind. Aber zur Zeit und noch eine (am Leben gemessen) kleine Weile geht es nach den Mäusen und wenn sie uns brauchen, sind wir gern, wenn auch nicht immer super gelaunt für sie da (vor allem wenn die Kleine nachts mal wieder 1-2 Stunden nicht mehr einschlafen kann).
Am Einschlafen wollen wir nach der Bett-Trennung arbeiten. Denn ich glaube inzwischen auch, dass gutes Durchschlafen nur möglich ist, wenn sie allein einschlafen können. Unsere Große macht jetzt auch mit ihren fast 5 den Eindruck, als ob das klappen wird. In Gesprächen bereiten wir sie darauf vor. Sie bekommt noch ein Kuschelsternnachtlicht, was jedoch auch nach einer Weile ausgeht, aber auch schnell und einfach wieder an. Zudem denke ich, dass sie mindestens die Hälfte der Zeit nur deshalb aufwacht, weil die kleine Schwester sie mit ihrem hin und her weckt.
Unser Wunsch ist, dass beide im nächsten Jahr irgendwann allein einschlafen. Wir werden sehen. Wir werden uns anpassen. Wie bisher. Die Einstellung, dass es nun mal jetzt so ist, dass es eigentlich nicht lange so ist und sein wird und dass wir uns irgendwann diese Kuschelzeit vermutlich zurückwünschen, hilft schon mal ungemein. Da muss ich dir auf jeden Fall auch Recht geben. Auch wenn diese Erkenntnis bei mir gefühlt sehr lange gebraucht hat, bis sie da war.
Die Position dieses Posts deckt sich total mit unseren Erfahrungen. Wir machen vieles hier ganze genau so und fahren sehr gut damit. Das „Sich-Versichern“ der Kinder nachts finde ich ganz nachvollziehbar; selbst unser Achtjähriges fragt noch über den Flur „Mama?“, wennn es nachts mal auf Toilette geht, um sich dann wieder in sein Hochbett zu verziehen.
Eine der schönsten Umbauaktionen war übrigens die als wir unser „Paarbett“ zu einem „Familienbett“ vergrößert haben 🙂 irgendwie hat es uns total gefallen, Holzteile von unserem alten Bett für das große Bett zu behalten.
Herzliche Grüße und Danke für diese Darstellung! Sina
Bei uns ist schlafen momentan auch ein großes Thema. Die Große, knapp 4 Jahre alt schläft jetzt seit einem Jahr in ihrem Bett ein und kommt aber auch fast jede Nacht zu uns. Der Zwerg mit einem Jahr schläft bei uns im Bett bzw haben wir mit seinem Gitterbett “angestückelt“. Wir begleiten beide Kinder mit Buch lesen und daneben liegen/ sitzen in den Schlaf, was auch ganz gut klappt. Nur der kleine Mann schläft seit ich wieder arbeite sehr unruhig, lässt sich nachts nur mit Stillen beruhigen und ist leider auch meistens gegen fünf Uhr morgens wieder munter… Das zehrt schon sehr an den eigenen Kräften. Wir vermuten einfach dass es an meiner vermehrten Abwesenheit liegt und der kleine einfach so sein Bedürfnis an Nähe und Geborgenheit stillt. Meistens bin ich froh dass es sich mit Stillen alles regeln lässt. Aber in manchen Nächten werde ich schlicht fast wahnsinnig weil ich durch das viele aufwachen dann selber schlecht wieder einschlafen kann. Nachdem unsere große auch ähnliche Phasen hatte, gehe ich mal schwer davon aus, dass es irgendwann schon besser werden wird…
Den Artikel kann ich nur unterschreiben.
Leider war ich erst beim zweiten Kind entspannt, was das Schlafen betrifft, aber die Säuglingsphase war für alle deutlich entspannter und ist es bis heute. Wenn er unruhig war hab ich ihn einfach zu mir genommen und er hat ruhig weiter geschlafen. Noch heute kommt er fast jede Nacht irgendwann zu uns, ab und an will er von Anfang an zu uns ins Bett. Für mich ist das ok, ich denke er braucht es einfach. Ich hab auch keine Angst davor, dass ich ihn nicht mehr „aus dem Bett bekomme“. Vom ersten Sohnemann weiß ich allerdings auch, dass das nicht bei allen Kindern der Schlüssel zu ruhigen Nächten ist. Da haben wir alle besser geschlafen wenn er im eigenen Zimmer war. Aber dann kam auch kurz vor dem 2. Geburtstag eine lange Phase mit Einschlafbegleitung und bei uns im Bett schlafen. Heute ist er 5 und schläft bis morgens in seinem Bett, will nur noch selten zu uns wenn er zb krank ist.
Man muss doch auch selbst sehen wo man bleibt. Würde ich beim Kleinen drauf bestehen dass er in seinem Bett bleibt hätten wir die halbe Nacht Theater und würden viel weniger Schlaf bekommen.
Zur Jahreswende kommt Sohnemann 3 und ich hoffe, er lässt sich auch durch Kuscheln und Nähe beruhigen, denn dann hab ich keine Sorge, dass ich zu wenig Schlaf bekomme. 🙂
Und zum Thema ein- bzw. durchschlafen: das kann ich selbst heute im Erwachsenenalter manchmal nicht gut, auch schon vor den Kindern. Schlafverhalten ist einfach total unterschiedlich und teilweise einfach angeboren. Es geht nicht alles nach Schema F.
Hey,
Ja Kinder schlafen sehr unterschiedlich und ich habe nur zwei Vergleichsobkekte hier 😉
K1 schlief zuerst nur im Arm und so legte ich mich dazu. Nach wenigen Tagen reichte meine Hand auf dem Bauch und irgendwann meine Nähe. Mit 4 Monaten stillte ich und legte dann daneben zB Wäsche zusammen. Ich war eine junge unerfahrene Mutter mit unendlich vielen Ratschlägen, die nicht wollte dass das Kind weinte und die Ratschläge aufhörten. Unterm Strich hätten wir mit sechs Monaten ein Kind das einschlief solange es nicht alleine war und dann sehr tief und sehr ausdauernd schlief und um das wir sehr viel beneidet wurden. Noch heute schläft K1 schnell und sicher tief und sehr ausdauernd.
K2 wollte partou nicht einschlafen, mit nichts war es davon zu überzeugen. Aber wenn dann schlief es sehr ausgiebig, nur sehr laute Geräusche könnten den Schlaf gefährden und dann ein weiteres schlafen unmöglich machen. Heute ist das sprachliche Verständnis zum glück so gut entwickelt, das es ausreicht das man sagt: das war ein Flugzeug/ ein Auto… und K2 schläft weiter.
Beide schliefen ab 6Monaten alleine im Bett und Zimmer und brauchen diese Ruhe. Ein familienbett wäre für mich auf Dauer belastend, da ich meinen Platz brauche. Ich wache selber genug auf und will dann kurz (!) etwas lesen, träumen… um dann wieder einzuschlafen.
Lg
Hi Sabrina, ein richtig toller Artikel, den ich absolut mit Dir teile.
Ich sehe es genau so wie Du & kann andere Eltern auch nur darin bestärken, dem Thema erstmal mit Gelassenheit zu begegnen & sich die Dinge entwickeln lassen. Das Vorleben eines Schlafrituals sowie das Schaffen eine entspannten Atmosphäre am Abend, hat hier einen grundlegenden Einfluss auf die Entwicklung des Schlafverhaltens.
LG, Richard & Hugo (vom vatersohn.blog).
Als Baby hat meine Tochter auch mit im elternbett geschlafen. Dann gab es eine Zeit, in der sie im eigenen Zimmer im eigenen Bett geschlafen hat, dann wieder nicht mehr. Ich hab festgestellt, dass sich auch hier die Phasen immer wieder abwechseln. Das durchschlafen war eigentlich nie das Problem, wir kämpfen immer wieder mit dem einschlafen(zwischen 30 Minuten und 3 Stunden). Auch das in Phasen und mit unterschiedlichen Strategien. Wir haben gleichbleibende Rituale(Lesen, kuscheln, ein Hörbuch und schlaflieder), die konstant bleiben, aber je nach aktueller Phase wird entweder einfach geschlafen oder nich zig mal gerufen. Und solange meine nerven das mitmachen gehe ich darauf ein, oder sage, dass meine Grenze erreicht ist. Auch der Ort des einschlafens variiert bei uns. Gerade mal wieder nur im elternbett, wir bringen sie dann in ihr eigenes Bett, da ich wesentlich schlechter schlafe, wenn sie mit im Bett liegt (sie ist eine unruhige Schläferin, ich eher ruhig). Manchmal verabreden wir uns zum gemeinsam schlafen, in den Wochenenden oder Ferien. Generell halte ich bei uns ganz feste regeln für wenig praktikabel, wir fahren mit Flexibilität einfach besser.
Möchte ich ?
War auch nur aus Versehen bereits abgeschickt ?
Bei mir lernt Kind 4 gerade alleine einschlafen.
Denn ich bin der festen Überzeugung, dass nur, wer alleine (ohne Einschlafkuscheln, im Zimmer sitzen usw) einschlafen kann, auch ‚durchschlafen‘ kann.
Durchschlafen in Anführungszeichen, da jeder (auch Erwachsene) nachts öfters aufwachen. Ist alles okay, schläft man weiter und erinnert sich bestenfalls nicht mehr daran.
Und genau das wollen wir ja bei unseren Kindern erreichen. Dieses einfach weiter schlafen.
Und dazu muss man (m. M. n.) die Fähigkeit besitzen, alleine einschlafen zu können.
Meine Kinder schlafen (Kind 4 (5 Monate) noch nicht, kommt jetzt aber) alleine in ihrem eigenen Bett im jeweils eigenen Zimmer bei völliger Dunkelheit.
Und das alles ohne Schreien. Bzw. mit nicht mehr Schreien/Theater (ich muss noch trinken/Pipi/vorlesen/kuscheln etc) im jeweiligen Alter als bei anderen.
Wenn sie nachts aufwachen und rufen, dann weil Durst, danach wird weiter geschlafen.
Ich hab keine Kinder bei mir im Bett, ich will es auch nicht.
Ich hab es ausprobiert in guten (Baby) und schlechten Schlafphasen (krank, Träum..) Mein Schlaf ist schlechter, als wenn ich 3-4x aufstehen muss.
Kind 4 wird jetzt zu groß fürs Beistellbett und zieht demnächst ins eigene Zimmer. (Wäre das Schlafzimmer groß genug für ein Babybett wäre das aber durchaus eine Option.)
Alleine einschlafen lernt er gerade tagsüber und abends. Nachts bislang nur mit stillen, aber auch das wird werden. (Und ja, Hunger kann ich ausschließen, er nuckelt nur.)
Einschlaftraining ist anstrengend. Man rennt durchaus für dann 30 Minuten Schlaf auch 10x hin. Weil Schreien soll ja nicht. Meckern ist m. E. jedoch erlaubt.
Aber irgendwann ist jedes Kind müde genug und schläft dann ein.
Aber wie mit allem: jeder muss seinen Weg finden.
P. S. Von nem 18jährigen im Elternbett hab ich noch nicht gehört, wohl wahr. Aber von 2 Fällen mit ner 11jährigen und nem 13jährigen inkl Einschlafbegleitung in Form von Händchenhalten bzw im Raum sitzen, durchaus. Sind beide aus genau diesem Grund Einzelkinder.
Hihi Tina, also ich lese bei dir ja raus, dass du dein Kind nicht einfach in einen dunklen Raum stellst und „weinen lässt“ bis es vor Erschöpfung einschläft. Ab wann machst du das denn fest? Ab Tag X im Alter des Kindes? Oder erkennst du dafür „Reifezeichen“ am Kind? Für mich bzw uns ist das Elternbett okay und ich finde auch das Einschlafbegleiten mit Lesen und Kuscheln sehr wichtig (weil man damit sanft den Tag ausklingen lassen kann für alle) und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Jungs irgendwann von alleine ausgezogen sind. Trotzdem schlafen beide nicht immer durch, obwohl sie in ihrem Zimmer einschlafen. Ich kann also die Theorie nicht bestätigen. Sie kommen dann eben nachts um 3 zu uns rüber gewechselt, was ich total in Ordnung finde. Wie geschrieben, muss es ja zu allen in der Familie passen und wenn jemand im Familienbett nicht zur Ruhe kommt, ist auch allen anderen nicht geholfen <3 Was ich aber gerne fragen wollte: Schläfst du denn auch ohne Partner, also alleine? Weil das ist für mich der Punkt, warum ich es meinen Kindern nicht logisch erklären kann, dass sie alleine schlafen müssen. Wie ist das bei euch, wenn sie nachts aufwachen? Gehst du dann zu ihnen oder sie zu dir? Oder wachen sie einfach nie auf? Bei uns schläft tatsächlich der Mittlere am besten mit fast 5 Jahren. Der Große war noch nie ein guter Durchschläfer, ist generell auch ängstlicher.
Das Durchschlafen hängt maßgeblich vom alleine einschlafen ab.
Huhu Tina, vielleicht möchtest du mehr dazu sagen?