Hach ja, endlich war es so weit und wir sind das erste Mal geflogen. Wir bedeutet: 2 Erwachsene und 3 Kinder im Alter von 2 bis fast 8 Jahren. Schon im Vorfeld habe ich mich etwas belesen und darüber informiert, wie wir die Zeit im Flug bestmöglich verbringen können. Mit 5h Flugzeit war es als Einstieg direkt ein Mittelstreckenflug und dementsprechend aufgeregt waren wir auch. Heute möchte ich gerne darüber schreiben, wie es ist mit 3 Kindern in den Urlaub zu fliegen und welche Erkenntnisse ich dabei gewonnen habe. Zusätzlich habe ich ein paar Tipps für dich, die für mich sehr hilfreich gewesen wären vor dem ersten Flugbeginn.
Vorbereitungen für den Flug und auf dem Flughafen
Bevor es überhaupt losgeht, sind ein paar Vorbereitungen zu treffen. Da unsere Tochter schon 2 Jahre alt war zu Reisebeginn, mussten wir für sie einen eigenen Sitzplatz buchen und dementsprechend teurer wurde der Flug. Ich kann dir in soweit verraten, dass sie die meiste Zeit natürlich nicht auf ihrem Platz saß, sondern bei uns auf dem Schoss sitzen wollte. Beim Start und Landen ist dies jedoch nicht bei jeder Fluggesellschaft möglich. Entweder muss das Kind auf den eigenen Platz angeschnallt werden oder es gibt einen Extragurt, der „Loop Belt“ genannt wird. Dieser wird an dem Gurt der Eltern befestigt, sodass das Kleinkind auf dem Schoss sitzen bleiben kann. Laut allem, was ich gelesen habe, sind diese Gurte jedoch nicht sicher und werden von den Fluggesellschaften als gefährlich eingestuft. Ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass vor allem bei der Ladung, ganz schön „Bums“ dahinter ist und ich mit dem Loop Belt Angst gehabt hätte, dass sich meine Tochter den Kopf anschlägt.
Was wir leider nicht wussten war: Fluggesellschaften nehmen für Flugzeuge zugelassene Kindersitze und Babyschalen* kostenfrei und selbstverständlich gerne mit in den Fluggastraum. Gerade, wenn man eventuell sogar einen Mietwagen im Urlaub geordert hat, ist es nicht nur die beste Entscheidung in Sachen Sicherheit beim Fliegen, sondern auch eine Ersparnis. Der Nachteil ist natürlich, dass man den Sitz bis zum Boarding mit sicher herumträgt. Bei 3 Kindern und 3 Sitzen wäre das schon wieder etwas anstrengend geworden. Für ein Kleinkind ist es jedoch auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Getränke und Kinderwagen – kein Problem
Ich kann hier natürlich nicht für alle Fluggesellschaften sprechen, jedoch scheint es bei der Mehrheit in Deutschland kein Problem zu sein. Eine Bekannte gab mir den Tipp den Buggy bis zum Boarding mitzunehmen, es wäre kein Problem. Genauso werden wohl auch bei den Getränken für Kinder eine Ausnahme gemacht. Normalerweise müssen alle Flüssigkeiten in 100ml Gefäßen abgefüllt, verschlossen in einem 1 Liter Zipp Beutel im Handgepäck geführt werden. Bei 5 Stunden Flugzeug würde diese Menge an Getränken jedoch nicht ausreichen, zumal ich nicht wirklich Lust hatte eine Flasche auf mehrere 100 Liter Gefäße aufzuteilen. Wir haben also in das Handgepäck der Kinder je einen Tetrapack gesteckt und zusätzlich eine leere Flasche eingepackt, die wir nach der Sicherheitskontrolle mit Wasser befüllt haben. Beides war kein Problem. Im Abflughafen von Teneriffa (Süd) wurden die geschlossenen Tetrapacks sogar nochmals genau auf den Inhalt geprüft und uns dann ganz selbstverständlich wieder gegeben.
Der Kinderwagen kann entweder kostenfrei beim Sperrgepäck aufgegeben werden oder man stellt ihm vorm Besteigen des Flugzeuges im Boardingbereich an gekennzeichneter Stelle ab. Bei uns war das bei beiden Flügen in diesem „Zugangstunnel“ zum Flugzeug. Im Flugzeug selbst gibt es je nach Anbieter natürlich auch noch die Möglichkeit etwas zu kaufen. Gummibärchen, Brötchen und Co. konnten wir allesamt problemlos im Handgepäck mitführen.
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Druck auf den Ohren beim Starten
Was vielleicht auch jeder weiß, ohne dass er je geflogen ist, ist die Sache mit dem Druckausgleich und dem damit verbundenen Druck auf den Ohren. Manchen Kindern scheint dies Probleme zu bereiten und so habe ich im Vorfeld recherchiert, was man am besten machen kann, damit es gar nicht erst schlimm wird. Wir haben uns schlussendlich für Gummibärchen kaufen und Nasentropfen entschieden. Es gibt wohl auch spezielle Ohrenstöpsel, die da Abhilfe verschaffen. Bei Stillkindern wird übrigens Stillen beim Start empfohlen auf vielen Seiten. So ist das Kind am Schlucken und gleichzeitig gibt es Sicherheit.
Meine Liste gegen Ohrendruck:
- Nasenspray*
- Gummitiere* oder Kinderkaugummis*
- Ohrenstöpsel gegen Druck*
- Gehörschutz für Babys*
- Im Notfall sollten auch Getränke oder etwas anderes zum Kauen helfen.
Der Flug – Tipps, um die Flugzeit zu überbrücken
Wir waren also oben. Die Kinder hatten keine Probleme mit den Ohren und haben sich recht schnell daran gewöhnt, dass wir nun fliegen. Es galt ab sofort die fast 5 h Flugzeit zu überbrücken. Ich bin ehrlich: Bei unseren Jungs waren Tablet und Nintendo 3DS die beste Wahl. Im Vorfeld haben wir bereits bei Netflix ein paar Serien heruntergeladen, sodass wir auch offline darauf zugreifen konnten. Zudem hatte ich noch einige Beschäftigungsmaterialien besorgt, die ich als flugzeugtauglich empfand.
- Für die Jungs kaufte ich je ein kleines Legoset*. Die Steine habe ich schon zu Hause in eine Brotdose gefüllt, sodass wir es wiederverschließen konnten. Das hat wirklich toll geklappt.
- Dann hatte ich solche Stickerbücher* gekauft. Die waren der Renner.
- Wir hatten für die Kleine ein Malboard* dabei, wo man das Gezeichnete wegwischen kann.
- Ich hatte in der Tasche Reisespiele in Kartenform: Monopoly*, Uno* usw.
- Für die Kleine hatte ich die Puppe eingepackt mit Kleidung zum Umziehen. Auch das hat sie einige Zeit beschäftigt.
- Ganz ganz sehr empfehlen, kann ich noch Magnetspiele*. So schön und praktisch.
- Und zu guter letzt sämtliche Bastelsets von Djeco*. ich bin absoluter Fan davon (und die Kinder natürlich auch)
Was würden wir beim Nächsten Mal anders machen oder genauso?
Ich glaube, für das erste Mal richtig fliegen, haben wir schon vieles gut gelöst. Wir sind in Richtung Urlaub um die Mittagszeit geflogen. Die Kids haben nicht geschlafen, aber es war okay. Wir haben im Flugzeug etwas gegessen und vorher online eingecheckt und damit war alles total entspannt. Wir waren 2,5 h vorab am Flughafen und haben maximal 30 Minuten Zeitpuffer gehabt. Die restliche Zeit waren wir beschäftigt. Auf dem Rückflug waren wir ganze 3 h vorab da und wir haben diese Zeit so gut zu tun gehabt, sodass wir nur 15 Minuten im Boardingbereich saßen. Ich würde rückwirkend immer empfehlen die Onlinecheckinfunktion zu nutzen. Es spart unglaublich Zeit. Wir sind mit Condor geflogen und konnten uns somit direkt bei der Premium Class mit anstellen und das Gepäck aufgeben. Rückwärts hatten wir das nicht und standen 1h in der Schlange. Mit 3 Kindern ist das nicht ganz so toll.
Der Rückflug war zudem 17.50 Uhr. Der Plan war, dass wir am Flughafen etwas essen. Das hat auch gut geklappt. Teneriffa Süd hat einen sehr schönen Bereich nach der Sicherheitskontrolle, wo man gut die Zeit vertreiben kann und viel zu sehen hat. Wir haben gegessen, waren nochmal auf Toilette und haben Urlaubserinnerungen gekauft. Dadurch, dass wir schon 3h vor Abflug am Flughafen waren und lange mit Check-In verbracht haben, konnte die Kleine leider nicht schlafen. Ich hoffte also auf das Flugzeug, doch gegen 18 Uhr war sie schon „drüber“ und zeigte uns das mit lautem Weinen im Flugzeug. Die Tatsache, dass wir sie dann beim Start auf dem eigenen Sitz anschnallen mussten, machte die Sache für sie noch schlimmer und uns anstrengender, denn sie wollte eigentlich auf uns sitzen und hatte so gar keine Lust darauf. Nach 1 h ist sie dann totmüde eingeschlafen, leider jedoch nur für ein Stündchen. Die Jungs konnten genauso wie wir überhaupt nicht schlafen im Flugzeug. Die beste Idee war es also direkt die Oma anzufahren, die sich genauso weit weg vom Flughafen befindet wie unser Haus und so haben wir die Kinder dort noch 2 Tage gelassen und als Eltern sozusagen „Urlaub vom Urlaub“ gemacht und die Kinder „Urlaub von den Eltern.“.
Insgesamt muss ich sagen, dass fliegen wesentlich unaufregender ist, als ich es mir vorstellte. Wir hatten ein paar Turbulenzen, da ist es mir komisch geworden, aber es schien niemanden aus der Ruhe zu bringen und so habe ich mich direkt wieder beruhigt. Ich hatte noch Tabletten gegen Reiseübelkeit besorgt, die wir zum Glück nicht gebraucht haben, genauso wie alle anderen Notfallmedikamente. Das Fliegen in der Nacht hat auf mich einen ganz besonderen Eindruck gemacht. Es war so schön alles von oben zu sehen und den Pariser Eifelturm werde ich niemals vergessen. Ich bin mir sicher, dass wir wieder fliegen werden, wenn auch nicht direkt dieses Jahr.
Bist du schon mit Kind geflogen? Wie sind deine Erfahrungen? Welche Tipps hast du vielleicht?
meine Meinung ist – je früher desto besser! 😉
Ich bin bisher nur ganz kurze Strecken mit Kindern bzw. Baby geflogen. Ich fand anstrengend, dass ich das Baby (5 Monate) bei der Sicherheitskontrolle aus dem Tragetuch auswickeln musste und dass ich es im Flugzeug nicht so transportieren durfte. Es musste mit Blick nach vorn auf meinem Schoß „sitzen“… Ansonsten hat auch bei uns alles gut geklappt. Buggys kann man sich sogar im Flughafen ausleihen – das habe ich auch schon gemacht. 🙂
Als wir zum ersten Mal in Urlaub geflogen sind waren meine Kids so von der Aussicht überwältigt, dass sie den Ohrendruck gar nicht bemerkt haben 🙂