Wir sind vor einigen Monaten davon abgekommen Shampoo, Duschbad und Flüssigseifen in Plastikbehältern zu verwenden. Statt dessen sind wundervolle Seifenstücke und feste Shampoos eingezogen. Und was soll ich sagen- das Badezimmer riecht seit dem so unglaublich gut, dass sich schon alleine dafür dieser Wechsel gelohnt hat. Ziemlich lange haben wir provisorisch Seifendosen und Plastikteller aus der Kinderküche als Ablagen verwendet. Doch nachdem ich wochenlang vergebens Drogerien nach Seifenschalen, die meiner Vorstellung entsprechen, durchforstet habe und mit dem Hindergrund, dass noch Knetbeton im Haus war, keimte der Wunsch nach DIY Seifenschalen auf. Und heute zeige ich dir, wie ich diese hergestellt habe.

Das Material

  • Knetbeton*
  • Handschuhe*
  • Schüssel (falls man nicht den mitgelieferten Eimer nutzen möchte)
  • Luftballon
  • Strohhälme*
  • Nudelholz (oder etwas anderes Walzenähnliches) welches abgeklebt wird
  • Heißklebepistole*
  • Etwas zum Abmessen des Betons (in unsrem Fall eifach Tasse)
  • Wasser
  • Dekoelemte wie z.b. Muscheln
  • zusätzlich noch Klarlack*

HIER habe ich dir schon einmal etwas über Knetbeton erzählt und ausführlich gezeigt, wie dieser angerührt, bzw angeschüttelt wird. Wenn dir die nachfolgende Kurzerklärung nicht detailliert genug ist, kannst du dort gern noch einmal genauer nach lesen.

Der Knetbeton wird zusätzlich zum Eimer noch in einem Beutel mit Zipverschluss geliefert. Mit Hilfe der Tassen habe ich nun das benötigte Mischverhältnis von 3 Teilen Beton zu 1 Teil Wasser abgemessen und zusammen geschüttet. Damit ich das staubige Vermengen vermeiden konnte, habe ich den Eimer verschlossen und geschüttelt, bevor ich die Masse anschließend noch mit den Händen verknetet habe.

Vorerst wirkt die Masse noch etwas wässrig. Dies kannst du nun beheben, indem du vorsichtig noch etwas Beton hinzu gibst. Aber Achtung, der Beton trocknet relativ zügig aus, sollte also nicht zu sehr eingedickt werden.

Wenn du eine plätzchenteigähnliche Konsistenz erzielt hast, geht es ans Formen. Ich habe 2 verschiedene Varianten angewendet, die mir im Nachhinein beide sehr gut gefallen.

Variante1 Luftballon- Seifenschale

Hierbei habe ich den Beton mit einem präparierten Nudelholz ausgerollt. Dazu kannst du einfach einen Gefrierbeutel nutzen und diesen schön glatt um das Holz legen und mit Klebeband fixieren.

Anschließend schneidest du dir deine gewünschte Größe für die späteren Seifenschalen aus dem ausgerollten Beton zu und legst diese über einen kleinen aufgepusteten Luftballon. Diesen kannst du auf eine Tasse oder Schüssel legen, damit er nicht wegrollt.

Damit das Seifenwasser später gut ablaufen kann, benötigt die Schale natürlich Löcher. Diese habe ich mit Hilfe von Trinkhalmen hinein gestanzt.

Mach die Löcher nicht zu dicht nebeneinander, da sonst die Stabilität darunter leiden könnte.

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Variante2 handgeformte Seifenschalen

Mit dieser Variante lässt es sich noch individueller gestalten. Hierbei formst du einfach mit den Händen deine Schalen, arbeitest den Rand heraus, entscheidest ob er sanft oder eher steil auslaufen soll und welche Form überhaupt die Seifenschalen erhalten sollen. Nimmst du immer wieder mit den Fingern etwas Wasser hinzu, kannst du die Oberfläche schön glatt wischen.

Auch hier solltest du nicht das Loch vergessen, durch das das Seifenwasser später abfließen kann.

Nun kannst du Muster einarbeiten oder, wie ich, die Mitbringsel vom Strandurlaub integrieren.

Schneide die Trinkröhrchen am besten in kleine Stücke, sodass du sie im Beton stehen lassen kannst. Nach kurzer Zeit ist die Schale schon so weit angetrocknet, dass du es wieder entfernen kannst.

Nun heißt es warten.

Nach dem Trocknen von etwa 24h

Ich war von der Optik der getrockneten Seifenschalen schon sehr begeistert. Vorallem die Luftballonschale hat es mir mit ihrer schlichten glatten Oberfläche sehr angetan.

Wie du siehst, sind jedoch die Kanten noch recht ruppig und teilweiße sehr scharf, sodass es nicht nur unangenehm für die Hände, sondern auch für die Oberfläche vom Waschbecken werden kann. Daher habe ich eine alte Nagelfeile genutzt und die Kanten etwas versäubert. Ebenso tut es natürlich auch ein Stück Schleifpapier.

Ich habe eine Weile überlegt, ob Klarlack notwendig ist, da der Beton auch für den Aussenbereich und somit auch für Feuchtigkeit geeignet ist. Jedoch fiel die Entscheidung in Bezug auf die Reinung doch zu Gunsten der Sprühdose. Der Klarlack versiegelt die Oberfläche, nimmt ihr allerdings dennoch nicht ihre raue Beschaffenheit.

Übrigens sieht man anhand der Unterseiten, welche auf einer Wachstuchdecke lagen, dass der Knetbeton auch schön glatt werden kann.

Damit die Schalen nicht im Fluss aus Seifenwasser mit schwimmen gehen oder uns das Waschbecken und die Badewanne zerkratzen, bekommen sie nun mit Hilfe der Heißklebepistole noch kleine Füßchen verpasst.

Ganz unkompliziert machst du hierfür einfach jeweils 4 Kleberpunkte auf die Unterseite der Schalen und lässt diese gut auskühlen.

Fertig

Wenn du vor der Seifenschale erst einmal schöne Seife selbst herstellen möchtest, dann empfehle ich dir diesen tollen BEITRAG.

Und auch prickelnde Badebomben oder Badesalz müssen nicht unbedingt in Plastik gekauft werden. Stöber dich durch unsere vielen DIY Anleitungen und pinn sie dir doch gern für später auf Pinterst.

Eine Kleinigkeit noch

Das Thema Nachhaltigkeit und der Drang immer mehr Plastik aus dem Alltag verschwinden zu lassen sind präsenter denn je. Immer öfter versuchen auch große Konzerne und der Einzelhandel der Thematik mehr Beachtung zu schenken. Sicher ist es bei Weitem noch nicht genug, aber ich spüre, dass auch bei den einzelnen Personen langsam der Schalter umgelegt wird und ein Umdenken im Gange ist. Hier auf dem Blog haben wir schon einige tolle DIY Projekte vorgestellt, die in diese Riege perfekt hineinpassen, da auch uns die Umwelt sehr am Herzen liegt. Dennoch möchte ich gern an dieser Stelle noch einmal ganz expliziet erklären, dass auch wir nicht perfekt sind und dass auch wir nicht in allen Lebensbereichen optimal und 100 prozentig nachhaltig leben. Das ist aber auch nicht der Anspruch den wir alle an uns haben sollten. Wichtig ist es zu erkennen, dass es an vielen Stellen im Alltag wirklich nicht schwer ist bewusster und nachhaltiger zu leben.

Im Kleinen beginnt das Große

Es bedeutet nicht, dass sich jetzt jeder ein Elektroauto zulegen soll, dass man sich jetzt für jeden Einkauf erst in die 30km entfernte Stadt zum Unverpacktladen begeben soll oder dass man ab sofort nicht mehr mit dem Flugzeug fliegen darf. Vielmehr sollten alle beginnen im Kleinen umzudenken, denn viele Veränderungen sind so denkbar einfach und unkompliziert, dass ich mich ernsthaft frage warum man erst jetzt darauf kommt. Einen Stoffbeutel einzupacken ist kein Hexenwerk, den Müll zu trennen sollte eine Selbstverständlichkeit sein und den hässlichen Wegwerf-Kaffeebecher kann man so einfach gegen eine schöne Porzelanversion austauschen. Es sollte nicht in einen Wettkampf ausarten, uns unter Druck setzen und uns finanziell in den Ruin treiben. Das Einsparen von Plastik beginnt nicht erst, wenn wir es im Alltag auf 0 reduziert haben. Jede vermiedene Plastiktüte, jeder Kaffee-to-go Becher, der nicht im Müll landet und jede uneingeschweiste Gurke tragen zum großen Ganzen bei und helfen, Stück für Stück etwas Wichtiges zu tun.

Bis dahin viel Spaß beim Nachmachen der Seifenschalen

deine Sandra