Du erinnerst dich an meinen letzten Beitrag zum Thema Seifenschalen? Wir lieben sie nach wie vor und sind auch mit unserem Umstieg auf feste Seifen absolut glücklich. Das einzige Problem bieten allerdings kleine unhandliche Seifenstückchen, die sich ziemlich schlecht verteilen lassen. Wir haben nun also zusätzlich zu unsren DIY Seifenschalen noch Seifensäckchen aus Sisal gekauft, mit denen wir aber nur bedingt zufrieden sind. Im Grunde ist es eine tolle Sache, da sie aus Naturmaterial sind und auch noch richtig gut peelen.Allerdings trocknen bei uns die hängenden Säckchen mit den Seifenresten nicht wirklich, sodass die Seife dauerhaft matschig ist und ich mir nicht vorstellen kann, dass dieser Zustand in Bezug auf die Hygiene optimal ist. Also habe ich gegrübelt woraus man selbst Seifensäckchen herstellen könnte und habe 3 Varianten ausgetestet.

Welche Hilfsmittel sollten bereit liegen?

Variante 1. upcycling aus Handtüchern oder Waschlappen

Eine ziemlich naheliegende Variante ist es, einen Waschlappen umzufunktionieren und einfach die Seife hinein zu packen. Ich habe allerdings auch hier die Erfahrung gemacht, dass unsere normalen Waschlappen einfach zu flauschig sind und somit relativ lange zum Trocknen brauchen. Ausserdem sind sie für ein Seifenstück recht groß, wodurch sich meiner Meinung nach das Seifenstück wesentlich schneller abnutzt. Vielleicht geht es dir ja wie mir und deine Kinder haben auch einige dieser Zauberhandtücher, welche sich im Wasser aus ihrem gepressten Zustand entfalten als Waschlappen oder Handtuch. Diese Lappen sind oft recht dünn und weniger flauschig. Ausserdem nutzen wir sie im Allgemeinen kaum zum täglichen Gebrauch und sie fristen ein trostloses Dasein in der hintersten Schrankecke. Diese kannst du nun upcyclen.

Nimm dir einen dieser Lappen / Tücher und schneide dir 2 gleich große Vierecke aus. Die Größe bestimmst du selbst. Richte dich danach, wie groß die Seifenstückchen bei dir sind. Wenn du nur Reststücke hinein geben möchtest, reicht natürlich auch ein kleines Säckchen. Ich habe direkt so zugeschnitten, dass ich den gewebten Saum vom Lappen mit benutzen kann.

Diese beiden Stücke legst du nun rechts auf rechts aufeinander. Es kann auch gut sein, dass Vorder- und Rückseite identisch sind, dann ist es natürlich egal. Bei meinen ist der Unterschied erkennbar, da eine Seite größere Schlaufen aufweist.

Nun nähst du diese beiden Teile an einer Seitenkante und der unteren Kante zusammen. Nutze hierfür am Besten die Overlock, da das Meterial ausfranzt.

Wie du siehst, sind nun 2 Seiten geschlossen und die Webkante oben. Die offene Seite habe ich nun einmal unter der Overlock versäubert. Wenn du keine Webkante für den oberen Rand nutzen konntest, dann versäubere auch diese Kante zusätzlich.

Nun wird die obere Kante umgeschlagen, um einen Tunnel zu erhalten. Hast du einen hübschen Webrand, kannst du diesen nach aussen klappen wie bei mir. Hast du oben nur die versäuberte Kante, schlägst du diese nach innen. Das Ganze wird nun mit einem Geradsich festgenäht. Anschließend klappst du wieder rechts auf rechts dein Säckchen zusammen und schließt ebenfalls mit einem Geradstich die offene Seite. Aber ACHTUNG- nicht bis hoch nähen, da sonst dein Tunnel mit zugenäht wird. Auf dem Bild unten rechts siehst du von Wonderclip zu Wonderclip wie weit genäht wird.

Jetzt schnappst du dir noch eine Kordel oder ein anderes passendes Band und eine Sicherheitsnadel. Mach einen kleinen Knoten in dein Band und befestige daran die Sicherheitsnadel.    

Und nun schiebst du die Nadel durch den Tunnel und schließt den Kreis mit einem Koten.

Fertig.

Variante 2. Seifensäckchen aus Netzstoff

Wie oben erwähnt, stört mich bei den gekauften Säckchen, dass sie langsam trocknen und die Seife somit lange nass und matschig bleibt. Ich habe mich also daran versucht ein ganz leichtes Säckchen zu nähen. Eines vorweg: natürlich ist dies kein natürlicher Rohstoff, keine Naturfaser und eben aus Plastik. Allerdings fiel mir nichts Vergleichbares ein, das aus natürlichen Material hergestellt wird. Wenn du einen Tipp hast, dann immer her damit! Wie auf dem Bild zu erkennen, habe ich für das Säckchen einen Obst- und Gemüsebeutel verwendet. Wenn das Material an Lebensmittel darf, dann kann es so schlecht nicht sein. Allerdings habe ich den Beutel dennoch mehrfach gewaschen.

Wie du siehst, eignet sich dieser Beutel optimal, da schon ein Tunnel vorhanden ist und sogar eine Kordel mitgeliefert wird :). Diese entfernen wir nun allerdings erst einmal.

Die Seitennähte zwischen den Tunneln trennen wir nun vorsichtig auf. Hierfür eignet sich ein Nahtauftrenner sehr gut.

Entscheide nun wie groß deine Seifensäckchen werden sollen und schneide dir entsprechend die Stücke vom Beutel ab, sodass die vorhandenen Tunnel an der oberen Kante erhalten bleiben. Anschließend klappst du diese rechts auf rechts zusammen. Mit einem einfachen Geradstich nähst du nun die 2 offenen Kanten zu, dass wieder der Tunnel ausgespart wird. Ein Versäubern ist nicht notwenig, da das Material nicht aufdruddelt. Solltest du ein Stück verwenden, an dem noch kein Tunnel vorhanden ist, kannst du also einfach den Stoff einmal umschlagen und am Rand entlang festnähen. Im Nu hast du einen Tunnel genäht.

Nach dem Zusammennähen werden auch hier Kordeln oder Bänder mit Hilfe der Sicherheitsnadel eingezogen.

Entweder nutzt du den Kordelstopper, den du anfangs entfernt hast oder einen einfachen Knoten.

Fertig.

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Variante 3. gehäkelte Seifensäckchen aus Naturschnur

Jetzt kommt die Variante, die ich am spannendsten fand, da ich nicht wusste wie das Ergebnis wohl aussehen wird. Ich habe hierfür aus einfachem Naturstrick zwei Granny Squares gehäkelt. Du kennst diese kleinen Quadrate vielleicht von der ein oder anderen Babydecke oder von Sofakissen. Es gibt so unglaublich viele einfache Muster, die man verwenden kann. Von verspielt über schlicht, von eng gehäkelt bis sehr luftig. Stöber einfach durch Youtube, dort gibt es unendich viele tolle Anleitungen für Anfänger oder Fortgeschrittene.

Das Häkeln mit Jutestrick habe ich mir ehrlich gesagt einfacher vorgestellt. Es war ganz schön schwierig und meine Finger haben immer noch Muskelkater. Aber optisch finde ich es einfach extrem ansprechend. Und ich hatte die Möglichkeit es im Gegensatz zu den gekauften Sisalsäckchen mit größeren Maschen bzw Löchern zu häkeln.

Nachdem meine beiden Squares fertig waren, war ich sehr stolz auf mein Werk. Mein erster Gedanke war allerdings, dass sie bestimmt prima Topfkratzer abgeben würden :). Das Material ist wirklich ziemlich derb und kratzig.

Nichts desto trotz wollte ich natürlich das Seifensäckchen fertig stellen und den Test wagen. Du nimmst nun das Naturband und möglichst eine Stopfnadel und webst im Zickzack die beiden Vierecke zusammen wobei du immer in die Randmaschen fähst. Das muss nicht akkurat werden.

Eine Seite bleibt natürlich zum Befüllen offen.

Ein einfacher durchfädelter Strick dient als Aufhängung und gleichzeitig als Verschluss. Optisch doch wirklich ein Highlight im Badezimmer.

Test

Es bringen die schönsten Seifensäckchen nichts, wenn man nicht weiß ob sie ihr Soll erfüllen. Ich habe also nun für dich getestet, wie das Schäumungsverhalten (gibt es dieses Wort überhaupt?) ist.

Es ist vieleicht nicht direkt zu erkennen, allerdings haben alle 3 Säckchen die Seife aufschäumen lassen. Wobei das sehr grobe Naturstricksäckchen sich am schwersten getan hat, da die Faser so steif ist, dass sie recht wenig über die Seife reibt. Das Wachlappensäckchen hat genauso geschäumt wie erwartet. Es hatte quasi den selben Effekt beim Waschen mit dem normalen Waschlappen, auf den man die Seife einreibt. Sehr positiv überrascht war ich vom Netzsäckchen. Dieses hat wirklich richtig schönen angenehm weichen Schaum erzeugt.

Verwendung

Das gehäkelte Säckchen hat meinen ersten Eindrck bestätigt… Ein prima Topfkratzer! Wenn du einen richtig starken Peelingeffekt möchtest, dann ist es perfekt für dich. Allerdings riecht das Material nach dem Nass werden eigenartig. Ich kenne diesen Geruch zwar auch von anderen Naturprodukten im Nassbereich, allerdings ist es doch ein etwas mulmiges Gefühl sich damit über den Körper zu reiben. Die Trocknungzeit ist ok, wobei die Seife durch das recht steife Material nicht dauerhaft mit dem nassen Faden in Berührung kommt. Das ist natürlich ein Vorteil.

Das Waschlappensäckchen trocknet wie erwartet auch nicht ganz so schnell, allerings immer noch schneller als sein Artgenosse, der normale Waschlappen. Das Gefühl ist absolut angenhem und weich und das Säckchen duftet natürlich immer wundervoll nach der darin hängenden Seife.

Das Netzsäckchen trocknet prima und auch die Seife kann somit super abtrocknen. Beim Einreiben ist der Plastikfaden etwas kratzig, as jedoch auch wieder als ein angenhmer Pillin effekt gesehen werden kann. Das Material selber nimmt den Geruch nicht an. durch die viele Poren duftet aber natürlich die Seife trotzdem hindurch.

Fazit

Ich wünsche mir ein Säckchen, mit der Weichheit vom Waschlappen, der Optik vom Häkelsäckchen und dem Trocknungsverhalten vom Netz… Aber man kann nunmal nicht alles haben. Das gehäkelte Säckchen bekommt nun eine zweite Bestimmung als Reinigungskratzer. Vieleicht siehst du ihn bald in einem anderen Post nochmal wieder :). Ich suche nun aber unbedingt nach einer Alternative zu meinem Naturfaden und hoffe auf deine Hilfe! Hast du einen Tipp für ein tolles Material? Es darf natürlich nicht Fusseln und muss gut trocknen. Dann wäre das gehäkelte Seifensäckchen mein Favorit. Dennoch werden die beiden anderen Säckchen nun im Badezimmer in Verwendung bleiben. Das Netzsäckchen für die großen Duschseifenstückchen und das Waschlappensäckchen für kleine Stücke wie Rester oder Probestückchen.

Welches Netz könntest du dir im Badezimmer vorstellen? Hast du schon welche in Benutzung mit denen du super zufrieden bist? Dann immer her mit den Shopping-Tipps!

Wenn dich die Nachmachidee überzeugt hat und du sie dir für später merken möchtest, dann pinn sie dir doch gerne via Pinterest

Ganz viel Spaß beim Duschen und Schäumen

deine Sandra