Nachdem nun schon im Badezimmer einige Chemiekeulen einfachen Hausmitteln gewichen sind, gehe ich es heute an und versuche diesen Schritt auch in der Küche umzusetzen. Hierzu habe ich DIY Küchenreiniger selbst hergestellt. Eines vorweg- Einige Mittel haben mich absolut begeistert, andere wiederum noch nicht hundert prozentig und wieder anderes wird sich wohl erst im Laufe mehrerer Nutzungen herausstellen.

Wenn du dir den Beitrag zu natürlichen Reiniger fürs Badezimmer noch einmal anschauen möchtest, dann geht es HIER entlang.

Edelstahloberflächen reingen

Wir haben eigentlich gar nicht all zu viel Edelstahl in unserer Küche, allerdings stören mich diese kleinen Flächen dennoch ziemlich stark. Unser Wasserkocher sowie die Kaffeemaschine stehen nah an der Kochstelle, sodass sich zu fettigen Ablagerungen auch noch hartnäckige Wasserflecken gesellten.

Zwar habe ich jeden Tag beim Abwischen der Küchenoberfläche mit dem Lappen auch diese Geräte abgewischt, aber du wirst selber wissen, dass bei Fettspritzern nicht allzu viel bringt. Und an dieser Stelle kommt nun das Hausmittel, das mich anfangs am neugierigsten gemacht hat und bei der Durchführung am meisten begeisterte.

Du brauchst

  • Kartoffelschalen

Durchführung

Die Kartoffelschalen sollten an der Schnittkante noch feucht sein. Reibe nun mit dieser feuchten Seite über die Edelstahlstellen großzügig darüber und lass den Stärke-film kurz wirken. Nun wischt du mit einem nassen Lappen die Stärke wieder herunter und polierst kurz mit einem trockenen Tuch nach. Und das wars auch schon!

Genial einfach oder?

Maschinen entkalken

Wenn du, wie wir, viel den Wasserkocher in Benutzung hast oder die Kaffeemaschine, dann wirst du auch da recht schnell starke Kalkablagerungen vorfinden.

Diese sehen nicht nur unschön aus, sondern minimieren auch die Maschinenleistung und schädigen das Material. Auch hier reichen einfachste Hausmittel um dies im Alltag ganz einfach zu entfernen.

Du brauchst

  • Essigessenz

Durchführung

Ein wenig hängt natürlich die Menge auch von deinen Maschinen ab. Achte also auf die Angaben der Hersteller.

Fülle den Wasserkocher mit Wasser. Das Fassungsvermögen unseres Kochers beträgt 1,7Liter. Ich habe ihn nur bis knapp über 1 Liter befüllt. Du solltest ihn definitiv nicht bis oben füllen, da das Wasser beim Kochvorgang gleich heraussprudeln würde. Nun gibst du deinen Essig hinzu. In meinem Fall waren es 4 EL Essigessenz. Und nun einfach den Wasserkocher anstellen.

Schon während der Erhitzung kannst du beobachten, wie sich die Kalkschicht auflöst. Lass anschließend das Essigwasser ruhig noch eine Weile stehen und wirken.

Anschließend spülst du das Gerät noch einmal ordentlich nach, damit der nächste Früchtetee keinen unangenehmen Beigeschmack bekommt und fertig.

Ofenverkrustungen lösen

Zugegeben ist es noch nicht all zu lange her, dass ich unseren Ofen noch mit der Chemiekeule bearbeitet habe. Ich habe diesen Vorgang wirklich gehasst. Die Küche war nicht zu betreten, die Atemwege schon gereizt nur vom anschließenden Auswischen und gerade der Kleinste des Hauses durfte bloß nicht in meine Nähe kommen, während ich eine Ewigkeit vor dem Ofen hockte. Nun habe ich eine sehr simple Alternative getestet und bin wirklich überrascht.

Du brauchst

  • Backpulver

Durchführung

Mische eine Tüte Backpulver mit 3 EL Wasser. Dieses Gemisch gibst du nun einfach auf die verkrusteten Stellen im Backofen und lässt sie einwirken. Schon beim Mischen fängt es mächtig an zu arbeiten und zu sprudeln und auch nach dem Auftragen siehst du sofort wie die Mischung einwirkt. In Nullkommanix schwimmen die ersten kleinen abgelösten Teile herum und das ganz ohne Chemie.

Wie du siehst, ist der Backofen nicht zu hundert Prozent wie neu gekauft. Allerdings ist er das auch nicht nach der Chemiekeule gewesen. Im Gegenteil- ich würde behaupten, er sieht nach dem Backpulver tatsächlich besser aus. Der für mich größte Vorteil hierbei ist definitiv, dass man nach der Anwendung nichts riecht. Nach dem Backofenspray hatten wir mehrere Heizgänge immer das Gefühl, die Dämpfe in der Küche noch wahrzunehmen. Auch das anschließende Säubern ist super einfach und unkompliziert. Das einzige Problem, dass sich mir noch stellt, ist das Säubern der Wände. Die Sprühflasche versagte leider bei der Mixtur und das Herunterlaufenlassen brachte durch die zu kurze Einwirkzeit auch nicht den gewünschten Effekt. Hier muss ich definitiv noch ein wenig mehr austesten. Dennoch ist Backpulver ab sofort das Mittel meiner Wahl, da es einfach immer mal zwischendurch angewendet werden kann ohne dass es uns in der Küche einschränkt.

Handspülmittel selbst herstellen

Es hatte sich gerade ergeben, dass unser Bio-Handspülmittel aufgebraucht war, sodass ich den Versuch wagen wollte und eigenen Reiniger herstellte.

Du brauchst

  • Kernseife
  • Natron
  • Zitronensäure
  • einen leeren Behälter

Durchführung

Raspel zu Beginn mit einer einfachen Raspel ca 20g deines Seifenstückes in einen Topf. Theoretisch kannst du auch das komplette 20g Stück hinein geben, dann dauert allerdings das Auflösen wesentlich länger. Nun übergießt du mit 450ml heißen Wasser (z.B. aus deinem tollen sauberen Wasserkocher 😀 ) diese Seifenflocken und rührst ein wenig um das Auflösen zu beschleunigen.

Anschließend gibst du noch 1 TL Natron hinzu und lässt das Ganze ein wenig herunter kühlen.

Fülle das Mittel nun in deinen vorgesehenen Behälter ab.

ABER ACHTUNG! Zu Beginn ist die Konsistenz dem herkömmlichen Spülmittel sehr ähnlich- diese wird sich aber, wie ich feststellen musste- nach wenigen Stunden stark verändern. Das Spülmittel wird sehr dickflüssig, fast flockig und muss mit etwas mehr Druck nun aus der Flasche heraus gedrückt werden. Eventuell wäre hier ein Pumpdosierer wie bei flüssigen Handseifen angenehmer.

Ich habe das Spülmittel nun mehrfach in der Küche ausgetestet und bin nur teilweise zufrieden. Für das alltägliche Abwischen von Tischen und Oberflächen ist es super. Da löst es auch die Schmierereien, die mein Sohn nach dem Essen auf dem Tisch hinterlässt problemlos. Für fettigere Rückstände scheint es meiner Meinung nach nicht geeignet zu sein. Hier bleiben schmierige Beläge auf dem Besteck oder Schüsseln zurück. Auch die Brotdose der Tochter, in der vom Pausenbrot Butterrückstände waren, behielt einen starken Schmierfilm. Da musste ich nun doch zu unserem bewährten Bio-Spülmittel zurück greifen. Dennoch nutze ich das selbst hergestellte Spülmittel täglich für einfache Verschmutzungen in der Küche.

Geschirrspüler reinigen

Unser Geschirrspüler riecht manchmal sehr unangenehm. Und ich meine hierbei natürlich nicht den Zustand, wenn schmutziges Geschirr darin steht, sondern auch oftmals direkt nach dem Spülgang steigen diese Gerüche in der Küche auf. Bisher nutzte ich auch hier chemische Mittelchen aus der Drogerie und habe nun eine Alternative getestet.

Du brauchst

  • Essigessenz
  • Natron

Durchführung

Streue eine Tüte Natron auf den Boden des Geschirrspülers und fülle das Fach, in das du sonst deinen Geschirrreiniger gibst, mit Essigessenz.

Nun lässt du die Maschine bei einem Programm bis 50Grad leer durchlaufen. Ich bin sehr zufrieden gewesen mit der Anwendung. Allerdings waren direkt vorher die Gerüche auch nicht so stark wie an manch anderen Tagen. Hier wird sich noch bei einer späteren Anwendung zeigen, ob dieses Hausmittel auch dann besteht. Bisher bin ich allerdings absolut zufrieden und werde es weiterhin nutzen.

Geschirrspülreinger für die Spülmaschine selbst herstellen

Nun ist der Geschirrspüler sauber und soll wieder zum Einsatz kommen. Diesmal teste ich aus, ob selbst hergestelltes Pulver das Geschirr ebenso reinigt wie die gekauften Spültabs.

Du brauchst

  • Zitronensäure
  • Natron
  • Waschsoda

Durchführung

Verhältnis: 1 : 1 : 2

Je nachdem wie viel Pulver du dir auf Vorrat anmischen möchtest, kannst du die Menge selbst bestimmen. Ich habe mich für die Testphase für eine Menge von

  • 20g Zitronensäure : 20g Natron : 40g Waschsoda

entschieden.

Wichtig beim Umgang mit Waschsoda ist es, das Pulver nicht aufstäuben zu lassen, da es stark die Atemwege reizt. Ebenso darf es nicht in die Augen gelangen! Achte daher unbedingt auf einen sorgsamen Umgang und lies noch einmal genau die Angaben auf der Verpackung.

Ich habe nun alle 3 Inhaltsstoffe in eine Dose geschüttet und diese verschlossen geschüttelt, sodass sich die 3 Pulver gut vermischen konnten.

Für einen Waschgang habe ich 1 TL der Mischung in das Fach für die Tabs gegeben und wie gewohnt im Programm bei 45 Grad laufen lassen. Das Geschirr ist tadellos sauber geworden. Ich würde sagen, dass mehr Wasserflecken auf dem Geschirr zurück bleiben als sonst, aber das stört mich bisher nicht. Ich werde allerdings noch einmal die feste Variante testen und Tabs selbst herstellen. Da mir die Pulvervariante einfach unsicher im Haushalt mit 2 Kindern ist und die Gefahr, dass die Dose mal herunter fällt oder meine Tochter den Spüler gern selbst anstellen möchte einfach ein Unbehagen bereitet. Feste Taps hingegen stauben nicht und sind mir daher sicherer.

Allgemeines Fazit

Wieder einmal bin ich absolut begeistert, was einfache Hausmittel in der Küche alles können. Und wenn ich bedenke, an wie vielen Stellen eine Flasche Essigessenz oder Backpulver Wunder wirken, frage ich mich, wieso ich meine Schränke mit 10 Flaschen Chemie vollgestellt habe. Besonders begeistert hat mich die Kartoffelschale. Sie ist einfach das unscheinbarste Mittel, dass man am schnellsten beim Kochen zur Hand hat und das die für mich größte Wirkung gezeigt hat.

Und nun noch ein Wort zum Sonntag (ja, ich schreibe gerade am Sonntag 😀 )

Ja, ich weiß, dass es bessere Alternativen zu kleinen Tüten Zitronensäure gibt. Ich weiß auch, dass Essigessenz in Glasflaschen besser wäre. Und mir ist bewusst, dass Microfasertücher vielleicht auch nicht greenpeacetauglich sind. Aber Leute… Ernsthaft. Ich bin kein Umweltprofi und ich bin auch kein Experte zum Thema Nachhaltigkeit. Nein, ich bin eine Frau, eine Mama und eine ganz normale Person. Es ist, denke ich, nicht sinnvoll, um einen Schein zu wahren, eine halbe Stunde mit dem Auto unterwegs zu sein um eine Packung Zitronensäure zu kaufen, wenn ich doch die kleinen Tütchen schon mindestens ein halbes Jahr im Küchenschrank liegen habe. Ich wäge für mich ab, was die für mich bessere Variante ist. Jeder kann sich aus den gezeigten Tipps das für sich Beste heraussuchen und auf seine Weise umsetzen. Hätte ich einen Unverpacktladen hier um die Ecke, wäre ich Stammkunde, glaubt mir. Aber hier in der Kleinstadt, gibt es nicht viele Möglichkeiten und ich mache das Beste daraus.

Also, statt den Menschen, die versuchen ihr Bestes zu geben, zu sagen was sie alles falsch machen, kann man auch einfach wertschätzen was getan wird und in einem freundlichen Ton Tipps geben- ohne Zeigefinger.

Liebe Grüße

Sandra